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PR2607-Der Fimbul-Impuls

PR2607-Der Fimbul-Impuls

Titel: PR2607-Der Fimbul-Impuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Überleben sichern würden.
    Er spürte, wie Ybarri, Ollaron und von Strattkowitz ihm in die Augen zu schauen versuchten. Wahrscheinlich war er für sie ebenso schemenhaft sichtbar wie sie für ihn.
    »Ich bleibe mit Shanda auf der AMATERASU«, sagte er. »Wir versuchen, die Nagelraumer aufzuspüren und der Flotte die Koordinaten zu übermitteln.« Er nickte Ollaron zu. »Und dann greifen wir an.«
    Er warf einen kurzen Blick in das geisterhaft durchscheinende Gesicht Homer G. Adams. Adams hatte nichts zum Gespräch beigetragen. Bull meinte, eine gewisse Spannung in der Miene des alten Freundes zu lesen. Nicht, dass er hätte entspannt schauen sollen. Das hätte Bull nach Lage der Dinge noch mehr zu denken gegeben. Es lag etwas Abwesendes in dieser Spannung, so als wäre Adams mit noch ganz anderen Fragen befasst. Als schmiedete er Pläne für ferne Welten.
    Bull nickte ihm kurz zu. Er würde seine Überlegungen nicht zur Sprache bringen. Adams würde seine Gründe haben, wenn er schwieg. Und Bull wusste aus der langen Zeit ihrer Freundschaft, dass Adams nicht gegen ihn arbeiten würde.
    Weder gegen ihn noch gegen die Menschheit.
    Dann suchte der Resident den Blick Ybarris. »Wir greifen an, aber wir wissen nicht, mit welchem Erfolg. Bereitet also alles für den Ernstfall vor.«
    Aus großer Ferne klang in diesem Moment doch noch die Stimme von Adams auf. »Wer wird es ihnen sagen?«
    Bull musste nicht nachfragen, wen der alte Freund meinte: Alle Bewohner des Systems hatten ein Recht auf die Wahrheit.
    »Ich«, sagte Bull.

9.
    Terrania
    12. September 1469 NGZ, 18 Uhr
     
    Das Vergessen kam in Gestalt der Erinnerung. Er sah sich mit seinem Vater durch einen Vorort von Terrania spazieren. Es war schön, Hand in Hand mit seinem Vater zu gehen. Das Bewusstsein dafür, dass er sich nur an diesen Tag erinnerte, verblasste mehr und mehr.
    Sie erreichten einen Spielwarenladen, betraten ihn und flanierten durch seine Landschaften. Shamsurs Vater ging in die Hocke und wies mit dem Finger auf eine rechteckige Kunstwelt, über die winzige, dampfbetrieben Lokomotiven rollten und Waggons hinter sich herzogen. Der Dampf quoll aus den Schornsteinen, kräuselte sich und verpuffte. Die Lokomotiven waren in einfachen, kräftigen Farben gehalten: Rot, Grün und Blau. Vom Bug des Kessels aus schauten winzige menschliche Gesichter unbeschwert und zuversichtlich auf die Strecke; eine Lok zwinkerte ihm sogar zu. Über der Landschaft schaukelte eine handspannengroße Space-Jet.
    »Schau mal«, sagte sein Vater und zeigte auf die Jet, »das ist Jerome.«
    Jeromes Kanzel war auch Jeromes Kopf; er grinste breit und überheblich, weil er ja schon die Sterne gesehen hatte, und zwar zum Greifen nah, anders als die naiven Lokomotiven, deren Leben flach und – na ja, eben wie auf Schienen lief.
    Trotzdem konnte er nicht begreifen, warum die Sympathie seines Vaters diesem arroganten Weltraumflitzer gehörte.
    Er mochte auch die Lokomotiven nicht.
    Sie gingen weiter. Er probierte einige Imago-Helme auf, wechselte ein paar Worte mit Lernfreunden und Wissenskobolden, sah zu, wie ein Konstruktionsroboter in Windeseile aus Legosteinen ein deckenhohes, schwebendes Modell der Solaren Residenz baute.
    Sein Vater hantierte mit Raumschiffmodellen der 1:10.000-Serie, die er, Routh wusste nicht, warum, die Horror-Modelle nannte. Ganz schön gruselig.
    »Ich mag dorthin«, sagte er.
    Sein Vater lachte. »Das ist die Mädchenabteilung.«
    Dann war es eben die Mädchenabteilung, ja und?
    Irgendwann entdeckte er die beschädigte Puppe. Sie war wohl beim Schaubalancieren aus dem Regal gestürzt. Ein Loch im Kopf; die Arme lagen verrenkt.
    »Die will ich«, sagte er. Es war ziemlich viel Trotz dabei, aber auch etwas anderes, von dem er nicht sagen konnte, was.
    Sein Vater überlegte lange. Dann nickte er und kaufte die Puppe.
    Die Abteilung bot ihm eine Reparatur an. Es dauerte ein paar Minuten. Ganz reparieren konnte man sie nicht. Sie bewegte die Arme, laufen konnte sie nicht mehr. Und sie sprach nur einen Satz, und den nur unvollständig: »Ich heiße Anicee. Danke, dass du mich ...«
    »Hörst du mich?«
    Woher kam diese Stimme? Er sah sich überrascht um. Erschrocken bemerkte er den winzigen Mann, der auf seinem Handgelenk saß.
    »Geh da weg!«, sagte er. »Was machst du da?«
    »Willst du das wissen?«
    »Ja. Das ist mein Arm.«
    »Hm«, sagte der winzige Mann. »Ich würde dir das ja gern sagen, aber wenn ich weg bin, bin ich weg. Dann erfährst du

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