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PR2609-Im Reich der Masken

PR2609-Im Reich der Masken

Titel: PR2609-Im Reich der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Schiffe sind von deiner Schutzflotte noch ...«
    »Zehn Einheiten. Zumindest hoffe ich, dass es noch zehn Einheiten gibt. Sie sind auf meinen Befehl hin in einer Mission unterwegs. Sie haben keinen Kontakt mehr aufnehmen können, seit sie den Normalraum angesteuert haben, um dort zu versuchen, hinter die Anomalie zu gelangen. Dem Zeitplan nach kehren sie in den nächsten dreißig Minuten zurück.«
    »Also bin ich nicht eure einzige Hoffnung«, stellte der Mann mit der Maske nüchtern fest.
    »Für mich schon, denn ich bin überzeugt, mehr noch: Ich weiß, dass sie uns keine Antworten liefern werden. Falls wir sie überhaupt wiedersehen.«
    Saedelaere ließ kommentarlos die Orter der ROTOR-G nach diesen zehn Einheiten der Schutzflotte suchen. »Du weißt, dass es eine Zone der Ordnung um mein Schiff gibt, die es meinem Steuermann erlaubt, sicher zu manövrieren. Ich kann versuchen, diese Zone auf deinen Raumer auszudehnen. Dazu müssen wir uns so weit wie möglich annähern. Sollten deine übrigen Einheiten zurückkehren, sehen wir weiter. Ich kann unmöglich ein größeres Gebiet schützen.«
     
    *
     
    Alaska Saedelaere steuerte die ROTOR-G näher an Pridons Schiff heran, dessen Form an einen an beiden Enden abgeschnittenen Baumstamm erinnerte. Sogar die äußere Struktur mit Kerben und kleinen Wulsten ähnelte einer dicken Rinde.
    Die Einheit maß etwas mehr als hundert Meter in der Länge bei einem Durchmesser von etwa dreißig Metern.
    Seit wenigen Minuten bestand keine Funkverbindung mehr, weshalb Eroin Blitzer offen sprechen konnte. »Wir sollten hoffen, dass sich der Eisbrechereffekt deines Cappinfragments tatsächlich auf ein zweites Schiff ausdehnen lässt. Bei möglichen weiteren Einheiten halte ich es allerdings für unmöglich.«
    »Ich weiß nicht, ob ich aktiv etwas dazu beitragen kann«, gab Saedelaere zu. »Bislang ist es ... automatisch geschehen.«
    Das Schiff des Gardeleutnants trieb im Raum, weniger als eine Lichtminute vom Rand der eigentlichen Anomalie entfernt. Wobei es keine klare Trennlinie gab, zumindest keine, die die Sensoren erfassten.
    Sie unterschieden lediglich ein Gebiet mit ungewöhnlichen physikalischen Bedingungen von einem Raum mit völlig chaotischer Physik, den die Messinstrumente nicht durchdringen konnten.
    Die ROTOR-G befand sich nur wenige Hundert Kilometer von Pridons Schiff entfernt.
    Saedelaere baute die Funkverbindung wieder auf. »Ich gehe direkt vor dir in Position. Danach steuere ich folgenden Kurs an, zunächst mit exakt einem Zehntelprozent der Lichtgeschwindigkeit.« Er schickte dem Gardeleutnant den entsprechenden Datensatz. »Ich starte den Countdown. Versuch mir dicht zu folgen und so die Zone der stabilen Raumzeit auszunutzen, sozusagen die Schneise, die ich schlage.«
    Pridon bestätigte, und Saedelaere machte sich bereit. Den Countdown übernahm der Zwergandroide, der mit ausdrucksloser Stimme zu zählen begann. »Noch hundert Sekunden. Neunundneunzig.«
    Die Orter des Beiboots der LEUCHTKRAFT liefen auf Hochtouren. Es sah so aus, als würde der Eisbrechereffekt tatsächlich auch das fremde Schiff umschließen.
    »Wir stehen zu dicht!«, rief jemand über Funk. Eine deutlich kleinere Gestalt als Pridon tauchte in der Wiedergabe der holografischen Übertragung auf. »Wenn wir aufgrund der Bedingungen den Kurs nicht halten können und die Steuerung nicht funktioniert, werden wir kollidieren!«
    Saedelaere zeigte keine Nervosität. Nach außen blieb er völlig gelassen. »Meine Schutzschirme funktionieren hervorragend. Außerdem kann dein Schiff ebenso gut in jede andere Richtung abtreiben.«
    »Die EINKLANG wird ...«
    »Dreißig Sekunden«, tönte Eroin Blitzers Stimme.
    EINKLANG. Zum ersten Mal war der Name des Schiffes aus dem Reich der Harmonie genannt worden. Eine seltsame Bezeichnung für ein zweifellos stark bewaffnetes Militärschiff, das einer Schutzflotte vorstand.
    Erst nach einigen Augenblicken fiel Alaska Saedelaere auf, dass der andere den Satz nicht zu Ende führte. Stattdessen war in der Holografie nur noch der Gardeleutnant zu sehen. »Wir sind bereit.«
    »Zwanzig«, intonierte der Zwergandroide.
    »Nach dem Testlauf müssen wir reden«, forderte Pridon.
    Zu gern hätte Alaska ihm ins Gesicht gesehen, doch die Maske verdeckte es bis auf die sich nur minimal bewegenden Augen. Wieder einmal erkannte der Aktivatorträger schmerzlich, wie es allen erging, die mit ihm sprachen und versuchten, sich ihm emotional zu nähern.
    »Gern.«
    »Acht«,

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