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PR2633-Der tellurische Krieg

PR2633-Der tellurische Krieg

Titel: PR2633-Der tellurische Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Heilkräuter auflegen? Wahrscheinlich bräuchte ich einige Zentner von dem Grünzeug.«
    »Wende dich einfach an die Behörden – dafür sind sie da.«
     
    *
     
    »Du bist verrückt, DayScha!«
    Geronimo Abb lachte schrill, als wolle er mit der hellen Stimme der Cheborparnerin konkurrieren. Ruckartig wandte er sich von ihr ab, allerdings nicht, ohne einen forschenden Blick in die Höhe zu werfen. Es war riskant, so nahe an dem Riesen weiterzugehen.
    DayScha war schneller wieder neben ihm, als er erwartet hätte. Hart packte sie ihn an der Schulter und zog ihn zu sich herum.
    »Was hast du vor?«
    »Ich suche Kräuter«, sagte Geronimo.
    »Warum informierst du nicht einfach die zuständigen Terraner? Sie werden Lastenplattformen schicken, Medoroboter und Druckbehälter voll Wundplasma.«
    »Das werden sie nicht!«
    »Auf Pspopta ...«
    »Hör auf mit deiner Höllenwelt!«, protestierte er. »Du wirst sie vielleicht nie wiedersehen.«
    »Das ist nicht wahr!«
    Er verzog das Gesicht zur Grimasse und schwieg.
    »Du bist ein Dickkopf, Geronimo«, schimpfte DayScha. »Dein Vater hatte schon recht, als er mir genau das ...«
    »Du hast mit Basil über mich gesprochen? Was hat er dir gesagt? Dass du auf mich aufpassen sollst? Weil er befürchtet, ich könnte mir mit dem frisierten Zweisitzer den Hals brechen. Also bist du eher mein Kindermädchen, DayScha? Kein Au-pair, sondern ein kleiner Teufel, der auf mich aufpassen soll?«
    Die Fellfetzen auf Dayszaraszays Kinn sträubten sich, als sie ihn angrinste. »Wie schnell vergisst du eigentlich, dass du alle Sonden abgefangen und lahmgelegt hast, die dein Vater für deine Überwachung programmiert ...«
    »Das ist die Höhe!« Geronimo schrie es geradezu heraus. »Was bezahlt Basil dir dafür, dass du mich auf Schritt und Tritt überwachst?«
    »Nichts. Gar nichts.«
    Er lachte wieder. Es klang spöttisch.
    »Ich passe auf dich auf, weil ich dich mag«, sagte die Cheborparnerin.
    Geronimo ging weiter. DayScha blieb neben ihm.
    »Hör mir zu!«, herrschte sie ihn an. »Was immer mit deiner Welt geschieht, es ist schlimmer, als wir beide uns das vorstellen können. – Entweder halten wir zusammen oder wir geben gleich auf.«
    Sie wollte nach seinen Armen greifen, aber Geronimo schlug ihre Hände unwillig zur Seite. Forschend blickte er zu ihr auf. »Du hältst mich für einen kleinen Jungen? Für jemanden, der nicht weiß, was er will?«
    »Nein«, sagte Dayszaraszay Schazcepoutrusz entschieden. »Das tue ich nicht, und das bist du auch nicht.«
    »Magst du mich?«, fasste er grinsend nach. »Der Schöne und das Biest?«
    Zwischen den Antiquitäten, die sich auf der Hazienda stapelten, hatte er irgendwann einen Speicherkristall gefunden, mindestens zweitausend Jahre alt, wenn nicht mehr. Ein einfach gemachtes Singspiel ohne besondere Tricks, deshalb hatte es sich ihm eingeprägt. Seit er DayScha kannte, spukte ihm diese Aufzeichnung durch den Kopf. Er hatte soeben den Titel nur ein ganz klein wenig zurechtgebogen. Doch DayScha reagierte nicht darauf.
    »Ruf endlich diese Behörde an!« Ihre Stimme überschlug sich beinahe.
    »Die haben Besseres zu tun, als mir zuzuhören.«
    »Wenn du es nicht versuchst, wirst du die Wahrheit nie herausfinden!«
    »Ich weiß auch so, was geschehen wird: nämlich nichts.«
    Wieder wollte er weitergehen, wieder hielt DayScha ihn fest.
    Die unmittelbare Nähe des Riesen ließ ihm allmählich den Schweiß ausbrechen. Wie hoch ragte der massige Leib auf? Fünfzehn Meter, zwanzig? Wuchtig wie ein gewaltiger Felsblock nach einem Bergsturz lag der Koloss da.
    Aus der Nähe glaubte Geronimo sogar einigermaßen deutlich zu sehen, dass der Riese atmete.
    »Wieso bist du dir so sicher?«, drängte die Cheborparnerin.
    »Weil nicht einmal Occam geholfen wurde! Das ist es! Ich habe mehrmals angerufen und vor den Folgen gewarnt, diese Besserwisser haben mich ausgelacht.«
    »Dein Bruder ...«
    Mit einer herrischen Handbewegung schnitt Geronimo der Frau das Wort ab. »Occam hätte Hilfe gebraucht. Und viele mit ihm. Niemand hat auch nur einen Finger gerührt, geschweige denn verhindert, dass sie mit den Auguren weggegangen sind.«
    »Du sprichst von diesen Zehntausenden verschwundenen Kindern und Jugendlichen ...«
    Geronimo nickte stumm.
    »Ich denke, die Behörden haben einfach nicht erkannt, was da geschah«, sagte DayScha. »Sie konnten es nicht erkennen.«
    »Dann waren sie dumm!«, fuhr er auf. »Und das sind sie weiterhin.«
    »Wenn du es nicht tust,

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