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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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anziehen soll, okay? Besorg uns ’ne Flasche Wodka und gib mir mal die Adresse durch.«
    Ich überlegte, dass große Brüste sicher so einiges fürs Selbstbewusstsein taten.
    Zwanzig Minuten später trank ich eine Tasse Tee und hörte dabei zu, wie die Jungen über die Musikauswahl für die Party diskutierten. James war für Militärmärsche. Mir kam der fürchterliche Gedanke, dass er womöglich sogar Sex im Marschrhythmus hatte.
    Cal kam mit irgendwelchem seltsamen Esoterik-Kram, der sich anhörte, als würde jemand mit einem Blechhund auf Aluminium-Rohre schlagen, und Eck legte The Killers auf. Ich hätte so gerne was von Madonna beigesteuert, um das Ganze wieder ein wenig auszugleichen. In der Küche fand sich bereits eine riesige Ansammlung leerer Bierdosen, und der Duft von Haargel wehte durch die Wohnung – meine Güte, die nahmen die Sache wirklich ernst.
    »Hallo!«, grölte Delilah fröhlich. Sie schleppte mehr Zubehör an, als ich bei meinem Einzug mitgebracht hatte. »Meine Güte, na sieh mal an! Da haben wir ja noch einiges vor uns.«
    »Okay, okay.« Ich seufzte. Sie trug eine knallenge Jeans und ein flauschiges rosa Top.
    »Sind die Jeans in Ordnung?«, fragte sie besorgt. »Ich kann mich jetzt nämlich nich’ mehr umziehen, ich komm hier nur mit ’nem Brecheisen wieder raus.«
    Delilah stampfte die Treppe hinauf. Die feuchten Flecken auf der uralten Tapete schienen sie nicht zu stören, und auch nicht die Tatsache, dass die einzigen Bilder an der Wand Fotos von Motorrädern waren, die jemand aus Zeitschriften rausgerissen hatte.
    »Hast du Wodka da?«
    »Nein«, antwortete ich entschuldigend. »Aber wir können was von dem Bier der Jungen stibitzen. Und wir haben auch so einen fiesen …«
    Delilah zog die Nase kraus. »Bier macht fett. Und schnell betrunken wird man davon auch nich’. Hier …« Sie überreichte mir eine Flasche Wein, die aussah, als stamme ihr Inhalt aus mehr als einem Land.
    »Cool.« Ich war wirklich froh. Wenn ich unbedingt auf diese Party musste, dann würde der Wein sich als sehr hilfreich erweisen.
    Delilah kam näher, um mich unter die Lupe zu nehmen, und runzelte die Stirn. »Was is’n mit deinen Haaren los? Warum lässt du dir nich’ den Ansatz färben und so?«
    Ich wusste nicht, wie ich ihr erklären sollte, dass ich vor jedem Friseur außer Stefano Angst hatte und dass ich es mir nicht leisten konnte, mir die Haare machen zu lassen.
    »Okay«, grunzte Delilah und zog ein riesiges Glätteisen aus ihrer Tasche. »Ich hoffe, die Gäste kommen nich’ zu früh, das kann nämlich dauern.«
    Sie setzte mich so hin, dass ich mich selbst nicht im Spiegel sehen konnte, als sie mit der Verwandlung begann. Zwei große Gläser Wein und einiges an Ziehen und Ziepen später ließ mich Delilah einen Blick auf das Resultat werfen.
    Mein erster Reflex war, in Gelächter auszubrechen. Ich sah überhaupt nicht aus wie ich selbst. Meine langen blonden Haare waren verschwunden; sie waren zu einer Art gigantischem Bienenstock aufgetürmt, der so in sich verschlungen war, dass mein Kopf damit riesig wirkte (aber den Ansatz sah man dadurch nicht mehr). Ich trug leuchtend grünen Lidschatten, der die Form meiner Augen unterstrich, und Wimpern, die nur so strotzten vor Mascara. Meine Lippen erstrahlten in hellem Korallenrosa. Ich sah aus wie die aufreizende Background-Sängerin einer Sixties-Band. Es war ein wenig eigentümlich. »Sieht gut aus«, urteilte ich trotzdem. Und das stimmte. Es hatte allerdings nichts mit meinem üblichen Aussehen zu tun – ich hatte sonst immer auf einen dezenten, glatten, teuren Look abgezielt. Und davon war jetzt nichts mehr übrig. Ich sah tough aus und irgendwie zum Totlachen, aber auf charmante Art und Weise.
    »Na klar«, bestätigte Delilah, »du schuldest mir einen Drink. Was ziehst du an?«
    Ich öffnete den Schrank, dessen Tür schräg in den Angeln hing, und zeigte ihr den Inhalt. Ihre Augen weiteten sich augenblicklich.
    »Shit!«, rief sie. »Ist das alles echt?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ja.«
    »Wo hast du das denn her, bist du etwa eine Auftragsdiebin?«
    »Nein!«
    »Warst du so was wie die Mieze von ’nem reichen Macker, und er hat dir jede Menge Geschenke gekauft und so?«
    »Nein!«
    »Also, wo hast du’s her?«
    Ich beschloss, dass es wohl am besten war, sie abzulenken. »Willst du was davon anprobieren?«
    »Na, und ob!«
    Ich steckte sie in ein winziges Pucci-Minikleid. Obwohl sie ein kleines Bäuchlein hatte – und

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