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PR2618-Flucht von der Brückenwelt

PR2618-Flucht von der Brückenwelt

Titel: PR2618-Flucht von der Brückenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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sie im Gegensatz zu den Fagesy und ihren Hilfstruppen nicht auf den vollen Umfang ihrer Technik zurückgreifen konnten.
    »Ich wünschte, wir hätten ein paar der Kristalle mitgenommen, die beim Umbau der VAHANA zum FATROCHUN übrig geblieben sind. Womöglich hätte ich austüfteln können, wie wir sie nutzen können, damit unsere SERUNS auch wieder besser funktionieren.« Pifas Worte kamen Jenke wie ein Echo der eigenen Gedanken vor.
    »Die VAHANA ist auch mit diesen Kristallen hier noch beeinträchtigt. Ob sie bei den SERUNS viel hätten ausrichten können, ist daher fraglich«, sagte Jenke.
    Ich wünschte nur, ich wüsste, wie die Dinge in dem SKARABÄUS stehen. Ein kurzer Funkspruch, und ich wäre wenigstens diese Sorge los. Aber es wäre zu gefährlich, die Funkstille zu unterbrechen. Wir dürfen auf keinen Fall riskieren, dass die VAHANA in ihrem Versteck entdeckt wird.
    »Etwas bewegt sich dort draußen«, riss Lanczkowskis Stimme sie aus ihren Gedanken. »Ich habe gerade eine Einheit Fagesy mit Rüstgeleiten über das Dach des Nebenhauses fliegen sehen. Sie waren sehr tief, als beabsichtigten sie, in der Gegend zu landen.«
    »Beobachte weiter, Lanz. Pifa, stell mir noch einmal die Verbindung her.«
    Die Ingenieurin hatte in wenigen Sekunden die notwendigen Griffe durchgeführt.
    »Ship? Hier Jenke. Wir vermuten Gefahr.«
    »Hier Shipa. Wir sind unterwegs. Verlasst euer Zimmer und geht nach hinten in den Tempel. Zwischen den Statuen des Fünfgestirns und der Heiligen Wirrknollen gibt es eine kleine Falltür im Boden. Sie bringt euch in den Keller. Versteckt euch dort.«
    »Verstanden. Wir werden dort sein.«
    Dieses Mal steckte Jenke das Gerät ein, ohne es abzuschalten.
    Pettazzoni hielt die Hand hoch, während eine Gruppe Vogelartiger laut schnatternd an ihrem Zimmer vorbeilief. Kaum waren sie um die Ecke, öffnete er die Tür.
    Lanz verließ den Raum als Erster, direkt gefolgt von Jenke. Hinter ihnen huschten nacheinander die restlichen Terraner und die Favadarei auf den Gang und folgten ihnen auf dem Weg zur Treppe. Pettazzoni bildete den Abschluss.
    Erneut hüllte die Wolke aus Lärm und Gerüchen sie ein, als sie die Stufen hinunter in das blitzlichtdurchzuckte Halbdunkel stiegen. Lanz deutete auf halber Höhe der Treppe über die wogenden Silhouetten der Gäste und die Spielmaschinen hinweg zu einem mit einem Vorhang verschlossenen Durchgang weit hinten im Raum.
    Jenke nickte. Wenn sie erst einmal den Boden erreicht hatten, musste jeder seinen eigenen Weg zu dieser Tür suchen. Als Gruppe würden sie kaum eine Chance auf Durchkommen haben.
    Einen Moment erfasste Jenke ein Anfall von Klaustrophobie, als sich die Menge am Fuß der Treppe um sie schloss und weiterschob. Seit Jahren hatte sie die meiste Zeit auf Raumschiffen verbracht, wo es zwar eng sein mochte, aber man gerade deshalb Rücksicht darauf nahm, die anderen nicht zu bedrängen. Die Nähe zu vielen Körpern ohne jegliche Kontrolle, wer einen wie und wo berührte, hatte sie stets vermieden.
    Sie zwang sich, die mit Gerüchen überfrachtete Luft tief einzuatmen, hielt sie einen Moment in der Lunge und stieß sie wieder aus, um sich bewusst zu entspannen. Als das Gefühl der Beengung verstrichen war, sah sie nach dem Durchgang und schob sich durch die Menge darauf zu.
    Im hinteren Bereich des Raumes fiel ihr ein erhöhter Tresen auf, der sich an der ganzen, gebogen verlaufenden Wand entlangzog und in verschiedene Bereiche unterteilt war. Einer diente als Bar, der nächste als Münzausgabe, ein dritter als Rezeption, und am vierten wurden Devotionalien und andere Dinge verkauft, über deren Zweck Jenke nicht näher nachdenken wollte.
    Dieser letzte Teil war der Tür zugewandt, die zum Tempelbereich führte. Dahinter stand ein hagerer, haarloser Humanoide in einem im herrschenden Licht schmutzig grau wirkenden Gewand, das an eine alte Mönchskutte erinnerte. Mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte er Jenke, als sie vorbeiging. Die Winkel seines schmalen Mundes zuckten nach unten.
    Ein Strahl Tageslicht geisterte über die Menge, als die Eingangstür geöffnet wurde und eine größere Gruppe einließ.
    Jenke spürte, wie die Menge auf einmal zurückdrängte. Sie ahnte, dass da keine normalen Besucher hereingekommen waren. Hastig arbeitete sie sich weiter vor. Im nächsten Moment durchbrachen grelle Deckenstrahler das Halbdunkel. Geblendet schloss Jenke die Augen.
    »Da! Da sind sie«, krähte eine Stimme nicht weit weg von ihr. »Da sind die

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