Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
schön zu, weshalb ...«
    »In der provisorischen Sternkarte verzeichnen«, beendete Rhodan den Sermon des Hyperphysikers. »Mikru, bietet sich im Morpheus-System ein geeigneter Planet oder sonstiger Himmelskörper an?«
    »Einzig der zweite von zwölf Planeten käme in Frage. Es gibt, da stimme ich Gucky zu, weit und breit keinerlei Anzeichen einer aktuellen Besiedelung. Ich messe keine Individualimpulse und nur verschwindend geringe normalenergetische Emissionen an. Allerdings weist diese Welt merkwürdige hyperphysikalische Energieflüsse auf.«
    »Topografische Verwirbelungen«, sagte Partijan, hörbar entzückt, während er zwischen den zahlreichen bunt schillernden Holos, die ihn umgaben, hin und her hüpfte. »Sie treten vor allem in der Stratosphäre auf. Sehr interessant. Ein wenig unangenehm, aber damit könnten wir leben, wenn ihr mich fragt. Umgekehrt wäre dadurch ein nahezu perfekter Ortungsschutz gegeben. Ich plädiere für eine Landung.«
    »Trotz der unregelmäßig erfolgenden Strahlungspeaks von Morpheus?«, brachte sich Mondra in die Diskussion ein.
    »Grade deswegen, Lady Diamond. Dieses System wird aus gutem Grund gemieden. Also stellt es ein optimales, um nicht zu sagen geradezu ideales Versteck dar!«
    »Ich empfange schwache Funksendungen«, meldete Mikru. »Von einem Mond des ins Visier genommenen Planeten. Sie werden unaufhörlich wiederholt und besagen, sinngemäß übersetzt: ›unrein, tödliche Gefahr – widrige Strömung!‹«
     
    *
     
    Perry Rhodan musste eine Entscheidung fällen.
    Es fiel ihm erstaunlich schwer. Weil er zu viel Zeit hatte, das Für und Wider abzuwägen.
    Man nannte ihn einen »Sofortumschalter«. Nicht zu Unrecht, denn das war schon immer seine herausragende Stärke gewesen: in höchster Bedrängnis, quasi instinktiv, den bestmöglichen Ausweg zu finden.
    Momentan jedoch bedrängte ihn und seine Gefährten kein konkreter Feind. Die CHISHOLM war fürs Erste gerettet. Zwar litt die Führungscrew des Tenders unter Kopfschmerzen, Desorientierung und anderen Nachwehen der Morpheus-Strahlung, weshalb weiterhin Leutnant Sinaid Velderbilt als Kontaktperson fungierte; aber Rhodan standen zwei gleichwertig attraktive oder, negativ formuliert, ähnlich mühsame Wege offen.
    Landen, trotz der Funkwarnung und der anderen widrigen Umstände? Oder die CHISHOLM mitschleppen, als sprichwörtlicher Klotz am Bein, bis man ein einladenderes Sonnensystem entdeckte?
    Er sprach Mondra an, die Frau, mit der er seit mehr als eineinhalb Jahrhunderten nicht zusammenlebte. »Was würdest du empfehlen?«
    »Hier Scylla, dort Charybdis«, antwortete sie. »Zwei Ungeheuer der altgriechischen Sagenwelt, an denen kein Vorbeikommen war. Weichst du dem einen aus, erwischt dich das andere. Also was tun, mein Odysseus? – Ganz pragmatisch: Wähl den Weg des geringeren Widerstands. Soll heißen, das näherliegende Übel.«
    »Wir sollten uns diesem Planeten anvertrauen, meinst du?«
    Mondra nickte.
    »Wir landen!«, befahl Perry Rhodan. »Aber wir nähern uns mit allergrößter Vorsicht«, fügte er gleich darauf hinzu.
    Gucky, der dem Wortwechsel nicht nur akustisch mit Vergnügen gelauscht hatte, sah eine Chance, endlich aktiv zu werden. »Vorschlag: Sollte ich mich nicht, bevor wir uns unsicherem Boden anvertrauen, auf jenen Mond begeben, von dem aus die Warnungen gesendet werden? Wenn ich die Holos richtig interpretiere, führt uns unsere Anflugsroute sowieso nahe dran vorbei.«
    Rhodan wiegte den Kopf hin und her. »Lieber hätte ich dich hier. Sofort abrufbar, falls die hyperenergetischen Strömungen des Planeten ...«
    »Orontes«, quatschte Nemo Partijan wieder einmal dazwischen.
    »Wie?«
    »Das wäre ein guter Name. Für die Sternkarten. Orontes. Na, klingelt's? Enttäusch mich nicht.«
    Rhodan wedelte irritiert mit den Armen. »Sagt mir nichts.«
    Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, stolzierte Partijan gemessenen Schritts durch MIKRU-JONS Zentrale. Unverkennbar genoss er es, das Idol der gesamten Menschheit belehren zu können.
    »Die vermutlich im Zusammenhang mit den äußerst merkwürdigen hyperenergetischen Verwirbelungen in der Stratosphäre des Planeten stehende Formulierung ›widrige Strömung‹«, dozierte er, »erinnert Topologen wie mich an den historisch verbürgten, terranischen Nahr al-Asi – dessen arabischer Name Widerspenstiger Fluss bedeutete und auf wilde Strömungen hinwies. Vierhundert Kilometer lang, durchfloss er die damaligen Nationalstaaten Libanon,

Weitere Kostenlose Bücher