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PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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nicht querlegte – aber dem hatte Nemo die Birne beziehungsweise das obere Gurkenende schon ziemlich weich geredet.
    »Nämlich welche Fragen?«
    »Sie liegen, das ist das Geniale an Chisholm, eigentlich auf der Hand. Ist der Adam von wn also identisch mit dem Noah aus w1? Wie lässt sich das entscheiden?«
    »Auf die Schnelle wüsste ich jetzt auch nicht ...«
    »›Darin‹, schreibt Chisholm, ›liegt eine gute Begründung für die Angst der Existenzialisten.‹ Ist es nicht zutiefst beunruhigend, dass unendlich viele Welten oder Universen existieren könnten, die sich qualitativ nicht von der unsrigen unterscheiden, außer durch die Identitäten der Individuen, welche die verschiedenen Rollen spielen?«
    »Ah, langsam kapiere ich. Hinzu käme maximal ein leichtes ... wie lautet noch mal der Ausdruck, den du für das hyperphysikalische Hintergrundrauschen von Chanda geprägt hast?«
    »Paraflimmern.«
    »Genau. Ein leichtes Paraflimmern, ein minimaler Strangenesswert ... Und in dem anderen Universum ist zum Beispiel Perry Rhodan ein Unhold, während Monos für das Gute kämpft?«
    »Jetzt wird's heiß.« Beiläufig ging Nemo zu einem der Apparateblöcke und begann, die Einstellungen zu verändern.
    Der Swoon erhob keinen Einspruch, sondern sagte nur: »Wow! Daraus ergeben sich wahnwitzige Implikationen.«
    »Meine Rede. Aber bleiben wir noch für ein Weilchen bei Chisholm. Nehmen wir zwei simple Tische, x und y. Jeder Tisch besteht aus mehreren kleineren Teilen. Wieder stellen wir uns eine Serie minimaler Veränderungen vor, nur dass wir jetzt keine Eigenschaften austauschen, sondern Teile. Erst vertauschen wir eine Schraube, dann ein Bein und so weiter. Wir enden in einem Paralleluniversum, in dem alles, was tatsächlich ein Bestandteil von Tisch x war, nun zu Tisch y gehört, und natürlich umgekehrt.«
    »Tische. Nun ja ...«
    »Mit einfachen Möbeln beginnt es, aber rein philosophisch oder auch quintadim-topologisch besteht kein Unterschied zu einem überaus komplexen Gebilde wie etwa der BASIS.«
    »Willst du damit andeuten ... He, was treibst du da?«
    »Oh. Entschuldige, dass ich nicht um Erlaubnis gebeten habe, aber wir waren gerade so in diese fesselnde, kongeniale metaphysische Diskussion vertieft. Ich schalte nur, dein Einverständnis vorausgesetzt, ein paar neue Verknüpfungen, für die du bereits die Grundlagen geschaffen hast. Tadellose Arbeit, übrigens.«
    »Danke!« Major Ges setzte zu einer Frage an, aber Nemo kam ihm zuvor.
    »Es ist nicht schwer zu verstehen«, sagte er, »warum Roderick Chisholm dieses Beispiel so verstörend findet. Denn wir sind in ein Paralleluniversum gelangt, in dem jener Tisch, der als x identifiziert wurde, aus sämtlichen Teilen von Tisch y besteht, und nur aus diesen. Unterscheidet sich dieses Universum wirklich vom unsrigen? Auf welcher Basis dürfen wir eigentlich behaupten, der aus den y-Teilen zusammengesetzte Tisch sei x? Warum nicht y? Und woher wissen wir, dass wir, würden wir in ein solches Paralleluniversum versetzt, danach dieselben geblieben oder nicht, ohne es nachträglich bemerken zu können, vollkommen andere geworden wären?«
    Der Swoon schwieg baff. Man sah beinahe, wie sich seine Gehirnwindungen verknoteten. Überaus erquickliche Stille trat ein.
    In aller Ruhe fuhr Nemo Partijan damit fort, die Geräte der Wissenschaftssektion für seine Zwecke zu adaptieren.

10.
    Potenzielle Störenfriede
     
    Nachdem Perry Rhodan mit Mikru besprochen hatte, wie sie die Reparatur des MARS-Kreuzers CHIS-1 am besten unterstützen sowie die Sicherung des wohl nie wieder flugfähigen Kontor-Moduls gewährleisten könne, erinnerte er sich an den Datenkristall in seiner Anzugtasche.
    »Vertrau mir!«, hatte Ennerhahl gesagt, als er ihm das winzige, schwach funkelnde Objekt überreicht hatte. »Ich muss jetzt gewisse Vorkehrungen treffen. Wenn du glaubst, alles sei verloren, werde ich mich bei dir melden.«
    Rhodan legte den Kristall in die Scannernische des Pilotenpults. »Kannst du aus diesem Datenträger etwas auslesen?«
    »Nein. Er ist gesperrt und gibt nichts preis.«
    »Gesperrt? Selbst für dich nicht zu knacken?«
    »Selbst für mich«, Mikru zog einen Flunsch, »gibt es Grenzen der technologischen Erfassbarkeit. Habe ich schon erwähnt, dass mir dieser Ennerhahl nicht geheuer ist?«
    »Hast du. Moment mal, woher weißt du, dass er mir den Kristall gegeben hat?«
    »Phänomenologische Übereinstimmungen. Kongruenzen, Verwandtschaften. Übrigens trifft dies

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