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PR2610-Die Entscheidung des Androiden

PR2610-Die Entscheidung des Androiden

Titel: PR2610-Die Entscheidung des Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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geblümt« gewesen. Offenbar war es da schon zu schwerwiegenden Fehlfunktionen gekommen.
    Und nun schien jede Basis für Besprechungen und friedlichen Austausch mithilfe eines Vermittlers zerstört zu sein.
    Die Kampfroboter stürmten um die Ecke. Die ersten Schüsse gingen fehl und schmetterten in die Wand. In diesem Bereich wuchsen dichte rotblättrige Efeuranken auf dem Gestein.
    Sofort entflammten die Pflanzen. Brennende Blätter und Ascheflocken trieben durch die Luft. Kleines Geröll rieselte zu Boden.
    Saedelaere suchte nach Deckung – vergeblich, wie er augenblicklich erkannte. Von der anderen Richtung eilten weitere Kampfroboter herbei. Nur Sekunden, und die beiden Flüchtlinge würden erneut eingekesselt sein.
    »Herzogin!«, schrie der Maskenträger. Er konnte nur hoffen, dass sie die Nachricht irgendwie erhielt. »Das muss nicht sein! Ich kann euch helfen, die Anomalie zu verlassen! Es gelingt mir nicht, die Wirkung meines Cappinfragmentes gezielt zu steuern oder zu beeinflussen, wie ich auch schon Pridon mitgeteilt habe! Es darf nicht ...«
    Die nächsten Worte verstand er nicht einmal mehr selbst, weil die Welt vor ihm in einem Regen aus Feuer und Metall explodierte.
    Eine Flammenwolke puffte auf. Mörderische Hitze ließ die Efeuranken blitzartig verschrumpeln und verkohlen. Die Blätter im Umfeld raschelten, als wollten sie sich zurückziehen und in Sicherheit bringen.
    Saedelaeres Schutzschirm hielt die kochende Hölle auf, ehe sie ihn erreichen konnte. Feuerzungen leckten im Abstand von einer Armlänge kugelförmig von außen über das Schutzfeld, begleitet von blauen Überschlagsblitzen.
    Als das grelle Rot erlosch und ein Großteil der Flammen verpuffte, schälte sich eine kleine Gestalt aus der gleißenden Helligkeit. Verkohlte pflanzliche Überreste tanzten inmitten energetischer Entladungen auf seinem Schutzschirm.
    Eroin Blitzer starrte ihn an, die großen Augen noch mehr geweitet. »Hier entlang!« Mit diesen Worten stieg der Zwergandroide durch ein gezacktes Loch im Gestein.
    Sie passierten eine Metallschicht von etwa einem Meter Dicke, die nur von einer dünnen Schicht in Felsenoptik überzogen war. Die Ränder schwelten. Kleine, glühende Trümmer regneten in die Tiefe. Eines landete auf dem Schutzschirm und verdampfte.
    Blitzer empfing Saedelaere in dem Raum, der dahinterlag. »Ich habe diesen Hohlraum geortet. Eine Lagerhalle, wie ich vermute. Wir sollten uns beeilen, die Kampfroboter werden gleich hier sein. Alraska – hinterlassen wir eine Falle?«
    »Tu es!«
    Der kleine Commo'Dyr – ein Titel, der so viel wie »Beibootkommandant« bedeutete – legte etwas vor dem Durchbruch ab; ein nur fingernagelgroßes Kügelchen, das in dumpfem Violett schillerte. »Los jetzt!«
    Sie eilten an großen Kästen und Containern vorüber.
    Als sie das andere Ende des Raums erreichten, schoss Saedelaere, ohne zu zögern, auf die Tür, die in einer Explosion verging. Trümmerteile jagten nach draußen und bohrten sich in die gegenüberliegende Wand. Es war die effektivste und schnellste Methode.
    »Raus hier! Wenn keine weiteren Gegner lauern, stellen wir uns energetisch tot und tauchen unter.«
    Ein gezacktes Loch ermöglichte den Durchstieg. Rauch wölkte auf. Der Maskenträger rannte los. Vor möglichen Verletzungen musste ihn der SERUN schützen.
    In diesem Moment drängten die ersten Kampfroboter aus dem Durchbruch.
    Eroin Blitzer brachte die winzige Bombe mit einem Zündimpuls zur Explosion.
    Ein greller Lichtblitz, und Trümmerteile sirrten durch die Luft. Sie krachten gegen Decke und Wände, durchschlugen einen Container neben Saedelaere. Eine dunkelgrüne Flüssigkeit schwappte heraus und platschte zischend auf den Boden. Wie Säure fraß sie sich tiefer.
    Die beiden stürmten durch die Tür, hinaus in einen Korridor. Um die Überreste ihrer Verfolger kümmerten sie sich nicht. Zweifellos hatte es nicht alle erwischt.
    Aber sie hatten Zeit gewonnen. Niemand war zu sehen. Weder Lebewesen noch Roboter. Saedelaere gab seinem Schutzanzug die notwendigen Befehle per Sprachsteuerung.
    »SERUN verbleibt in Alarmbereitschaft. Bei Gefahr selbsttätig aktivieren. Jetzt ausschalten, keine Emissionsstrahlung zulassen!«
    Sie durften nicht geortet werden. Wenn es ihnen gelang, sich energetisch totzustellen und in den Weiten des Palastes der Harmonie zu verstecken, würden sie womöglich eine Basis zu erneuter Kontaktaufnahme mit Pridon – falls dieser überlebte – oder der Herzogin finden.
    Seine

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