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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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Hochzeitsfotografen-Schnappschuss-Typen. Die sind ja so geschmacklos.«
    »Hm.« Ich überlegte. »Wie wär’s mit Julius Mandinski?«
    »Meinst du, den könnten wir kriegen?«, fragte Carena mit weit aufgerissenen Augen. »Ich meine, der ist so was von hip …«
    »Na, das wäre doch genau das Richtige. Oder vielleicht doch nicht«, fügte ich hinzu. »Er würde dich vermutlich unter einem Berg toter Fische begraben oder dich knipsen, während du an einem Seil baumelst oder so.«
    »Hm«, murmelte Carena, was mich ein wenig beunruhigte. Es war ein »Hm, ich glaube, das würde ich liebend gerne auf mich nehmen«. Und ich wusste, was normalerweise passierte, wenn Carena sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.
    »Wie auch immer«, unterbrach Philly und setzte ihren herrischen Blick auf. »Sophie, wir – ich – möchte dir einen Vorschlag machen.«
    »Ach ja?«
    »Du weißt, dass im Moment reges Interesse an dir herrscht.«
    Ich ließ meinen Blick über den vollbeladenen Tisch wandern, um zu sehen, ob es noch etwas zu essen gab.
    »Ja, ist mir nicht entgangen. Die kampieren bei uns vorm Haus und versuchen, Fotos davon zu schießen, wie ich in meiner Jogginghose herumhänge und heule.«
    »Und, haben sie’s geschafft?«
    »Darum geht es doch gar nicht.«
    »Na ja«, widersprach Philly und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Warum versuchst du nicht, Kapital daraus zu schlagen?«
    »Was meinst du?«
    »Du bist das arme reiche kleine Mädchen. Everybody’s Darling durchlebt harte Zeiten. Warum machst du nicht was daraus?«
    »Was, zum Teufel, willst du mir damit sagen?«
    Philly begann, in einem Ton mit mir zu sprechen, als wäre ich ein wenig beschränkt. »Na ja, du warst in der Zeitung. Damit hast du jetzt die ganz große Karriere vor dir. Ein tränenreiches Interview mit OK ! , eine Fortsetzungsstory in der Mail on Sunday , eine triumphale Teilnahme bei Ich bin ein Star – holt mich hier raus , ein Buchvertrag, dann Dancing on Ice … «
    »Was soll das denn heißen?«
    »Jetzt stell dich doch nicht so blöd«, raunzte Philly. »Du hast einen Schicksalsschlag erlitten. Damit bist du jetzt eine Ware. Da kann man Geld rausschlagen. Mit dir. Hm, ich meine, für dich.«
    Ich starrte ins Leere, die Stäbchen auf halbem Wege zum Mund. »Du meinst … na ja, ich soll meine tragische Geschichte erzählen, mich an die Medien verkaufen.«
    »Wenn du ein bisschen abspecken würdest«, erklärte Philly unverblümt, »dann könntest du vielleicht sogar ein wenig modeln. Die biegen heutzutage so einiges mit Airbrushing hin. So einiges .«
    Das ignorierte ich einfach mal. »Also muss ich eine Menge schluchzender Interviews geben, darüber, wie ich meinen Dad und mein ganzes Geld verloren habe, und dann tue ich allen leid, und sie geben mir Kohle und so?«
    »So ungefähr funktioniert das.«
    »Und dann gehöre ich zu den Z -Promis wie diese verzweifelten Gruselgestalten, die sich auf Wohltätigkeitsveranstaltungen tummeln und über die wir immer gelacht haben, weil sie so krampfhaft versuchen, fotografiert zu werden, dass sie den ganzen Abend neben irgendeinem Ex-Spielshow-Moderator herumhängen?«
    »Jeder will doch berühmt werden«, maulte Philly eingeschnappt. »Was macht dich denn so besonders?«
    »Also könnte ich besser leben, wenn ich mein eigenes Elend zu Markte trage?«
    »Irgendwie ironisch, findest du nicht?«, sinnierte Carena.
    »So funktionieren doch alle Jobs«, erwiderte Philly abschätzig.
    »Und du, was kriegst du?«
    »Zwanzig Prozent«, sagte Philly.
    Das war’s. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich stand auf.
    »Ihr zwei«, fauchte ich, »ihr seid einfach nur widerlich. Alle beide. Nichtige, verzweifelte Blutsauger. Du« – ich zeigte auf Carena – »spannst deiner Freundin den Mann aus und hast nicht einmal genug Mumm, um dich vernünftig bei ihr zu entschuldigen. Und du« – ich zeigte auf Philly – »bist nichts anderes als eine Zuhälterin. Und außerdem habt ihr gerade Hunderte Pfund für Essen zum Fenster rausgeworfen, das ihr weder gegessen noch genossen habt. Und wenn ihr etwas davon angerührt hättet, dann hättet ihr danach eine halbe Stunde lang auf dem Klo versucht, es wieder hochzuwürgen. Ihr seid einfach nur erbärmlich.«
    Ich fühlte mich besser.
    »Oh, und danke für die Einladung. Wenn ihr euren üblen Selbsthass mal eine Minute lang vergessen könntet, dann wüsstet ihr, dass es absolut köstlich war.«
    Sie saßen da und sagten kein Wort.
    Ein

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