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PR2610-Die Entscheidung des Androiden

PR2610-Die Entscheidung des Androiden

Titel: PR2610-Die Entscheidung des Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Befehl würde genügen, um ein UHF-Fenster zu öffnen. Ein einziger Schritt nur hindurch, und wir wären in der ROTOR-G in Sicherheit!
    Und nun?
    Stattdessen jagten unablässig Schüsse heran und schmetterten in die Schutzschirme.
    Ich war ein Narr!
    Wenn wir wirklich aus dieser Situation entkommen, werde ich tun, was ich längst hätte tun sollen! Eine Nachricht an Fallun Vierauf senden, der meine Aufgabe als stellvertretender Schiffskommandant übernommen hat. Er würde ganz gegen seine Gewohnheit aktiv etwas tun müssen. Wir waren auf ihn angewiesen.
    Ausgerechnet auf ihn!
    Er hatte von vornherein eine andere Meinung vertreten und sich geweigert, in die Anomalie und die irreguläre Zone einzudringen, die sie umgab. Vielleicht, das musste ich nun eingestehen, war er im Recht gewesen. Vielleicht irrten Alraska und ich uns in unserer Einschätzung, weil wir versessen waren auf neue Informationen.
    Fragte sich nur, ob Fallun Vierauf dazu bereit war, aktiv in das Geschehen einzugreifen, dem normalen Routineablauf an Bord der LEUCHTKRAFT zu widersprechen und sich damit – wie ich – dem Willen von Samuri Yura scheinbar zu widersetzen.
    Ich wusste nur zu gut, wie schwierig es für mich gewesen war.
    Aber mit der richtigen Botschaft konnte ich Fallun Vierauf möglicherweise überzeugen. Denn die eine oder andere Entscheidung würde er treffen müssen.
    Genau wie ich vor Kurzem vor dem monströsen Etwas gestanden hatte, in der Albtraumlandschaft im Inneren der Kosmokratenwalze, inmitten des privaten Rückzugsbereichs der Frau Samburi Yura.
    Schon damals hätte ich handeln müssen, aber gelähmt von dem schrecklichen Anblick war ich nicht dazu fähig gewesen, irgendetwas zu tun.
    Wie sehr bedauerte ich diese Schwäche nun, während sich der Tod näherte. Ich hätte ganz andere Voraussetzungen schaffen können!
    Aber ich wollte nicht vergehen.
    Oder ... sterben.
    Trotz meines Fehlers nicht, und das aus einem ganz einfachen Grund: Ich musste nun wenigstens Fallun Vierauf helfen, die richtige Entscheidung zu treffen!
    Die Entscheidung, die ich mir damals nicht hatte abringen können.
    Weil ich zu schwach gewesen war.
     
    *
     
    Ich liege auf dem Boden, und mir ist kalt.
    Ich krieche weg von dem, was vor mir in dem Felsen des Gebirges steckt. Allein weil ich mich in der Nähe aufhalte, glaube ich, vergehen zu müssen. Meine Körpersubstanz löst sich auf.
    Ich kann fühlen, wie mein Körper verweht.
    Oder ist es nur mein Geist?
    Das Ding, das ich zurücklasse, ist monströs. Ich hätte nie gedacht, etwas derart Schreckliches zu finden. Alles andere wäre mir lieber gewesen, sogar ...
    Meine Gedanken stocken.
    Sogar die Leiche der Frau Samburi Yura.
    Ich kann nicht verhindern, dass sich dieser Satz in meinem Kopf formt, sosehr ich mich auch dafür schäme. Natürlich wäre es schlimmer, wenn die Kommandantin tot wäre.
    Doch, das wäre es.
    Aber es wäre in diesem Augenblick nicht so schrecklich, weil es nicht auf meinen Körper, meinen Geist, meine gesamte Existenz ausstrahlen würde. Der mentale Druck schmettert mein Bewusstsein zu Boden und will mich in tausend blutende Stücke zerreißen.
    Nun ist mir klar, warum diese Albtraumlandschaft existiert, durch die mich das Wächterwesen geführt hat. Es selbst ist zu einem Metallsee zerflossen, aber ich existiere noch.
    Ich bin mehr als es.
    Bin ich das?
    Ich muss mich wehren!
    Langsam stemme ich mich auf die Knie, schleppe mich auf allen vieren weiter wie ein verletztes Tier.
    Vor mir erstreckt sich ewig grauer Felsen, so weit das Auge reicht. Ich lege den Kopf in den Nacken: Es gibt keinen Himmel, nur totes Gestein.
    Kein Wunder, wenn in der kobaltblauen Kosmokratenwalze LEUCHTKRAFT an einem geheimen Ort eine Nekrophore lagert. Dann muss die Realität zu einem Albtraum gerinnen, und sei es nur in den Gedanken jedes Einzelnen, der sich an diesen Ort wagt.
    Eine Nekrophore:
    Tod, der zu Substanz geronnen ist.
    Natürlich ist das nicht die Beschreibung, wie sie sich in den Datenbänken oder in den Köpfen derer findet, die weit genug in die Geheimnisse des Universums vorgedrungen sind.
    Aber sie trifft zu, für mich und meinen Verstand zumindest. Ich habe mich schon immer davor gefürchtet. Auch wenn ein Androide keine Furcht empfinden dürfte. Ich bin nicht dazu geschaffen.
    Dieses ... Ding hinter mir passt viel eher zu einem der mächtigsten Chaotarchendiener als zu Samburi Yura. Und doch muss sie davon gewusst haben. Natürlich. Wie könnte es ihr auch entgehen, in ihrem

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