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PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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können SERUNS?«, fragte Gucky. »Aus dem Stand heraus? Meiner auch?«
    »Ich nehme doch an, dass die militärische Version der zivilen Expeditionsausführung diesbezüglich nicht nachsteht. Wahrscheinlich verlässt du dich normalerweise auf deine – he, liest du meine Gedanken?«
    »Nur oberflächlich. Quasi unabsichtlich. Sie drängen sich mir förmlich auf, weil ja sonst weit und breit keine da sind. Verzeih, es wird nicht wieder vorkommen.«
    »Warum wohl kann ich das nicht recht glauben?«
    »Keine Ahnung, was du damit unterstellen willst. – Hast du herausgefunden, ob's hier so etwas wie eine Zentrale gibt?«
    »Von der Art der aufgefangenen Emissionen her kommt ein Raum infrage, der etwa sechzig Meter von unserem Standort entfernt ist.«
    Gucky streckte die Hand nach ihm aus, doch Nemo verweigerte. »Ich denke, wir gehen besser zu Fuß. Dabei können wir auch die angrenzenden Räume erkunden.«
    Der Mausbiber maulte etwas Unverständliches, aber er fügte sich.
     
    *
     
    Auf dem Weg zur mutmaßlichen Zentrale mehrten sich die Indizien dafür, dass das weitläufige Mondfort – denn um ein solches handelte es sich wohl – vor langer Zeit von intelligenten Lebewesen bemannt gewesen sein musste.
    In einem niedrigen, doch langgestreckten, s-förmig gewundenen Raum fanden sich mehrere identische, sperrige Gestelle aus mattschwarzem Metall. Sie wiesen zahlreiche Gelenke auf. Manche Fortsätze erinnerten an Beine oder Greifklauen.
    »Gliederprothesen?«, überlegte der Mausbiber laut. »Oder vielmehr Exoskelette?«
    »Nicht unwahrscheinlich.« Nemo stellte mithilfe seiner Positronik eine rasche Hochrechnung an. »Geeignet für Benutzer von der Form etwa eineinhalb Meter langer Raupen.«
    »Soll's geben. Jedenfalls haben sie sich schon vor geraumer Zeit verpuppt beziehungsweise vertschüsst.«
    Auch die angrenzenden, mutmaßlichen Quartiere waren stollenartig angelegt. Sie hatten weder Fenster noch Bildschirme, die einen Ausblick simulierten. Rechte Winkel und glatte Wände kamen so gut wie nie vor.
    »Wohnkavernen«, sagte Nemo. »Die Architektur deutet darauf hin, dass es sich um eine Spezies von Höhlenbewohnern gehandelt hat.«
    Gucky pflichtete ihm bei. »Sie könnten also durchaus vom Planeten Orontes gekommen sein. Bei den dortigen Extrembedingungen, insbesondere der Gluthitze, wäre es logisch, dass die Chancen für die Entstehung intelligenten Lebens am ehesten noch in der kühleren Unterwelt gegeben waren.«
    »Dem widerspreche ich nicht.«
     
    *
     
    In anderen Hallen und den über drei Meter hohen Verbindungsgängen, die das Duo durchschritt, lagerten Roboter verschiedener Größe und Gestalt.
    Kaputt, zum Glück. Manche hatten als Extremitäten diverse Werkzeuge, andere Strahlwaffen.
    Allen energetisch ausgebrannten Maschinen gemein war, dass sie klobig und schwerfällig wirkten, wie überhaupt das Niveau der verwendeten Technologie weit unter jenem der Terraner lag. Die hochgezüchteten SERUNS verhielten sich dazu wie Transmitter zu einem Raumschiff aus der frühastronautischen Ära.
    Kein Grund zur Beunruhigung also. Oder?
    Nemo horchte in sich hinein. Erkannte er Anzeichen von Angst? Kaum.
    Freilich, wirklich wohl fühlte er sich nicht. Aber das war verständlich. Schließlich bewegten sie sich auf völlig fremdem Terrain.
    Gegen eine gewisse Furcht vor dem Unbekannten war niemand gefeit. Das leicht mulmige Gefühl im Bauch hatte jedoch mit den von den Dosanthi ausgesandten Panikimpulsen wenig bis nichts gemeinsam. Puh.
     
    *
     
    »Was war das?«, fragte Gucky verblüfft. »Die Krabbelstube der Mondstation?«
    »Scheint so.«
    Die Wände und die gewölbte Decke des Zimmers waren zwar ebenfalls überwiegend in erdigen Braun- und Rottönen bemalt; jedoch wirkten die Farben heller, die abstrakten Formen freundlicher, fast schon fröhlich im Vergleich zu jenen der bisher durchquerten Räume. Spielzeug lag herum, von einer dicken Staubschicht bedeckt: simple Bauklötze, Malsachen, verschrumpelte Bälle ...
    »Die Bewohner dürften recht überstürzt aufgebrochen sein«, folgerte Nemo. »Kinder oder auch deren Betreuer lassen keine Spielsachen zurück, jedenfalls nicht so viele und so ungeordnet, wenn es nicht husch, husch gehen muss.«
    »Husch, husch?«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Gefahr im Verzug? Wurde das Fort angegriffen, möglicherweise auch der Planet und das ganze Sonnensystem?«
    »Bisher haben wir keine Spuren von Kampfhandlungen entdeckt.« Nemo bückte sich nach einem

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