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PR2612-Zielpunkt BASIS

PR2612-Zielpunkt BASIS

Titel: PR2612-Zielpunkt BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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riesigen Objekts sehen zu können, trotz der Entfernung von mehr als tausend Kilometern. Sein Blick war so klar, wie er nur im Weltall sein konnte – und noch etwas mehr. Rhodan war, als hätte sich seine Sehschärfe optimiert.
    Er drehte sich von der Werft weg. Zwei Zapfenraumer glitten an ihm vorbei. So nahe, dass er glaubte, die Besatzungsmitglieder erkennen zu können, wenn das Schiff denn Bullaugen aufgewiesen hätte. Atemberaubend. Angst erregend ...
    Er musste sich irren. Der SERUN gab an, dass die Entfernung zu den beiden Raumern mehr als hundert Kilometer betrug.
    Ein Signal zeigte an, dass der Richtfunkkanal, der ihn mit MIKRU-JON verband, geschlossen wurde. Das Risiko einer Entdeckung war dem Schiff zu groß geworden.
    Er war nun völlig auf sich gestellt. Schutzlos. In eine Hülle gepackt, über deren Möglichkeiten er nach wie vor keine Vorstellung hatte.
    Eine Stunde verging in atemloser, nervenzehrender Stille. Kein Geräusch war zu hören, mit Ausnahme seiner eigenen, mitunter unregelmäßigen Atemzüge.
    Unendlich langsam trieb er an Zapfenraumern vorbei. Geriet ins unmittelbare Umfeld eines mit hohen Beschleunigungswerten an ihm vorbeirasenden Linsen-Beibootes. Glaubte, vom Schirm eines Feindschiffes berührt zu werden, das den Schutzkokon rings um sich unvermittelt auf die fünffache Größe ausdehnte.
    Er fing mehrere Metallsplitter mit seinem Körper auf. Sie verbrannten im Schirm des SERUNS. Die frei werdenden Energien waren marginal; doch angesichts der Nähe zu den gegnerischen Schiffen bestand jederzeit die Gefahr, dass seine Anwesenheit registriert wurde.
    Rhodan erreichte den Kernbereich jener Kugelhülle, die die Zapfenraumer rings um die BASIS-Teile gelegt hatten. Der SERUN bot ihm vier Optionen, an den Feinden vorbeizugelangen. Er betrachtete sie, analysierte sie. Versuchte, die Annäherungsstrategien, die jeweils mehr als fünfhundert Steuermanöver erforderten, auf ihre Machbarkeit zu erforschen.
    Die erste wirkte ... unrund. Sie würde zehn Minuten mehr als alle anderen in Anspruch nehmen. Die zweite beinhaltete viel zu viele Unbekannte. Die dritte und die vierte erschienen machbar. Vorausgesetzt, dass sich die Bewegungsmatrix der Zapfenraumer, die seine Positronik den Berechnungen zugrunde gelegt hatte, während der nächsten Stunde nicht änderte. Es blieb letztlich ihm überlassen, für welchen der beiden Wege er sich entschied.
    Rhodan nahm sich Zeit und überlegte, wägte die Risken ab, suchte nach besonderen Gefahrenpunkten.
    »Variante drei«, sagte er – und fühlte augenblicklich ein körperliches Unwohlsein.
    Der Anzug der Universen war mit seiner Wahl nicht einverstanden! Mentaler Druck, nicht schmerzhaft, aber unangenehm, legte sich auf seinen Kopf.
    »Korrektur: Variante vier.«
    »Gibt es einen Grund für deine Unsicherheit?«, fragte sein SERUN. »Fühlst du dich nicht wohl?«
    »Alles in bester Ordnung. Und jetzt tu, was ich von dir verlange.«
    Die Mikropositronik zögerte merklich. Rhodan ahnte, dass sie ihn einer Untersuchung unterzog und auf aktuelle Messdaten des Cybermed-Moduls zurückgriff. Schließlich gehorchte sie.
    SERUNS waren wunderbare, lebenserhaltende Hilfsmittel, die ein Überleben selbst unter den widrigsten Umständen erlaubten, und die Baureihe 1465-05 war in jeder Beziehung ausgereift. Doch manchmal erwischte sich Rhodan beim Gedanken, die Möglichkeiten des Anzugs ein wenig reduzieren zu wollen. Die Kompetenzen der Positronik erschienen ihm dann als zu groß und zu umfassend.
    Er nahm Geschwindigkeit auf, reduzierte sie, schlug Haken. Kam einem Zapfenraumer bedrohlich nah, so nah, dass fast sein gesamtes Blickfeld von der unruhigen Struktur des Feindschiffes eingenommen wurde. Er tauchte unter dessen Schutzschirm weg, fiel der Werft förmlich entgegen. Um nach einigen komplizierten Manövern, die dem Steuermodul des SERUNS alles abverlangten, endlich Kurs auf die BASIS-Teile zu nehmen.
    Der Anzug der Universen ließ Rhodan spüren, dass er das Richtige tat. Dass er es schaffen würde. Er verstreute Optimismus und Hoffnung.
    Rhodan begann, die Reise zu genießen. Umso mehr, als ihm der Anzug ganz besondere Blickwinkel gewährte.
    Das Blau ringsum erhielt mit einem Mal eine ganz besondere Intensität. Es wirkte wie eine Masse aus prickelndem, perlendem Badeschaum, deren Einzelteile sich aneinander rieben, wie Blasen zersprangen und sich aus dem Nichts selbst neu erschufen.
    Weitere Farben kamen hinzu, weitere Qualitäten.
    Rhodan trieb durch eine

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