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PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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auch auf die Ranken zu, die allmählich einen Kokon um Ramoz spinnen.«
    »Derselbe Ursprung, meinst du?«
    »So weit würde ich nicht gehen. Aber Parallelen stechen ins Auge. Ähnlicher Stil, ähnliche Wurzeln ... Ich könnte dir ein Zwischenergebnis meiner Auswertung des regionalen Funkverkehrs anbieten. Interessiert?«
    »Natürlich.«
    Die Materiebrücke, in der sie sich befanden, erläuterte die Inkarnation des Bordrechners, gehörte tatsächlich zu der Doppelgalaxis, die als Ganzes Chanda genannt wurde. Der Eigenname der größeren, zu ihrer Position näheren Sterneninsel lautete Dosa, jener der zweiten, entfernteren, Zasao.
    »Dosa«, wiederholte Mondra. »Da klingt ›Dosanthi‹ an.«
    »Wie scharfsinnig«, ätzte Mikru. »Das wäre mir gar nicht aufgefallen.«
    »Haha! Warum bist du so patzig? Raus mit der Sprache! Was bedrückt dich?«
    »Dieses Paraflimmern«, gab Mikru zu. »Dieser fünfprozentige Rest von Ungewissheit, diese ... Instabilität. Ich hasse das!«
    »Niemand bewegt sich gern auf immerzu leicht schwankendem Boden«, drückte Rhodan sein Mitgefühl aus. »Weitere Erkenntnisse?«
    »Beide Galaxien sind von Kriegen zerrüttet. Gleiches gilt für den verbindenden Materieschlauch. Unüberschaubar viele Völker und Machtgruppen befehden einander. Deshalb werden so gut wie alle Funkbotschaften aufwendig verschlüsselt.«
    »Instabilität also auch auf politischer Ebene.«
    »Richtig. Es gibt keinerlei Anzeichen für eine Hegemonialmacht beziehungsweise für die Präsenz einer Höheren Wesenheit.«
    »QIN SHI?«
    »Kommt nicht vor, zumindest nicht in den bisher aufgefangenen und dechiffrierten Nachrichten. Auch ein BOTNETZ wurde nicht erwähnt.«
    »Zurück in den Tender?«, fragte Gucky, der provokant Däumchen drehte.
    »Ich bitte darum.«
     
    *
     
    Er hatte Rhodans Gedanken entnommen, dass dieser sich im Vorfeld mit der ertrusischen Sicherheitsbeauftragten absprechen wollte. Daher peilte Gucky deren Aufenthaltsort an.
    Und sprang. Er verfehlte das Ziel allerdings um nicht ganz zwei Meter.
    Es wurde allmählich besser. Er wurde wieder besser.
    Sinaid Velderbilt zuckte erschrocken zusammen, als Gucky mit Perry Rhodan und Mondra Diamond materialisierte. Sie griff nach dem Strahler im Gürtelholster, gewann aber rasch die Beherrschung zurück.
    »Hallo«, sagte sie trocken. »Willkommen in der wunderbaren Welt des Moduls CHIS-3.«
    Auf mentaler Ebene war einiges los. Gucky empfing ein breites Spektrum an Emotionen.
    Perry schüttelte der Ertruserin die Pranke, wobei er sich tüchtig nach oben recken musste. Dann bat er um einen Lagebericht.
    »Wenn wir die während der Flucht vor den Zapfenraumern mit den eingeschleusten Rettungsbooten aufgefischten Personen hinzurechnen, beläuft sich unsere Besatzung auf fünfhundertneunzig Flottenangehörige und zweihundertzweiunddreißig Zivilisten«, ratterte Sinaid herunter. »Fast alle fühlen sich maximalverkatert. Diejenigen mit den schlimmsten Symptomen werden von Pic Lershimon in der Medostation betreut. Mir selbst geht's gut.«
    Gucky, der ihre Gedanken las, fand die naheliegende Erklärung dafür.
    Dass Sinaid Velderbilt trotz bester Voraussetzungen nie zuvor auf einem »wirklich wichtigen« LFT-Schiff gedient hatte, hing mit einem Karriereknick zusammen, den sie aufgrund langjähriger Spielsucht hatte hinnehmen müssen. Daher kannte sie die »alte«, als Casino genutzte BASIS nur allzu gut.
    Inzwischen geheilt, hatte sie sich eine gewisse Befriedigung davon erhofft, sich am Ort früherer Verfehlungen beweisen zu können. Wie viele, die eine Sucht endgültig überwunden hatten, war sie nicht mehr so leicht zu vereinnahmen und daher besser als andere gegen psychische Beeinflussungen gefeit.
    Auf den Fersen wippend, sagte Perry Rhodan: »Laut Lew Totshenko ist das Kontor-Modul ziemlich hinüber, raumfahrerisch gesehen. Die Statik hält noch bei Schwerkraftwerten bis etwa eins Komma drei Gravo, reicht aber nicht mehr aus für einen Überlichtflug im Schiffsverbund. Inwiefern wirken sich die Schäden auf die Lebensbedingungen der Fluggäste aus?«
    »Kaum. Die tragende Struktur wurde nachhaltig angeknackst, das stimmt, und ein paar Handelsgüter in den Außenhangars sind verloren gegangen. Aber die Schäden in den Innenbereichen werden bald behoben sein und die verbliebenen Lager sind prall gefüllt, sodass es bei der Verpflegung noch auf Monate hinaus keine Engpässe gibt. Sofern das Modul von externen Quellen mit Energie versorgt wird, erfüllt es

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