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PR2633-Der tellurische Krieg

PR2633-Der tellurische Krieg

Titel: PR2633-Der tellurische Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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schleierhaft, warum der MultiKom nicht richtig sendet ... So sollte das Bild besser sein.«
    »Da kommt nichts Brauchbares rüber«, stellte die Polizistin fest.
    »Die Trümmer haben eine Lichtung in den Wald geschlagen!«, rief die Cheborparnerin dazwischen. »Der Phassafulbuli ...«
    »Wer?«
    »Der Regenriese«, erklärte Geronimo. »Ich weiß nicht, wie ich es dir anders zeigen soll. Vielleicht geht eine Störstrahlung von den Maschinen aus.«
    »Das werden wir schnell herausfinden«, sagte die Polizistin.
    Die faustgroße Holoprojektion über Abbs Handrücken zeigte wieder das Logo der Polizeistation von Mérida: die skizzierten Umrisse der Halbinsel Yucatán und die Maya-Pyramide von Chichén Itzá hell illuminiert.
    Ein lang gezogener klagender Laut hallte über die Lichtung, gefolgt von einem unheimlichen Knirschen. Zwei Arme des Riesen klatschten gegen den gewaltigen Stahlblock, aus dem er hervorwuchs. Der Oberkörper rutschte bestimmt zwei, drei Meter weit über den Boden, und das Klagen wurde lauter und bedrückender. Von einer Sekunde zur nächsten brach es ab.
    »Er hat Schmerzen«, vermutete DayScha.
    Augenblicke später meldete sich die Polizistin wieder. »Schlaft euch aus!«, sagte sie heftig. »Und vor allem: Ich will nichts mehr von euch hören! Die Situation ist ernst genug.«
    »Es gibt keine Störstrahlung?«, argwöhnte Geronimo.
    »Die lokale Ortungsstation verzeichnet keine Messungen. Da ist nichts!«
    »Was ist mit der Patrouille? Ich glaube, ich habe vorhin mehrere Space-Jets über uns hinwegziehen sehen.«
    »Es reicht endgültig, Junge. Die Space-Jets sind vom Raumhafen Mexico City gestartet und suchen den Absturzbereich ab. Sie haben einige Wrackteile geortet – nur nicht in dem Bereich, in dem ihr euch befindet. Mehr muss ich wohl nicht ausführen.«
    »Warte!«, rief Geronimo, doch das Holo erlosch.
    Herausfordernd schaute er die Cheborparnerin an. »Glaubst du mir endlich? Die Behörden sind überfordert.«
    »Wenn nichts angemessen wird, hat das wohl einen triftigen Grund.«
    »Klar hat es den.« Geronimo deutete auf den wuchtigen Aggregatblock, der den Unterleib des Riesen ersetzte. »In dem Ding steckt eine hochwirksame Antiortungseinrichtung. Weil niemand den Riesen finden soll.«
    »Demnach bedeutet er eine Bedrohung für uns?«
    »Vielleicht wäre er das gewesen, solange er in seiner schützenden Hülle eingeschlossen war. Aber jetzt?« Der Junge grinste. »Damit müssen wir allein fertig werden, DayScha. Und das schaffen wir auch. Genau das Richtige für uns beide. Na, sag schon! Ich sehe doch das Leuchten in deinen Augen.«
    »Das ist kein Abenteuerspiel. Wir können die Risiken überhaupt nicht abschätzen.«
    »Du fürchtest dich.«
    »Nein!«, protestierte die Cheborparnerin. »Warum sollte ich?«
    Weil ich ... am Anfang jedenfalls ... Geronimo wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Wir haben es versucht«, sagte er. »Die Polizei will von dem Riesen nichts wissen. Also sind wir die Einzigen, die ihm helfen können.«
    Er lachte, als DayScha den Kopf schräg hielt und ihr drahtiges Ziegenbärtchen zitterte. Mittlerweile konnte er ihre Stimmung gut einschätzen, sobald sie das ausgeprägte Kinn nach vorn schob. Er hatte Dayszaraszay genau an dem Punkt, an dem ihr nur ein Ausweg blieb. Von Anfang an hatte sie der Riesengestalt helfen wollen. Vielleicht war er wirklich ein Phassafulbuli. Es ging nichts über eine gute Portion Aberglauben.
    Wieder erklang dieses dumpfe Stöhnen.
    Der Riese drehte den mächtigen Schädel ein wenig zur Seite. Es hatte den Anschein, als gerate ein gewaltiger Felsblock langsam in Bewegung.
    Die Augen blieben weiterhin geschlossen. Lediglich das violette Irrlichtern hinter den Lidern wirkte greller. Um den mächtigen Mund zuckte es.
    Geronimo fröstelte, zumal ihm der Regen längst den Rücken hinabrann. Mit der linken Hand zog er den Kragen enger, während er mit der Rechten das gewaltige Gesicht ausleuchtete.
    Wie groß mochte allein dieser Mund sein? Vier bis fünf Meter, schätzte der Junge. Das bedeutete, der Regenriese konnte sogar einen Icho Tolot mühelos verschlingen. Nun ja, es war anzunehmen, dass der Haluter sich nachhaltig zur Wehr setzen würde.
    »Du solltest versuchen, ob mit ihm zu reden ist!«, sagte Geronimo.
    DayScha zog irritiert die Lippen zurück. »Was hast du vor?«
    »Du sagst selbst, dass wir ihm helfen müssen.« In einer beiläufigen Geste hob Geronimo die Arme. »Ich fliege mit dem Zweisitzer zur

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