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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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wirklich schlimmer sein konnte, Phillys Angebot anzunehmen. Allerdings, wie sich herausstellte, und zwar noch viel schlimmer.

Kapitel vierzehn
    E s gibt im Leben Momente, da fragt man sich, ob man nicht in einem riesigen galaktischen Witz zur Pointe geworden ist. Ob sich nicht vielleicht das ganze Universum gerade auf deine Kosten amüsiert. Ob deine ganze Existenz nicht womöglich Teil einer Wette zwischen zwei Außerirdischen ist, die sich fragen, wie viel unglaubliche Erniedrigung ein einziger Mensch ertragen kann, bevor er in einer spontanen Klimax der Scham verpufft. Das muss es sein, dachte ich. Nur deshalb gerate ich immer wieder in solche Situationen. Das konnte doch nicht nur mein Fehler sein …
    »Ja, beweg dich ein bisschen, nach rechts, ja, gut so. Nimm die linke Titte ein bisschen weiter nach oben … fantastisch.«
    Mit zugekniffenen Augen stand Julius hinter der Kamera und blinzelte mich an. Ja. Mich. Mein Sashimi-Essen mit Carena und Philly lag inzwischen einen Monat zurück. Einen sehr, sehr langen Monat.
    »Du machst das schon ganz gut. Ich hab zwar gerne ein bisschen mehr in der Hand, aber das ist wohl eher mein Problem, nicht?«
    Ich grunzte nur als Antwort. Eigentlich war es mir lieber, wenn Julius gar nicht mit mir sprach. Ich wollte nicht, dass mich irgendetwas daran erinnerte, wo ich mich gerade befand – nämlich halbnackt in einer zugigen Garage in Südlondon. Wo ich mich verkaufte. Was ich wirklich, wirklich nie tun wollte. Meine Wangen fingen schon wieder an zu brennen.
    »Na, das ist doch wunderbar, ein bisschen Farbe im Gesicht, hübsch, schön, schön …«
    Ich tat mein Bestes, um nicht in Tränen auszubrechen.
    »Ich kann da an der Seite immer noch ein Speckröllchen sehen!«, rief Philly aus dem hinteren Teil des Studios, wo sie durchs Handy irgendeinen Zeitungsfritzen anbrüllte. »Na, diese Summe ist lächerlich, Jeremy, das bringt uns doch nicht weiter, und die seriösen Blätter sitzen uns schon im Nacken … kannst du die linke Titte nicht noch ein wenig hochnehmen? Sie sieht ja wie eine Uralt-Rockstar-Gattin aus.«
    »Na klar, ich hole sofort meinen unsichtbaren Tittenhalter, du blöde Kuh«, erwiderte Julius ruhig.
    Ich war verzweifelt gewesen. Sehr verzweifelt. Ich konnte keine Bohnen mehr sehen. Ich hatte furchtbare, wirklich üble Drohbriefe von den Steuerleuten bekommen, und sie hatten mir das Wohngeld verweigert, weil ich doch tatsächlich versuchte, für meinen Lebensunterhalt selbst aufzukommen. Ich war zu Kreuze gekrochen. Sogar mein Handy-Guthaben war zu Ende, ich hatte Philly von einer Telefonzelle aus anrufen müssen. Sie war begeistert gewesen.
    Natürlich war es überhaupt nicht so gelaufen, wie sie prophezeit hatte. Es gab keine mitfühlenden Zeitungsberichte, die sich über eine Doppelseite erstreckten, keine freundlichen Interviews, und die Medien versuchten auch nicht, für mich die Initiative zu ergreifen und dem Verbleib meines Geldes auf den Grund zu gehen. So war es ganz und gar nicht gelaufen.
    Allerdings hatte ich nach dem Artikel in der Daily Post einen etwas zerknitterten Umschlag bekommen. Darin fand ich eine Postkarte mit einer Katze, die einen Hut aufhatte, und eine Nachricht in fehlerhaftem Englisch. Libe Sophie , stand da. Tut mir leit das ich mich nicht gemeldet hab. Es war schwer. Deine Stifmutter war seer traurig. Ich hofe du bist nicht auch traurig. Deine Freundin Esperanza . Und da war auch noch ein Scheck über zwanzig Pfund. Ich setzte mich an den Küchentisch und klammerte mich mit beiden Händen daran fest. Schließlich kaufte ich ein Kleid für ihre Enkelin und schickte es zurück. Danach fühlte ich mich ein wenig besser.
    Aber dann kam nichts mehr außer ein paar Wochenmagazinen, die meinten, wenn ich nicht zufällig Mutter eines behinderten Sohnes wäre, den ich als Baby zur Adoption freigegeben und dann als Erwachsenen wiedergetroffen und mich aus Versehen in ihn verliebt hatte, dann wären sie nicht sonderlich interessiert.
    Schließlich bekam Philly den Anruf einer Zeitschrift, die erklärte, wenn ich ein wenig abnehmen würde, dann würden ihre Leser mich vielleicht gerne im Bikini sehen, was ja immerhin nicht oben ohne hieß.
    Sie war begeistert. »Wir kommen jetzt ganz groß raus!«, quietschte sie am Telefon. Ich zuckte zusammen. Grace und Kelly dachten auch, dass sie ganz groß rausgekommen waren. Aber das war nun wirklich nicht das Schicksal, von dem ich geträumt hatte, wenn es um das große Los ging. In meinen wildesten

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