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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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mich selbst, versteht sich. Also setzte ich mich auf den Stapel alte Zeitungen, der eigentlich zum Altpapier sollte, inzwischen aber so weit angewachsen war, dass wir ihn als Hocker benutzen konnten. Eck reichte mir das Bratenblech (bestehend aus mehreren alten Folienbehältern vom Chinesen, die jemand flachgedrückt und dann zusammen in annähernd rechteckige Form gebracht hatte) und versuchte, mir ein Stück vom Fleisch abzusäbeln. Vermutlich Rind. Oder Schwein. Oder Kamel. Oder Krokodil. Oder Pavian. Ich hatte große Lust zu heulen.
    »Also, was gibt es Neues?«, erkundigte James sich höflich. »Abgesehen von …« Cal warf ihm einen Blick zu. »Hm, schönen Tag gehabt?«
    Vielleicht … vielleicht sollte ich einfach alles erzählen und ihnen ersparen zu glauben, dass ich wegen Cal so schlecht drauf war. Beziehungsweise das reinste Häufchen Elend. Es wäre sicher gut, mit jemandem darüber zu reden. Ich … ich hatte das Gefühl, dass mein ganzes Leben ein einziger Schwindel war. Falsches Geld, der falsche Job, die falschen Freunde – und das Schlimmste von allem, und das hatte ich mir nun wirklich selbst zuzuschreiben: falscher Sex. Es war alles nur falsch und oberflächlich und sinnlos und unehrlich. Vielleicht sollte ich ein Mal im Leben die Karten auf den Tisch legen. Und mir so womöglich ihre Verachtung zuziehen, weil ich auf ihr Leben herabblickte. Aber die wäre dann wenigstens real. Eine echte Reaktion auf mein wahres Gesicht.
    »Es ist etwas passiert«, begann ich. Ich merkte plötzlich, dass ich schon seit geraumer Zeit wütend auf den geheimnisvollen Braten einstach. In diesem Moment aber klingelte es plötzlich an der Tür.
    »Wer ist das denn?«
    Alle zuckten mit den Schultern.
    »Vielleicht ist das ein wutschnaubendes Betthäschen«, meinte James, »das mit der Zickzackschere auf Cal losgehen will. Das müsst ihr dann aber unter euch ausmachen, Sophie.«
    »Dass du das Wort ›Zickzackschere‹ benutzt, sagt ja so einiges über deine jämmerlichen, aber perfekt durchorganisierten Fantasien aus, Gärtner«, murmelte Cal. »Sorgt mal dafür, dass Wolverine mit dem Gebell aufhört, ich gehe schon.«
    Nach zwei Sekunden war er wieder zurück. Er sah verwirrt aus.
    »Es ist für dich«, meinte er und zeigte auf mich. »Und er hat eine Kamera dabei.«
    Ich erstarrte. »Wie, eine Kamera?«
    Cal zuckte mit den Schultern. »Ich weiß auch nicht. Da ist einfach nur ein Typ mit Fotoapparat, der nach dir fragt.«
    Das musste Julius sein. Aber was wollte er denn an einem Sonntag von mir? Klirrend ließ ich die Gabel fallen und eilte durch den Flur auf die Tür zu.
    Es war nicht Julius. Es war ein ungesund aussehender Typ mit Dreitagebart und einer schmuddeligen Lederjacke. Er trug eine fette Paparazzi-Kamera mit Varioobjektiv.
    »Sophie Chesterton?«, fragte er.
    Ich neigte kaum merklich den Kopf. Er sah mich mit zugekniffenen Augen an. » O ja.« Dann griff er nach der Kamera und begann loszuknipsen.
    »Was, zum Teufel, machen Sie da?«, fauchte ich und wollte die Tür zuschlagen. Dann aber sah ich eine sehr schlanke, elegante blonde Dame aus einem Auto steigen. Irgendwie kam sie mir seltsam bekannt vor, und sie marschierte auf eine überselbstbewusste Art und Weise auf mich zu.
    »Flick Abermarle«, stellte sie sich vor und streckte die Hand aus, sodass ich sie geschüttelt hatte, noch bevor ich darüber nachdenken konnte. Verdammt noch mal, was sollte das?
    »Daily Post.«
    Oh-oh.
    »Darf ich reinkommen?«, drängte sie.
    Ich kam gerade noch rechtzeitig wieder zu mir. »Nein«, erwiderte ich. »Was wollen Sie?«
    »Wie reizend«, murmelte sie und kritzelte etwas in ihr Notizbuch. »Nun, Sophie, wir würden gerne eine Story über dich bringen.«
    Sie überbrachte mir die Nachricht, als würde sie mir ein Geschenk überreichen.
    »Über mich ?« Ich tauchte dann und wann in den Klatschspalten auf – ein gefühlsduseliger Songwriter hatte mal eine traurige Ballade über mich geschrieben, die in den Top Ten landete, und man fand mich oft hinten auf den letzten Seiten der Wochenmagazine, wenn ich mich mal wieder auf irgendeiner Wohltätigkeitsveranstaltung gezeigt hatte, und natürlich war da auch noch die Sache mit der Gallery-Party, aber ich war nicht so ein richtiges It-Girl wie Tara oder Tamara oder wie sie alle hießen.
    »Ja«, bestätigte sie. Sie sah aus wie ein perfekt geschminkter Fuchs. »Warum gehen wir nicht rein und unterhalten uns in Ruhe darüber?«
    Ich wollte ihr nicht erklären, dass wir

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