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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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erzählen.
    Vielleicht hätte ich die ganze Sache herunterspielen und ein paar Witze darüber reißen sollen … oder aber in Tränen ausbrechen und zugeben, dass alles ganz schrecklich war. Mein Leben ist ein Alptraum, könnt ihr mich bitte, bitte wieder liebhaben, und kann ich mich nicht vielleicht in Carenas Gästesuite einquartieren? Ich fand, ich hatte mein Bestes gegeben, immerhin hatte ich trotz allem durchgehalten, aber ich war sicher, dass sie mich jetzt wieder in ihren Kreis aufnehmen würden, wenn ich mich nur genug erniedrigte und bettelte. Okay, sie würden mich eine Zeit lang von oben herab behandeln, versuchen, mir Klamotten zu leihen und so, aber irgendwann wäre alles vorbei, die verbleibenden Monate würden verstreichen, ich würde mein Geld kriegen, alles wäre vergessen und vergeben, und ich könnte wieder zur Normalität zurückkehren. Jetzt stand nur eines an: den Ball flach halten … schildern, wie furchtbar alles war … beteuern, wie unglücklich ich war, und mich ihrer Gnade ausliefern. Wie schlimm konnte das schon werden … Und dann wäre wieder alles ganz normal …
    Ich öffnete gerade den Mund, um mein Schauermärchen vorzutragen, als plötzlich die Klingel an der Tür schepperte.
    »Hey«, rief der Mann hinter der Theke, »wie schön, dass meine Lieblingsgäste auch mal wieder vorbeischauen.«
    »Das Vergnügen ist ganz meinerseits, Avi«, verkündete eine mir nur allzu bekannte, affektierte Stimme. »Aber, hallo. Ist das nicht Aschenputtel? Bei einem ihrer schicken kleinen Mittagessen? Sex in the Shitty? «
    Es war Cal, mit Wolverine im Schlepptau.
    Cal hatte die Kapazitäten am Tisch auf den ersten Blick erfasst – Carena natürlich, blond und umwerfend, und Philly, die sich zumindest Mühe gab –, und sein Gesicht nahm einen lüsternen Ausdruck an.
    »Na, was ist denn hier los?«
    Plötzlich war ich unglaublich dankbar dafür, dass ich mit einem heißen Typen zusammenwohnte. Es musste ja keiner wissen, unter welchen Umständen.
    »Oh, hallo, Schmutzfink«, grüßte ich, als wäre er mir so unglaublich gleichgültig, dass ich ihn bis jetzt nicht einmal bemerkt hatte. »Das ist mein Mitbewohner, Cal. Ich glaube, Carena und Philly wollten auch gerade los.«
    »Ach, wir können gerne noch ein bisschen bleiben«, warf Philly hastig ein. »Nicht alle von uns müssen morgen früh zur Arbeit.«
    »Wohl wahr.« Cal lächelte und zeigte seine schönen Zähne. »Ich hatte mich schon gefragt, wo Sophie wohl ihre Freundinnen versteckt. Kein Wunder, dass sie euch uns nicht vorstellen wollte.«
    Ich murmelte etwas vor mich hin.
    »Willst du dich nicht zu uns setzen?«, meinte Philly.
    »Würde ich ja gerne, Schätzchen, aber wir haben Tee zum Mitnehmen bestellt.« Er zwinkerte ihr zu. »Der Brennofen wartet nicht. Aber Sophie hat euch doch sicher schon zu unserer Party am Samstag eingeladen, oder?«
    » Du gibst eine Party?« Das passte für Philly offensichtlich nicht ins Bild von der depressionsgeplagten Priory-Patientin. Wolverine hatte sich an sie herangepirscht und versuchte, an ihrem Nacken herumzuschnüffeln.
    »Oh, nur für ein paar Freunde«, wiegelte ich ab. Es war mir peinlich, aber gleichzeitig fühlte es sich auch gut an.
    »Und uns wolltest du nicht einladen?«, fragte Philly, hielt aber den Mund, als ich eine Augenbraue in die Höhe zog.
    »Ihr solltet beide kommen«, bekräftigte Cal ernst. »Schöne Frauen sind uns immer willkommen.« Carena klimperte mit den Wimpern in seine Richtung. Hey, geht das schon wieder los?, dachte ich wütend.
    »Hm, Sophs«, meinte Cal plötzlich. »Bist du hier fertig? Ich wollte was mit dir bereden, kannst du mal mit rauskommen?«
    Mein Herz schlug ein wenig schneller. Oh. Das war der perfekte Zeitpunkt, um einen Abgang zu machen. Plötzlich verspürte ich überhaupt nicht mehr das Verlangen, ihnen alles zu erzählen und verzweifelt um ihre Gunst zu buhlen. Ein Leben mit mysteriösen, umwerfenden, bösen Typen, die mich aus einem Schnellimbiss zerren, kam mir plötzlich gar nicht mehr so übel vor, vor allem im Vergleich dazu, von der Wohltätigkeit anderer abzuhängen.
    » ’ tschuldigung«, sagte ich. »War schön, euch zu sehen, Leute. Nett, dass ihr mal nach mir geschaut habt!«
    Philly sah mich an, als ob ich mich gerade aus irgendwas herausgeredet hätte. »Ich denke wirklich immer noch, du solltest mit uns in die Priory kommen.«
    »In die Priory?«, echote Cal. »Zum Teufel, was soll das denn? Sophie geht nirgendwohin! Die wird hier

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