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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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mich danach.
    Es wird schon gehen. Luke ist wegen des Hauses gut gelaunt. Und überhaupt. Ich sage es ihm einfach – und fertig. Sollte er was dagegen haben, sage ich, dass ich als erwachsene Frau durchaus in der Lage bin, für mich selbst zu entscheiden. Genau.
    »Äh, Luke.« Mein Gesicht fühlt sich ein bisschen heiß an. »Wegen Dr. Braine.«
    »Ja?« Luke wechselt die Fahrbahn. »Da fällt mir ein, ich habe meiner Mutter erzählt, dass wir für ihn und David ein Dinner geben wollen.«
    Ein Dinner? Das wird ja immer schlimmer. Ich muss es ihm sagen. Jetzt.
    »Luke, hör mal.« Ich warte, bis er etwas langsamer fährt. »Ich habe darüber nachgedacht und mich informiert.«
    Mich informiert klingt doch gut. Auch wenn es nur ein Artikel über »Hollywood Baby Trends« war, den ich auf fashionmommies.com gelesen habe.
    »Die Sache ist…« Ich schlucke. »Ich möchte zu Venetia Carter.«
    »Becky, das schon wieder. Das hatten wir doch abgehakt«, sagt Luke ungeduldig.
    »Ich habe einen Termin bei ihr«, werfe ich schnell ein. »Ist schon alles geregelt.«
    »Du hast was ?«, fragt Luke. Er bremst vor einer Ampel.
    »Es ist mein Körper«, sage ich. »Ich kann hingehen, wo ich will.«
    »Becky, wir haben das Glück, einen der anerkanntesten Frauenärzte des Landes zu haben, und jetzt kommst du mit dieser unbekannten Frau…«
    »Zum hundertsten Mal, sie ist nicht unbekannt!«, rufe ich frustriert. »Sie ist berühmt! Jeder in Hollywood kennt sie! Sie ist modern, sie baut eine richtige Beziehung zu ihren Patientinnen auf, sie macht tolle Wassergeburten mit Lotusblüten…«
    »Lotusblüten ? Was für ein Hokuspokus.« Luke tritt verärgert das Gaspedal durch. »Ich lasse nicht zu, dass du deine Gesundheit und die des Babys…«
    »Das ist kein Hokuspokus!«
    Die Lotusblüten hätte ich wohl besser nicht erwähnt. War ja klar, dass Luke das nicht versteht.
    »Schatz.« Ich versuche es jetzt mal anders. »Du sagst doch immer, man soll jedem Menschen eine Chance geben.«
    »Nein, das sage ich nicht.«
    »Solltest du aber!«, entgegne ich mürrisch. Wir halten an einem Zebrastreifen für eine Frau mit einem coolen, grünen, irgendwie spacig aussehenden Kinderwagen mit ganz hohen Reifen. Wow. Vielleicht sollten wir lieber so einen kaufen. Ich kneife die Augen zusammen und versuche, das Logo zu erhaschen.
    Früher habe ich Kinderwagen noch nicht einmal bemerkt. Jetzt kann ich mich daran gar nicht sattsehen. Sogar mitten in einem Streit mit meinem Mann.
    Mitten in einer Diskussion besser, nicht Streit.
    »Luke«, sage ich, als er wieder anfährt. »In meinem Buch steht, dass Schwangere ihrem Instinkt folgen sollen. Meine Instinkte sind in diesem Fall sehr stark. Sie sagen: Geh zu Venetia Carter. Das ist die Natur, die spricht.«
    Luke sagt nichts. Ich weiß nicht, ob irgendwas auf der Straße ihn stört, oder ob ich es bin.
    »Wir können doch wenigstens ein Mal hingehen, um es probiert zu haben«, schlage ich friedfertig vor. »Nur zu dem einen Termin. Wenn wir sie nicht mögen, gehen wir einfach nie wieder hin.«
    Wir fahren in Mums und Dads Einfahrt. Über der Tür hängt eine große silberne Girlande. Ein Luftballon hat sich losgerissen und landet auf unserer Autohaube. Herzlichen Glückwunsch zum 60. Geburtstag, Jane!, ist darauf zu lesen.
    » Und ich habe uns das Haus besorgt.« Ich kann einfach nicht widerstehen, das als Argument ins Feld zu führen. Auch wenn ich weiß, dass das Eine nichts mit dem Anderen zu tun hat.
    Luke parkt hinter einem »Oxshott Special Events« Lieferwagen und sieht mich endlich an.
    »Okay, Becky. Gewonnen. Wir gehen zu dem Termin.«

4
    Es wäre untertrieben zu sagen, dass meine Mutter sich über die Schwangerschaft lediglich freut. Wir sind kaum aus dem Auto gestiegen, da stürzt sie schon auf uns zu. Zur Feier des Tages war sie sogar beim Friseur, und ihr Gesicht ist vor Aufregung ganz gerötet.
    »Becky! Wie geht es meinem kleinen Enkelkind?«
    Mein Gesicht existiert neuerdings praktisch gar nicht mehr, sie sieht immer direkt auf meinen Bauch. »Es wird größer!« Sie beugt sich über meinen Bauch. »Kannst du deine Oma hören?«
    »Hallo, Jane«, sagt Luke höflich. »Vielleicht können wir erst mal reinkommen?«
    »Natürlich!« Sie begleitet uns zur Haustür. »Kommt rein. Und leg die Füße hoch, Becky. Trink einen Tee. Graham!«
    »Hier bin ich!« Dad steht an der Tür. »Becky!« Er umarmt mich fest. »Komm rein und setz dich. Suze und die Kinder sind auch schon da.«
    »Schon

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