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PR2609-Im Reich der Masken

PR2609-Im Reich der Masken

Titel: PR2609-Im Reich der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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ließ sich Eroin Blitzer vernehmen, dann: »Sechs. Vier. Und ... jetzt.«
    Der Test begann.
     
    *
     
    Die EINKLANG folgte der ROTOR-G auf einer perfekt geraden Bahn.
    Saedelaere behielt die Ortungsdaten genau im Auge, ebenso erleichtert wie zufrieden. Es verlief alles merklich einfacher als befürchtet. Er gab die Daten eines geplanten Wendemanövers an Pridon weiter, und die beiden Schiffe vollführten es wenige Augenblicke später perfekt synchron.
    Ehe man diesen Erfolg feiern konnte, wollten die übrigen Einheiten der Schutzflotte zurückkehren.
    Es blieb allerdings beim Versuch.
    Vier erreichten das Ziel, drei weitere strandeten weit abgeschlagen, weil sie ihren angepeilten Kurs nicht einmal annähernd halten konnten. Pridon unterbrach die Verbindung zu Saedelaere, um mit den Kommandanten seiner Schiffe zu sprechen.
    »Was hast du vor?«, fragte Eroin Blitzer.
    »Der Erfolg ermutigt mich. Wir werden die Einheiten der Schutzflotte sammeln, so viele, wie auf engstem Raum zusammenkommen können. Gemeinsam werden wir in den inneren Bereich der Anomalie vordringen.«
    »Und dort?«
    »Solange wir nicht wissen, was wir vorfinden, wäre alles reine Spekulation.«
    Der Zwergandroide starrte mit unbewegter Miene geradeaus. Seine großen Augen glänzten im Deckenlicht. »Vertraust du Pridon?«
    Saedelaere zögerte kurz. »Du etwa nicht?«
    »Wer bin ich, um mir darüber ein Urteil zu erlauben?«
    »Wer du bist?« Der Mann mit der Maske beugte sich zu dem Kleinen hinab. »Derjenige, der mich auf Terra ausfindig machte und in die LEUCHTKRAFT holte. Ein Commo'Dyr im Dienste der Kosmokraten und damit ein mächtiges und einflussreiches Wesen.«
    Eroin Blitzer hob den Blick. »So?«
    »Zweifelst du daran?«
    »Ausgerechnet du sprichst von Zweifeln, Alraska?«
    Saedelaere wollte etwas erwidern, schwieg aber. Ausgerechnet du ... Diese beiden Worte stimmten ihn nachdenklich.
    »Ausgerechnet ich«, wiederholte er leise. »Ja, ich vertraue dem Gardeleutnant. Wenn auch nicht zu hundert Prozent, wie ich zugeben muss. Die Erfahrung lehrt mich, Vorsicht walten zu lassen. Das ändert jedoch nichts daran, dass er Hilfe benötigt, die ich ihm dank meines Cappinfragments leisten kann.«
    Wieder fragte er sich, ob sich seine düstere Befürchtung bewahrheitete, dass Samburi Yura ihm das Fragment vorausschauend nur deshalb verliehen hatte, um ihn für exakt diese Situation zu wappnen.
    War das tatsächlich alles? Lag kein tieferer Sinn dahinter, keine kosmische Bestimmung, die mit ihm selbst, mit seinem Wesen und seiner Einzigartigkeit verbunden war?
    Doch er würde die Gunst des Augenblicks und die Macht des Fragments nutzen, ob nun Zufall oder Vorherbestimmung dahintersteckte.
    Gardeleutnant Pridon bildete seine erste konkrete Verbindung zum Reich der Harmonie und war damit ein wichtiger Meilenstein bei der Suche nach der Enthonin, die Saedelaeres Leben für immer verändert hatte.
    Schon allein deshalb gab es gar keine Wahl. Der Maskenträger musste tun, was nötig war, koste es, was es wolle.
    Der Gardeleutnant meldete sich wieder per Funk. »Sieben der zehn Schiffe sind zurück. Die restlichen drei wurden unterwegs zerstört.«
    »Angreifer?«, fragte Saedelaere knapp.
    »Unerwartete Hüllenbrüche wegen der chaotischen Verhältnisse und der irrealen Physik. Die Gravitation schnellte plötzlich auf den tausendfachen Wert und zermalmte eines der Schiffe.« Das Muster auf Pridons Maske bewegte sich rascher. »Ich werde die sieben Einheiten sammeln und die kleineren in die EINKLANG einschleusen lassen. Unter idealen Bedingungen dauert es nur zehn Minuten, so müssen wir mit einer guten Stunde rechnen, wobei wir vielleicht deine Hilfe benötigen. Bis dahin schlage ich ein persönliches Treffen vor. Nur du und ich. Ohne Störungen.«
    Saedelaere nickte.
    Die beiden Pelzkugeln, die vor dem ersten Kontakt mit Pridon ihr winziges Schiffchen verlassen hatten, riefen sich plötzlich wieder in seine Erinnerung. Sie wuselten um seine Füße und gaben piepsende Laute von sich. Ihre langen Schwänze rieben dabei über den Boden.
    Der possierlichen Wirkung konnte sich auch ein Alaska Saedelaere nicht verschließen. Er bückte sich und hob eines der Pelzwesen auf. Das Piepsen wurde intensiver, und die kleine Kreatur vibrierte in seiner Hand. Die Glubschaugen zwischen den beiden Öhrchen vergrößerten sich und glänzten im Strahlen seines Cappinfragments.
    Ein Farbenspiel brach sich Bahn wie ein Regenbogen auf einem Wassertropfen.
    »Was ... was ist

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