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PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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unmittelbaren Gefahrenzone«, entschied Perry Rhodan. »Dann sehen wir weiter.«

5.
    Widrige Strömungen
     
    Nemo Partijan beobachtete als faszinierter Zaungast das beeindruckend harmonische Zusammenspiel Perry Rhodans mit dem Rechner des Obeliskenraumers.
    Seine Bewunderung für den biologisch unsterblichen Zellaktivatorträger stieg. Der Mann war nicht nur eine lebende Legende, er hatte über seine unbestreitbaren Verdienste um die Menschheit hinaus auch als Raumfahrer, Pilot und – in diesem Fall – Bordmaschinist allerhand drauf.
    Nachdem die Primär-Bergung des Tenders geglückt und dessen drohender Sturz in die unheilvolle Sonne abgewendet worden war, kam auch Nemo selbst zum Einsatz. Rhodan verlangte eine Ferndiagnose des Zustands der CHISHOLM.
    Unterstützt von ihm und Mikru, dirigierte Nemo die wackere ertrusische Sicherheitsoffizierin. Er sagte Sinaid an, wie sie die verfügbaren Restenergien umleiten musste, welche Routinen des Rechnernetzwerks sie auch von ihrem Standort in der Subzentrale des Kontor-Moduls aus aufrufen konnte und so weiter.
    Dabei kam ihm zupass, dass er fast seine gesamte Kindheit an Bord eines Prospektorenschiff verbracht hatte. Wenn man die entsprechenden Tricks kannte, ging auf einem terranischen Raumer immer noch ein bisschen mehr, als der Bordcomputer behauptete.
    Schließlich hatten sie die nötigen Daten beisammen. »Die CHIS-1 könnte mit den Mitteln des Werft-Moduls wieder flottgemacht werden«, resümierte Nemo. »In etwa einer Woche, würde ich sagen. Falls die Ingenieure etwas taugen und aus dem Reich der Träume zurückkehren, versteht sich. Allerdings klappt das sicher nur nach Trennung der drei Bestandteile.«
    »Und wo? Hier im freien Raum?«, fragte Sinaid Velderbilt, während neben ihr eine recht avantgardistische, jedoch nicht unoriginelle Instrumentalversion von Aiohan Doramis Schlaflied für Kinder zwischen den Sternen erklang.
    »Zu diesem Zweck empfiehlt sich die Landung auf einem Planeten, möglichst mit atembarer Sauerstoffatmosphäre«, gab Nemo über Funk zurück. »Zwar könnte unsere formidable MIKRU-JON auch im Leerraum ihre Schutzschirmblase ausweiten und euch Energie für die Reparatur zur Verfügung stellen. Aber dann wären wir alle für längere Zeit örtlich gebunden und allzu leicht angreifbar.«
    »Für Doktor Partijans Vorschlag sprechen zwei weitere Argumente«, schaltete sich Perry Rhodan ein. »Erstens verdoppelt ein zusätzliches einsatzfähiges Schiff – die CHIS-1, sobald sie repariert worden ist – unsere Chancen, die übrigen versprengten Beiboote der BASIS zu finden. Zweitens benötigen wir vielleicht mittelfristig einen Stützpunkt.«
    Rational gab Nemo dem Aktivatorträger recht. Zugleich stellten sich ihm die Nackenhaare auf.
    Mittelfristig und Stützpunkt klang gar nicht gut.
     
    *
     
    Mit einem äußerst unangenehmen Gefühl im Bauch betrachtete Mondra Diamond die schimmelgrünen Ranken, die an Ramoz' Hinterbeinen emporwuchsen, ohne dass sie sich aufhalten oder abschälen ließen.
    Zu schnell für Pflanzen; nervenzerrend langsam für Schlangen oder Tentakel ...
    Selbstverständlich verfolgte sie auch die Geschehnisse in der Zentrale beziehungsweise das weitere Vorgehen, die CHISHOLM betreffend.
    MIKRU-JON nahm den Tender per Traktorstrahl in Schlepptau. Durch ihren ausgeweiteten Energieschirm vor den UHF-Eruptionen der Sonne geschützt, erwachten Besatzung und Passagiere der CHISHOLM allmählich wieder. Der erschöpfte Báalol-Gitarrenpriester konnte endlich zu spielen aufhören, nicht nur zu seiner Erleichterung.
    »Das gesamte System scheint unbewohnt zu sein«, sagte Gucky. »Ich nehme nicht den leisesten Gedanken wahr. Kein Wunder, bei dieser Sonne. Apropos, wie nennen wir sie eigentlich? He, was haltet ihr von ›Morpheus‹?«
    »Der altgriechische Gott des Schlafes. Sowie ein historisches Ultraschlachtschiff, falls mich meine Erinnerung nicht trügt«, sagte Rhodan. »Aber das war eine andere Geschichte. – Was soll's, ein Name ist so gut wie jeder andere. Irgendwelche Einwände?«
    »Nicht grundsätzlich; jedoch insofern, dass die Auswirkung von Namensgebungen auf den Lebensweg der Betroffenen sehr wohl statistisch signifikant ist«, entgegnete Nemo Partijan. »Es gibt unzählige dokumentierte Beispiele. Ich selbst wurde in meiner Persönlichkeitsentwicklung dadurch angespornt, dass mein Vorname in einer mittlerweile ausgestorbenen Sprache unserer Altvorderen ›Niemand‹ bedeutet, und genau das setzte mir ganz

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