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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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bald und auf immer zu verlassen.
    Alle drei wandten ihnen den Rücken zu.
    Die Figur auf der linken Seite hielt beide Arme einladend ausgestreckt und war, obwohl man ihr Gesicht nicht sehen konnte, in ihrer Abstraktheit von einer unbestimmbaren, geisterhaften Schönheit.
    Die Figur in der Mitte hielt in ihren Händen eine Art Instrument, eine Mischung aus Alphorn und überdimensioniertem Bischofsstab, das einen irgendwie bewegten Eindruck machte. Ein Vektor, fiel Rhodan ein.
    Auf der rechten Seite stand eine Figur, deren Haupt von einem altertümlichen Taucher- oder Raumfahrerhelm verdeckt war. Aus der linken Schulter wuchs eine flirrende goldene Blüte.
    Hinter jeder der drei Figuren spie eine sie weit überragende, Füllhornähnliche Konstruktion goldene Fontänen in den roten Himmel.
    Schlagartig wurde Rhodan die ungeheuere Stille bewusst, die über allem lag. Kein Tierlaut, kein Wind regte sich. Er schnalzte mit der Zunge, um überhaupt etwas zu hören.
    »Es sind lange keine Pilger mehr hier gewesen«, sagte seine nackter Begleiter. »Die Binäre Republik hatte sich aus den peripheren Sterneninseln längst zurückgezogen, als sie sich entschloss, dem Schema beizutreten. Die Dinge waren in Fluss gekommen. Die Götzen stürzten auf allen Welten. Die Binäre Republik erhob Vorwürfe gegen das Schema, beklagte unterlassene Hilfeleistung, mangelhaften militärischen Beistand. Dabei war von militärischen Operationen niemals die Rede gewesen.«
    »Obwohl es hätte helfen können, oder?«, riet Rhodan. »Das Schema hätte eingreifen und diesen Sternenstaat, die Binäre Republik, retten können?«
    »Sicher«, sagte sein Begleiter. »Aber wozu?«
    Rhodan bemerkte, dass die drei Götzen sich ihm und seinem Begleiter zuwendeten. Unendlich langsam. »Warum nicht?«, fragte er zurück.
    »Das Schema verfertigt und verfügt über Maschinen, die als Waffen einsetzbar wären. Gerätschaften, die, wenn sie wollten, ihr Wesen ins Verheerende kehren, die vernichten könnten, was immer sich ihnen in den
    Weg stellt. Aber Vernichtung gehört nicht zum Brauchtum des Schemas.«
    »Wie hätte ich mir das Schema also vorzustellen? Als eine bloße Forschungsgemeinschaft? Ein Club? Ein demilitarisiertes Bündnis?«
    »Das Schema verlangt keine offiziellen Beitrittserklärungen, meidet sie aber auch nicht. Es genügt ihm, wenn seine Mitglieder ins Schema passen, wenn sie gleich gesinnt sind. Gleichgesinnte müssen nicht notwendigerweise einen Pakt schließen, um ihren gemeinsamen Willen zu bekunden. Sie brauchen keinen Vorstand, kein Oberhaupt, keine Direktion. Keinen Palast. Keinen Regierungssitz. Keine Hauptwelt.«
    »Heißt das«, versuchte sich Rhodan das Gehörte zu übersetzen, »es gibt Staaten, Sternenreiche, die möglicherweise nicht einmal wissen, dass sie zum Schema gehören?«
    »Sternenimperien und Einzelwesen«, sagte der nackte Rhodan. »Maschinenparks und Produktionsstätten, Flotten und große Künstliche Intelligenzen. Solche, von denen das Schema meint, dass sie zwar ins Schema passen, denen aber eine bewusste Mitgliedschaft nicht zuträglich wäre.«
    »Das Schema - deinesgleichen und das Schema - ihr lasst sie für euch arbeiten. Ihr kolonisiert sie, ohne dass sie es merken.«
    »Falsch«, sagte der Nackte. »Wir lassen sie nicht für uns arbeiten, sondern für sich selbst. Sie passen ins Schema. Also sind sie das Schema.«
    »Wie lange geht das schon so?«
    »Das Schema erstreckt sich weit in die Vergangenheit«, sagte der Nackte. »Und weit in die Zukunft. Manche meinen sogar, das Schema käme aus der Zukunft. Aus einer so entfernten, so entlegenen Zukunft, dass es nur noch wenige, schwer haltbare Brücken von dort zurück ins wohlgeordnete Chronoversum gibt.«
    »Das Ende der Zeit«, murmelte Rhodan. »Das Schema bewegt sich vom Ende der Zeit her durch das Multiversum. Es hat alles Wissen gesammelt, verfügt über sämtliche Fertigkeiten, die technologisch überhaupt denkbar sind.«
    »Es ist die Summe aus allem«, stimmte sein Begleiter zu. »Es ist ein Sämtliches. Es trägt jedes denkbare Gesicht.«
    »Aber wenn es in so vielen Zeiten operiert - wie vermeidet es Zeitparadoxa?«
    »Man könnte sagen: Seine Staatsräson, der Sinn seines Daseins ist es, die Vermeidung seines Zustandekommens zu vermeiden. Die Lawinen aus der Zukunft zu überleben.«
    »Demnach hätte es also doch Gegner. Feinde, die seine Existenz verhindern wollen?«
    Der nackte Rhodan lachte. »Das Schema existiert von allem Anbeginn. Vor allem

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