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PR2619-Planet der Formatierer

PR2619-Planet der Formatierer

Titel: PR2619-Planet der Formatierer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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bislang gesehen hatte, eher kleiner und gedrungener als Terraner –, konnten die 5000-Meter-Titanen über tausend Stockwerke verfügen. Wenn jede Etage nur 10.000 Quadratmeter groß war, dürfte ein derartiges Hochhaus eine Nutz- und Wohnfläche von zehn Millionen Quadratmetern bieten: Raum genug für Hunderttausende.
    Routh stellte sich das wimmelnde Leben in diesen Bauwerken vor: die großzügigen Wohnungen; die Einkaufszentren; die Labors, Universitäten, wissenschaftlichen Betriebe aller Art; die Freizeit- und Sporteinrichtungen. Vielleicht besondere Zonen für medizinisch-therapeutische Betreuung; Konzertsäle; Museen.
    Ganze Städte in einem Turm. Whya ist eine Metropole, gebaut aus Städten.
    Zwischen den Turmbasen war viel Freiraum ausgespart. Ab einer Höhe von vielleicht fünf- oder sechshundert Metern waren die meisten Türme über Brücken miteinander verbunden. Manche der Riesengebäude entfalteten geradezu Kränze von Brücken. Andere standen für sich allein, machtvolle Inseln.
    »Das sind die Daakmoy«, erläuterte Dindirri. »Die Geschlechtertürme der Patronatswelt.«
    Geschlechtertürme – das klang, als könnten in den Daakmoy ganze Völkerschaften hausen.
    »Sie sind schön«, bekannte Routh.
    »Natürlich sind sie das«, sagte die Zofe kalt.
    Die großen, freien Plätze zwischen den Türmen waren als Park gestaltet. Der Rasen und die Blätter der üppigen, eher in die Breite denn in die Höhe gehenden Pflanzen glänzten in einem lackiert wirkenden Blaugrün. Zwischen den Gewächsen schienen sich Tiere zu bewegen.
    Ganz unbebaut waren diese Plätze, wie Routh nun etwas verspätet bemerkte, allerdings nicht. Da und dort standen Zelte auf dem Rasen, kuppelartige Gebäude, sinnverwirrend in sich selbst verdrehte Bauwerke wie erfrorene Sturmwellen im endlosen Schatten der Daakmoy.
    Die Zofe führte ihn zu einer Art Baum, einer mechanischen Trauerweide, deren Äste sich, offenbar auf Dindirris Befehl, wie ein Vorhang teilten.
    Eng am Stamm des Baumes standen drei Gebilde, die Klangschalen glichen, wie Routh sie einmal in Bheud, dem großen buddhistischen Kloster am Nordpol des Mars, gesehen hatte: mindestens drei Meter durchmessende Gebilde aus Messing oder Kupfer, in denen fünf oder sechs Männer nebeneinander Platz gefunden hätten.
    Mit einem großen Schritt stieg der Junker Ojin tatsächlich in die Schale und hob Dindirri zu sich. Routh machte es ihnen nach.
    Sofort setzte sich die Schale in Bewegung. Sie hatte sich dazu nicht auf ein Prallfeld gehoben, sondern schien über den Boden zu schwimmen.
    »Was ist das für ein Fahrzeug?«, fragte Routh.
    »Eine Wegschale«, sagte die Zofe. Danach verlief die restliche Fahrt schweigend.
    Einige Zeit später hielten sie vor einem mittelgroßen Daakmoy an, das eine Höhe von knapp über dreitausend Metern aufwies.
    »Das ist das Haus Nhymoth«, sagte Dindirri. »Das Haus deines Ziehvaters Chourtaird.«
    Die Zofe schritt in einem merkwürdig schaukelnden Gang voran.
    In der ausladenden Empfangshalle des Turmes betraten sie wieder einen Lift. Die Kabine fuhr sanft an und beschleunigte beträchtlich.
    Routh aktivierte Puc. Das Implantmemo registrierte eine Geschwindigkeit von knapp über 20 Metern pro Sekunde – das machte 75 Kilometer pro Stunde.
    Sie fuhren über zwei Minuten und mussten in dieser Zeit fast zweieinhalb Kilometer zurückgelegt haben. Der Druck in Rouths Ohr veränderte sich nicht.
    Die Kabine wurde sanft gebremst. Puc sagte: Ein seilloser Aufzug. Wahrscheinlich nicht durch Antigravitationstechnologie bewegt, sondern durch vertikal bewegliche Magnetfelder. Eine schlichte, ebenso wirkungsvolle wie robuste Technik.
    Die Etage, auf der sie ausstiegen, war fast vollständig leer. Sie bestand aus einem einzigen Raum von gut einhundert Metern Durchmesser. Die lichte Höhe betrug beinahe zehn Meter. Routh drehte sich einmal um die eigene Achse. Die Außenwand war komplett verglast. Einige unregelmäßig im Raum verteilte Säulen oder Schächte – mit dem Kabinenschacht zählte Routh fünf – verbanden oder durchstießen Boden und Decke. Irgendwo zwischen dem Liftschacht und der Fensterfront hing eine weiße, eiförmige Konstruktion von einem Bügel. Eine Treppe mit fünf Stufen führte ins Innere des ovalen Gebildes.
    »Dies ist dein Gemach«, sagte Dindirri.
    Routh stieg die Stufen hoch. Das Innere des Eis war flach und – abgesehen von einer Art Tablett, das auf einem kniehohen Stiel balancierte – ohne jedes Möbelstück. Aus einer Stelle

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