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PR2605-Die Planetenbrücke

PR2605-Die Planetenbrücke

Titel: PR2605-Die Planetenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Denkt an die Meteoritenmeldung ... etwas ist aus der Leerensphäre gekommen! Und jetzt schaut euch dieses metallische Monstrum an ...«
    Blaspa streckte und bog die Greifgeflechte. »Du hast recht. Womöglich ...«
    »Wir nehmen den Dampfkugelläufer!«, rief Shimco und eilte zur Treppe. »Los, kommt, sonst sind die anderen alle vor uns da!«
     
    *
     
    Kurz umfing Jenke Benommenheit, als die VAHANA bei der letzten Berührung mit der Wasseroberfläche unvermittelt eintauchte und sie durch den plötzlichen Ruck in die Gurte flog, die beim Ausfall der Prallfelder zugeschnappt waren. Mehrere Sekunden lang nahm sie die Dinge nur durch einen Schleier aus schwirrenden Punkten und Herzpochen wahr.
    Endlich kehrte die normale Wahrnehmung zurück.
    Ein Blick auf die Kontrollen zeigte der Irmdomerin, dass ein Großteil der Funktionen der VAHANA ausgefallen war. Nur solche, die ausschließlich auf vierdimensionaler Physik beruhten, waren voll einsatzbereit. Aber auch sie hatten zwischendurch Ausfallerscheinungen gehabt.
    Jenke strich das Haar glatt und stand auf. Ihr Blick wanderte zu dem Piloten. Marcia Widengren hatte einen Biomolplastverband zum Wundverschluss aufgebracht. Als sie Jenkes Blick begegnete, nickte sie.
    »Keine akute Gefahr. Er hat aber eine Gehirnerschütterung.« Sie strich leicht über das Gesicht des Piloten, als wische sie Rückstände des Bindemittels weg, durch das das Biomolplast die Verbindung mit der Haut einging.
    »Danke, Marcia!«
    Die Holoanzeigen waren ausgefallen, doch einige Bildschirme der Außenbeobachtung funktionierten noch. Der Ausblick bestätigte, was sie anhand der Echomessungen vermutet hatte: Obwohl die VAHANA auf festen Grund getrieben war, wogte ringsum das Meer. Bis über die Ringwulstmitte des Hauptrumpfes lagen sie im Wasser, und ihrer Schätzung nach waren sie gut fünfhundert Meter von einem steinigen Ufer entfernt.
    Etwas bewegte sich dort.
    »Pifa, richte die Optik bitte auf den Strand aus und geh ganz nah heran.«
    Augenblicke später bot sich ihnen die Szene, als geschähe sie nur wenige Meter vor der VAHANA.
    »Die sehen ja aus wie ... Fadennudelmännchen«, murmelte die Ertruserin.
    »Favadarei«, warf Cyrus ein. Der Orter, der gleichzeitig der Versorgungsoffizier in Lanczkowskis Truppe war, hatte bislang keine Bewegung gemacht, außer den Kopf dorthin zu drehen, wo gerade etwas geschah. Er war kein Freund davon, sich mehr zu bewegen als unumgänglich. Zudem ging er unaufhörlich die Funkkanäle durch.
    »Ich nehme an, das sind die Einheimischen dieses Planeten«, stimmte Jenke dem Leutnant zu. »Und mir scheint, sie wollen uns besuchen.«
    Sie deutete auf das Gewimmel um ein seltsames Gefährt. Jemand dirigierte von der Plattform des Fahrzeugs aus die Fremden, die wie aus bleichen Ranken zusammengeflochten wirkten. Sie nahmen mit unglaublicher Geschwindigkeit Teile des Fahrzeuges auseinander und verbanden sie neu.
    Schwarz glänzende Kugeln wurden unter dem Fahrzeug hervorgeholt und an einer Plattform befestigt, die vorher obenauf vielleicht als eine Art Führerstand gedient hatte. Jemand kam mit einem Brett, das in einem ebenfalls ausgebauten Gestänge aufgehängt wurde – es wirkte wie eine Steuermechanik.
    Fasziniert beobachtete die Besatzung der VAHANA das Tun der fremden Wesen, das eindeutig darauf hinzielte, in Windeseile ein Floß zu zimmern.
    »Schaut euch die Leute an,« sagte Zachary, »sie machen das nicht, weil jemand sie zwingt. Sie arbeiten alle freiwillig zusammen. Der da oben koordiniert das nur. Wenn wir ihnen ihr Ziel nehmen, indem wir einfach zu ihnen kommen, wäre das sehr enttäuschend für sie.«
    »Wie ein Tritt in die Weichteile kurz vor dem Schuss«, konstatierte Marcia und erntete dafür einen konsternierten Blick des Kulturdiagnostikers.
    »So ... ähnlich.«
    »Also gut. Warten wir auf sie«, beschloss Jenke. »Wir können die Ruhepause gut brauchen, bis sie hier ankommen. – Cyrus, versuch eine Normalfunkverbindung zur BOMBAY herzustellen und gib einen Bericht durch. Zachary und ich machen inzwischen schon einmal die Tür auf.«
    »Aber nicht zu vorschnell die Willkommensmatte rauslegen«, riet Brutus Lanczkowski und wuchtete seinen Körper aus dem Sessel. »Könnte ja sein, dass sie uns und die VAHANA als Strandgut betrachten und wenig Wert auf unsere Meinung zu den Besitzverhältnissen legen. Die paar Schiffswaffen, die wir haben, sind zum allergrößten Teil nicht einsetzbar. Alle Soldaten außer Cyrus überprüfen, wie weit unsere

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