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PR2614-Navigator Quistus

PR2614-Navigator Quistus

Titel: PR2614-Navigator Quistus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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es nicht gerade ratsam, in den Brennpunkten der galaktischen Geschichte zu leben.« Erfolglos. War der Zucker am Ende nicht einfach verklumpt, sondern auch versteinert? Sie beschloss, den Kaffee ohne Zucker zu trinken, stellte den Streuer beiseite und sagte: »Jetzt mal zu etwas, das ich mich frage. Die Versteinerung deiner Blüte schien dich nicht überrascht zu haben – stimmt das?«
    »Stimmt. Es hat mich nicht überrascht.«
    »Warum nicht? Was weißt du über die Versteinerungen von Perseus?«
    »Alles«, behauptete Fachion Far Faledi so gelassen, als sei das das Selbstverständlichste der Welt.
    »Darf man wissen, woher? Die Kirche von Mahdi Gabriel hat die Versteinerungen für heilig erklärt; sie sind nie wissenschaftlich untersucht worden.«
    »Das mag sein«, erwiderte Faledi unbeeindruckt, »ändert aber nichts an meiner Aussage.«
    »Dann erklär's mir«, forderte Sourou und biss in ihr Sandwich.
    Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme, sah einen Moment zur Decke, als suche er nach einem Anfang für seine Erklärungen. »Es gab einmal einen großen Korruptionsskandal auf Antrus IV«, sagte er schließlich. »Vor über zweitausend Jahren. Weißt du, was seither passiert ist?«
    Sourou schüttelte kauend den Kopf und fragte sich, was das mit ihrer Frage zu tun haben sollte.
    »Nichts. Absolut nichts.« Er hob die Hände. »Abgesehen vom Üblichen. Was man eben voraussetzen kann, was passiert, wenn Menschen irgendwo leben. Menschen werden geboren, Menschen sterben, dazwischen arbeiten sie für ihren Lebensunterhalt und setzen Nachwuchs in die Welt, der das Gleiche tut. Plus die üblichen Manifestationen menschlicher Unzulänglichkeit – Habgier, Eifersucht, Trägheit, Dummheit, Faulheit, Geiz, Neid, Größenwahn und so weiter. Nicht der Rede wert. Zu uninteressant, als dass Geschichten darüber erzählt würden.«
    Sourou schluckte. Schmeckte nicht übel. »Das normale Leben halt.«
    »Damit beruhigt man sich.« Er betrachtet sie wieder mit seinem durchdringenden Blick. »Aber vielleicht ist alles ganz anders?«
    »Anders? Inwiefern?«
    »Hast du«, fragte Fachion Far Faledi, »dich schon einmal gefragt, ob du womöglich nur eine Romanfigur bist?«
     
    *
     
    »Eine Romanfigur?« Bifonia riss die Augen auf. Ihre Iris schimmerte wie poliertes Phasit-Wurzelholz. »Ich hab doch gewusst, dass der durchgeknallt ist. Ich hab's sofort gewusst. Ich hätte die Passage abweisen sollen.«
    »Ist doch nicht tragisch«, meinte Sourou. »Auf Bre'Tar sind wir ihn ja wieder los.«
    Bifonia schnaubte, wollte sich ihre Entrüstung nicht verderben lassen. »Wie kommt jemand auf so eine Idee?«
    Sourou fuhr sich mit den gespreizten Fingern durch die Haare, die allmählich schon wieder zu lang waren. Sie musste sie schneiden lassen, ehe sie das nächste Mal einen Raumanzug brauchte. »Mal sehen, ob ich das noch zusammenkriege. Also, er begründet es zum Beispiel damit, dass die Welt, in der wir leben – oder zu leben glauben, nach ihm –, physikalisch unmöglich ist.«
    »Ah ja?«
    »Überlichtschneller Raumflug, beispielsweise. Es ist im bekannten Universum unmöglich, sich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit fortzubewegen. Und die Begründung, mit der Einstein das herleitete, ist ein Gedankenexperiment. Das ist das Interessante daran.«
    »Hast du ihm gesagt, dass wir deswegen ja auch in andere Dimensionen ausweichen?«
    »Er nennt das eine ›Wunderbox‹. Das sei ein beliebtes erzählerisches Hilfsmittel von Autoren, um logische Ungereimtheiten ihrer Geschichten zu übertünchen. In Wirklichkeit wisse niemand, wie unsere Überlichtantriebe funktionieren, behauptet er.«
    »Echt? Dabei könnte ich schwören, dass ich auf der Akademie eine Prüfung über dieses Thema abgelegt habe.«
    »Habe ich ihm auch gesagt. Worauf er verlangt hat, ich soll's ihm erklären.«
    Bifonia blies die Backen auf. »So aus dem Stand raus? Das ist ja billig.«
    »Eben. Ich meine, wie lange ist das her? Weißt du noch mehr, als dass irgendwelche Hyperkristalle eine wichtige Rolle spielen?«
    »Energie. Die spielt auch eine Rolle.« Sie schüttelte den Kopf, dass ihre dünnen Haare flogen. Mit denen sie wirklich mal was machen sollte. »Sag ihm, er soll mit Bartolomäus reden.«
    Sourou verzog das Gesicht. Keine gute Idee. Bartolomäus Drake verfiel, wenn die Sprache auf seine Maschinen kam, gern in geradezu lyrische Beschreibungen, was in dieser Situation vielleicht eher kontraindiziert war.
    »Außerdem«, fuhr Bifonia fort, »ist

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