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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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Anwesenheit? Was ist denn los, hast du jetzt noch einen Nebenjob bei Harpers and Queen ?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich glaub, da verwechselst du uns beide. Tut mir wirklich leid. Ich bin aufgehalten worden.«
    »Also, wir sind hier nicht in Mayfair«, grummelte Julius. »Dieses Studio hier darf mir keine Verluste einbringen, okay? Ich hab dich nicht angestellt, damit du nur rumhängst und toll aussiehst.« Er musterte mich von oben bis unten. »Apropos, hast du nicht früher mal toll ausgesehen?«
    »Vergiss das jetzt mal.« Ich winkte ab und ging zu dem Mädchen rüber. Sie war wirklich blutjung.
    »Hallo. Bist du neu?«
    Das Mädchen zuckte mit den Schultern. »Ja.« Plötzlich sah sie mich an. »Ich meine, das ist doch mein erster Modeljob, nich’? Ich meine, gibt’s da nich’ ein Gläschen Sekt und so?«
    »Nur, wenn du Kate Moss bist«, grunzte Julius und rückte noch ein paar Scheinwerfer zurecht. »Und du, Schätzchen, bist nicht Kate Moss.«
    »Na ja, aber wenigstens hab ich Titten«, verkündete das Model, das Delilah hieß. Sie war achtzehn Jahre alt und schien sich nicht so elend zu fühlen, wie es mir gehen würde, wenn ich zum ersten Mal meine Brüste vor völlig Fremden rausholen müsste.
    »Ich kann dir Tee machen«, bot ich an.
    »Nee«, lehnte sie ab. »Ich hab beschlossen, dass ich so anfangen werde, wie es dann später auch weitergehen soll. Sekt oder gar nichts.«
    Julius und ich sahen uns an.
    »Dann gar nichts«, verkündeten wir beide.
    Delilah schmollte. »Okay. Also Tee.«
    Es stellte sich heraus, dass sie wirklich ziemlich gut war. Was die Zeitungen wollen, sind natürlich ein paar dicke Dinger, die sie auf jeden Fall hatte, aber sie sah auch gut aus und hatte ein süßes Lächeln, so als wollte sie sagen: »Keine Sorgen, Jungs, die hole ich doch gerne für euch raus! Das macht mir genauso viel Spaß wie euch!« Trotz ihrer miesen Laune (und man musste fairerweise ja auch zugeben, dass sie eine Stunde lang in einem zugigen Studio rumgehangen hatte, während Julius auf mich wartete und um sie herumscharwenzelte) konnte Delilah es im entscheidenden Moment voll bringen, und es schien ein gutes Shooting zu werden. Die »Zwillinge«, die inzwischen ziemlich populär waren, würden gegen Mittag für ein paar neue Aufnahmen kommen. Sie hatten es unter die letzten tausend Kandidaten für eine neue Reality-Show geschafft, und eigentlich sollten sie absolutes Stillschweigen darüber bewahren, aber ihre Aufregung kannte keine Grenzen.
    Delilah starrte sie mit großen Augen an, als sie hereinschneiten. Kelly trug eine flamingofarbene Federboa um den Hals und einen pinkfarbenen Plastikmini. Grace hatte dasselbe Outfit, aber in Babyblau.
    »Ich kann nicht fassen, dass du dir schon wieder die rosa Sachen gekrallt hast«, meckerte Grace, als sie hereingetrappelt kamen. »Das machst du immer.«
    »Stimmt ja gar nicht«, erwiderte Kelly. »Und außerdem kann ich ja nichts dafür, dass Pink viel besser zu meinem Teint passt. Deiner ist dagegen eher … blau-gräulich.«
    Grace schnaubte. »Na ja, du siehst damit jedenfalls nuttig aus.«
    »Du ärgerst dich ja nur, weil dir keiner hinterhergepfiffen hat.«
    »Uns haben doch Hunderte von Kerlen nachgepfiffen! Auf dem ganzen Weg hierher!«
    »Ja, aber dem Vögelchen in Pink, nicht? Find dich damit ab.«
    Delilah stand von der Liege auf, die wir neben einer großen Plastikpalme aufgestellt hatten, damit es so aussah, als würde sie sich auf einer einsamen Insel oben ohne sonnen.
    »Die Zwillinge!«, hauchte sie atemlos, etwa so, wie man »Madonna!« sagen würde. »Krieg ich ein Autogramm?«
    Die beiden sahen unglaublich zufrieden aus (das konnten sie auch wirklich sein, dachte ich und freute mich insgeheim darüber, dass ich die Idee gehabt hatte, sie überhaupt als Zwillinge zu vermarkten), und Kelly trat vor.
    »Ich zuerst«, verkündete sie. »Als Hauptzwilling.«
    »Dem fetten Zwilling«, stichelte Grace, »lasse ich gerne den Vortritt.«
    »Also seid ihr jetzt Models, ja?«, sagte Delilah und fügte hinzu: »Das ist heute mein erster Tag.«
    »Na, dann zieh dein Top mal schnell wieder an«, mahnte Kelly. »Du solltest die Ware nicht herumzeigen, wenn du nicht dafür bezahlt wirst.«
    Julius zog die Augenbrauen in die Höhe, als wollte er andeuten, wie egal ihm das war, aber er ließ die Kamera sinken.
    »Geht ihr jetzt auf viele Partys mit Promis und so?«, fragte Delilah. »Das will ich nämlich auch mal. Zu so richtig guten Partys gehen und so.«
    » O

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