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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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ihnen vorbeischieben konnten.
    Im Wohnzimmer wummerte die Musik ohrenbetäubend laut, aber seltsamerweise störte es mich nicht länger. Zunächst zögerlich reckte ich die Arme in die Luft und bewegte den Körper langsam im Takt. Gott, ich tanze für mein Leben gern. Das heißt nicht unbedingt, dass ich gut bin, aber es macht mir einfach einen Riesenspaß. Ein Klischee besagt: »Tanz so, als würde niemand zuschauen«, aber daran glaube ich nicht. Ich denke, man sollte so tanzen, als würde die ganze Welt zuschauen und als wäre man Madonna in der Wembley-Arena. Also, ihr Kunststudentinnen – aus dem Weg!
    Langsam lief ich warm und merkte, dass Cal auf meine Art zu tanzen einging. Er bewegte sich erstaunlich elegant – oh, okay, eigentlich wunderte mich das nicht weiter. Jemand mit so viel Selbstbewusstsein wie er konnte kein schlechter Tänzer sein. Aber seine Bewegungen waren geschmeidiger, als ich erwartet hatte, und sexier als je zuvor, während wir enger und enger tanzten. Er sah mir dabei zu, wie ich herumwirbelte, und es lag ein anerkennender Zug um seinen Mund. Gut. Ich wollte auf keinen Fall, dass er mich kritisch musterte und dann »Jetzt komm schon, du Trampel« vom Stapel ließ.
    Ich schob mich enger an ihn heran. Auch er kam näher, und schließlich berührten wir uns fast. Wir hielten länger und länger Blickkontakt. Mir war, als könnte ich in seinen dunklen Augen ertrinken; das Verlangen, seine schmale, blasse Brust zu berühren, wurde unerträglich. Vergessen waren Carena und Rufus. Ich dachte nicht einmal mehr an Daddy. Ich vergaß alles außer der stampfenden Musik, der Hitze und der äußerst geringen Entfernung zwischen uns beiden. Wir hatten völligen Einklang erreicht, bewegten uns immer langsamer und langsamer im Gleichtakt, bis es schließlich unvermeidlich schien …
    »Mein Gott, ich hätte dich fast nicht wiedererkannt«, erklang plötzlich eine Stimme neben mir. »Natürlich nur, bis ich gesehen habe, wie du mit den Armen wild in der Luft herumfuchtelst. Was, zum Teufel , hast du bloß mit deinen Haaren angestellt?«
    »Hallo, Carena«, grummelte ich und löste mich von Cal. Mein Vorhaben, nach außen hin ganz die elegante und starke Frau zu geben, wurde empfindlich erschüttert, als ich bemerkte, wer neben ihr stand.
    Rufus sah so gut aus wie immer, vielleicht sogar noch besser. Ich spürte, dass es meinem Herzen einen Stich versetzte. Er blickte ein wenig verlegen drein. Unter den gegebenen Umständen allerdings längst nicht verlegen genug. »Hi, Rufus.«
    »Hm, hi, Sophie.«
    Ich dachte, er würde vor lauter Befangenheit zur Seite schauen, aber dann wurde mir klar, dass sein Blick zu den Zwillingen schweifte, die gerade den alleralbernsten Pseudo-Lesbentanz aller Zeiten aufs Parkett legten. Was Rufus und neunzig Prozent der anderen Männer im Raum nicht im Geringsten zu stören schien. Plötzlich waren sie alle wie hypnotisiert. Und für Rufus war Spaß offensichtlich immer noch das A und O .
    »Hm?«, machte ich.
    »Oh, ja«, murmelte er. Er konnte mir nicht in die Augen blicken, nicht einmal, wenn er es versuchte. Ich sah, dass Carenas lange Fingernägel sich fest in seinen Arm krallten, obwohl sie so tat, als würde sie ganz woanders hinschauen.
    »Also … alles okay bei dir?«, fragte ich.
    »Hm, ja …« Er sah aus, als wollte er dasselbe fragen, aber dann wurde ihm wohl schon allein durch die Dekoration im Flur klar, dass sich die Frage erübrigte. »Hör mal, es tut mir leid, wie das gelaufen ist … du weißt schon. Aber wir hatten doch unseren Spaß, oder nicht?«
    Tief in meinem Inneren schien sich etwas zu regen, das ich nicht sofort benennen konnte. Es fühlte sich merkwürdig an. Und dann wurde es mir plötzlich klar: Im Grunde genommen tat Rufus mir sogar ein bisschen leid. Was aus meinem Munde seltsam klingen mag. Aber für ihn ging es immer nur um Spaß. Und sobald etwas keinen Spaß mehr machte, musste man es durch etwas anderes ersetzen. Nichts war von Dauer, nichts war wichtig genug, um sich dafür anzustrengen. Mir war klar, dass ich gut reden hatte, da ich noch ein paar Wochen zuvor nicht einen einzigen Tag im Leben gearbeitet hatte, aber so empfand ich es eben. Ich beobachtete, wie sein Blick wieder in Richtung Grace und Kelly wanderte – auf der Suche nach noch mehr »Spaß«, und zum ersten Mal spürte ich, wie in meinem Herzen etwas auftaute.
    »Ja, das hatten wir«, stimmte ich zu. Er hatte ja recht.
    Carena hörte auf, so zu tun, als würde sie sich

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