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PR2605-Die Planetenbrücke

PR2605-Die Planetenbrücke

Titel: PR2605-Die Planetenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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persönlichen Kampfausrüstungen einsatztauglich sind. Dann stellen wir eine kleine Wache auf. Denn wie sagt man so schön: Vorsicht ist die Mutter der Hyperkristallamphore.«
     
    *
     
    Shimcos Magen pulsierte heftig, als sie sich dem metallenen Gebilde näherten, und das nicht nur wegen der Aufregung.
    Die Plane, die ursprünglich dem Schutz der Dampfmaschine seines Kugelläufers vor Regen und Schmutz gedient hatte, kleidete nun den Innenraum ihres von den Pneukugeln getragenen Bootes aus. Der Auftrieb der Planken allein hätte nie gereicht, um so viele Leute mitzunehmen, wie jetzt auf dem Floß standen. Das Holz lag unter der Wasserlinie, und nur die Plane schützte ihrer aller Füße vor dem salzigen Nass.
    Ein junger Favadarei aus dem Blas-Clan gestikulierte nach vorn. »Da, sie haben über dem Wulst ein Fenster aufgemacht!«
    »Eher eine Tür«, korrigierte ihn Shimco, während er seine Lichtzacken in die Richtung neigte. »Schau, wie viel kleiner als die Öffnung die Wesen da sind. Und es sind keine Favadarei!«
    »Sie wirken so aufgebläht ... wie eine Holwit-Ranke, die zu lange im Wasser gelegen hat. Und sie bewegen sich ganz steif. Als hätten sie Stöcke in dem weißen Geflecht, das sie tragen.«
    »Aber sie sind favadaroid«, stellte Blaspa Antublas fest. »Sieht zumindest ganz so aus, als hätten sie auch zwei Arme mit Greifgeflechten und zwei Extremitäten zum Stehen – auch wenn ich mich frage, wie sie das Gleichgewicht halten können, obwohl die Beine sich nicht zu Laufkrallen auffächern.«
    »Vermutlich eine Frage der Übung«, sagte Shimco. »Aber schau nur diese Wasserkopfknollen ... noch aufgeschwemmter als der restliche Körper! Und sie haben keine Sinneszacken! Stattdessen wächst da buntes Gras oder so ... Wie sehen, hören und sprechen sie wohl? Oder ob sie sich ganz anders verständigen? Vielleicht mit Gesten?«
    »Schade, dass wir keinen Sprachkundler dabeihaben«, sagte Blaspa. »Er könnte vielleicht zumindest eine grobe Verständigung ermöglichen.«
    »Womöglich haben sie ja selbst einen dabei. Wenn sie mit solch beeindruckenden Maschinen auf fremde Welten gehen, müssen sie sehr klug sein.«
    »Was da im Wasser steht, ist nicht besser als deine GHRUSSEV, Shimco. Es ist abgestürzt und gestrandet.«
    »Weil diese Leute wahrscheinlich die dysfunktionalen Gezeiten nicht berücksichtigt haben. Sie sind zur falschen Zeit viel zu weit nach Norden geflogen.«
    Blaspa wackelte mit den Greifgeflechten, antwortete jedoch nicht. Sie waren jetzt dicht genug an das Metallgebilde herangekommen, um Genaueres zu erkennen.
    Hinter dem offenen Tor mit den fünf fremdartigen Gestalten waren mit Röhren verbundene, überfavadareigroße Metallzylinder zu erkennen, zwischen denen kleinere Metallblöcke standen. Da und dort leuchteten Lichtpunkte oder helle Bilder, und irgendwo blinkte es rot.
    »Sind sie wirklich so klein, oder wirkt das nur so, weil das Tor so hoch ist?«, fragte Shimco.
    »Wir werden sehen«, antwortete Blaspa. »Schau, sie haben eine Planke vorbereitet, damit wir reinkommen können.«
    Gedränge entstand auf dem Boot, und Shimco wurde erst in diesem Moment bewusst, dass auch die beiden von der Kontinentalen Umschau mitgekommen waren. Dieses Mal störte ihn ihre Anwesenheit erheblich stärker als zuvor. Andererseits hätte er es ihnen kaum verwehren können, an Bord zu gehen. Also machte er gutes Zackenleuchten zum nicht so guten Spiel.
    »Wir sollten die Fremden nicht zu sehr bedrängen, Kidow«, sagte er zu dem Favadarei, der ihm den Sprachfänger vorgehalten hatte. »Bitte, lasst erst nur mich, den Clanältesten und Withav rübergehen.«
    Der Maschinen-Nekrolog hatte sich ihnen ebenfalls angeschlossen, obwohl in seinem Zackenspiel weiterhin die Neugier mit der Empörung über die Unterbrechung rang.
    »Sie sind auch fünf«, antwortete der Neuheitenjäger und fuchtelte mit dem Greifgeflecht in Richtung des Tores. »Mein Kameraführer Mekudon und ich gehen mit. Es ist unsere Pflicht, die Welt umfassend darüber zu informieren, was hier geschieht!«
    Die Gaspatronen wurden abgedreht, das Boot verlor an Geschwindigkeit.
    »Ein ehrenvoller und guter Gedanke, Kidow«, lenkte Shimco ein. »Der Älteste Blaspa und ich versuchen, mit ihnen zu reden. Ihr haltet alles in Bild und Ton fest, damit die Sprachkundler versuchen können, die Sprache zu entziffern, und wir möglichst viel Wissen über die Technik der Fremden erhalten.«
    Kidow wiegte zustimmend die Kopfknolle. »Einverstanden. Ehe

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