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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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nach etwas, womit ich mich besser fühlte, war mir das egal. Das brauchte ich in diesem Moment. Ich schenkte ihm einen Blick, der genau dies verhieß. Unter uns dröhnte der Partylärm, aber das war mir jetzt so was von egal.
    Cal seufzte. »Ich wusste ja, dass es nur Ärger gibt, wenn eine Frau in die WG zieht.« Dann stand er auf. Sein großer, drahtiger Körper verdeckte das Licht, als er den Raum durchquerte und mich plötzlich heftig küsste.

Kapitel elf
    E s war genau so, wie ich es mir erhofft hatte. Wild. Nicht sonderlich zärtlich. Mein Gott, es fühlte sich so gut an, mit einem Mann zusammen zu sein, der genau wusste, was er zu tun hatte und was er wollte. Und das, obwohl oder vielleicht gerade weil er seine Fertigkeiten durch Trainingseinheiten bei einer hirnverbrannt riesigen Anzahl von anderen Frauen erworben hatte. Ich hatte aber trotzdem nicht den Eindruck, als würde er nur sein Programm abspulen. Philly hatte mal einen Typen aus einer Boyband abgeschleppt und danach erzählt, dass der im Bett völlig träge gewesen war. So als hätte er lediglich Sex mit ihr, weil er sich dazu verpflichtet fühlte, oder einfach nur, weil so viele Frauen auf ihn standen. Oh, und er machte ein unglaubliches Tamtam darum, dass das Kondom auch ja richtig saß, als ob Philly mit allen nur erdenklichen Krankheiten infiziert wäre und außerdem nichts anderes als Samenraub im Sinn hätte (ein echter Affront, andererseits gar nicht so dumm von ihm, wenn man bedenkt, dass er es mit Philly zu tun hatte).
    Ich sog den Geruch und die Berührung von Cals langem, magerem Körper in mich auf. Er war nicht muskulös, sondern schlank und geschmeidig. Seltsamerweise war er einer ziemlich sexy Schlange nicht unähnlich. Gegen fünf Uhr morgens schlief ich schließlich erschöpft ein, während ich noch das Licht der Morgendämmerung auf seinen Wangen betrachtete. Seine Wimpern berührten fast das Jochbein. Es war das erste Mal seit Wochen, dass ich traumlos schlief.
    Als ich aufwachte, war er natürlich nicht mehr da, aber das hatte ich ja die ganze Zeit gewusst. Er war einfach verschwunden. Wenigstens hatte er den Anstand besessen, nicht direkt danach abzuhauen und zu sehen, ob er auf der Party nicht noch etwas anderes aufreißen konnte. Als ich ihn nach oben gezerrt hatte, war er ja kaum warmgelaufen.
    Ich wischte meine Enttäuschung beiseite. Mir war schließlich klar gewesen, worauf ich mich eingelassen hatte. So sprangen die Typen nun mal mit mir um. Zuerst Rufus, und jetzt eben Cal. Und ich hatte ja auch nur ein wenig Ablenkung gesucht. Und die hatte ich bekommen, einen Moment lang hatte es funktioniert, auch wenn ich deshalb nicht besonders stolz auf mich war. Eigentlich hatte ich ihn mehr benutzt als er mich. Aber trotzdem.
    O Gott. Plötzlich wurde mir klar, dass ich einen Spießrutenlauf in meiner eigenen Wohnung vor mir hatte. Bloß nicht. Ich sah zum Fenster hinüber. Nein, es ging drei Stockwerke in die Tiefe. Da konnte ich unmöglich rausklettern.
    Ich schaute mich um. Im grellen Morgenlicht sah der Raum weniger romantisch aus. An den Fenstern hingen keine Vorhänge. Wie konnten Menschen bloß so leben? War es ihm wirklich nie in den Sinn gekommen, sich Gardinen anzuschaffen? Vermutlich nicht. Ich nahm an, dass so einiges andere vernachlässigt wird, wenn die ganze Energie für Bumsen und Bildhauerei draufgeht.
    Na ja, irgendetwas musste ich machen. Zunächst einmal musste ich dringend zur Toilette. Ich sah mich nach etwas zum Anziehen um. O Gott, natürlich war da noch das Kleid vom Vortag. Ich hätte auch eines seiner T -Shirts nehmen können, aber das hätte gewirkt, als würde ich mir wer weiß was einbilden, und außerdem hatte ich bereits viel zu viele Frauen in genau diesem Outfit schüchtern in unsere Küche kommen sehen. Ich wollte nicht, dass er auch nur für einen Moment dachte, ich sei eines von diesen Mädchen, die voller Verzweiflung viel zu lange bei uns rumhingen und immer noch anriefen, obwohl er sich schon lange nicht mehr meldete. Ich meine, wir würden uns schließlich ständig über den Weg laufen. Ich wollte nicht, dass er sich falsche Vorstellungen machte. Außerdem war ich nicht sicher, ob ich darin besser aussehen würde als sie.
    Ich wickelte mich in mein Kleid, versuchte, möglichst alles zu verdecken, und setzte einen Fuß auf die kalten Dielenbretter. Sie knarrten augenblicklich. Zum Teufel mit diesem billigen, heruntergekommenen und schäbigen Haus und allen, die darin waren. Als ich

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