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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Janices Sohn. Er ist etwa so alt wie ich und hat vor drei Jahren geheiratet. Es gab eine riesige, schicke Hochzeitsfeier, aber dann ist irgendwie alles schiefgelaufen. Lucy hat sich tätowieren lassen und ist mit einem Typen durchgebrannt, der in einem Wohnwagen lebt. Tom ist ganz komisch geworden und hat im Garten seiner Eltern eine zweigeschossige Gartenlaube gebaut.
    »Oh, Tom geht es gut! Er wohnt jetzt in der Laube. Wir stellen ihm das Essen auf einem Tablett vor die Tür. Er sagt, er schreibt ein Buch.«
    »Oh, aha. Worüber denn?«, frage ich.
    »Über den Zustand der Gesellschaft.« Sie schluckt. »Anscheinend.«
    Es entsteht eine Pause, in der wir diese Information verdauen.
    »Was denkt er denn, in welchem Zustand die Gesellschaft ist?«, fragt Suze.
    »In keinem guten«, flüstert Janice.
    »Trink doch noch einen Tee, Janice, Liebes.« Mum streichelt ihr die Hand. »Oder magst du einen Sherry?«
    »Einen kleinen. Ich nehme mir schon«, sagt Janice.
    Sie steht auf, und Mum fragt: »Also, Becky, hast du die Kataloge dabei?«
    »Hier!« Ich ziehe eine große Tasche hervor. »Hier sind Blooming Marvellous, General Little Trading Company, Little White Company…«
    »Ich habe Jojo Maman Bebe dabei«, stimmt Suze ein. »Und Italian Baby Cashmere.«
    »Die habe ich alle schon.« Mum zieht ein paar Kataloge aus dem Regal. »Habt ihr schon Funky Baba?« Sie zeigt uns einen Katalog mit einem als Clown verkleideten Baby auf dem Cover.
    »Oh!«, sagt Suze. »Den habe ich ja noch nie gesehen!«
    »Nimm ihn«, sage ich. »Und ich nehme Petit Enfant. Mum, du kannst Luxury Baby haben.«
    Zufrieden seufzend vertiefen wir uns in die Lektüre und blättern die Seiten durch, auf denen Säuglinge in süßen T-Shirts auf Spielmatten liegen. Mal ehrlich: Allein für diese ganzen Sachen lohnt es sich, ein Kind zu bekommen.
    »Ich mache ein Eselsohr, wenn ich was Interessantes sehe«, sagt Mum professionell.
    »Okay, ich auch«, sage ich. Mein Blick fällt auf eine Reihe von Babys, die als Tiere verkleidet sind. Wir müssen unbedingt einen Eisbärenanzug kaufen. Ich knicke das Blatt oben ein und blättere um. Die nächste Seite ist voll mit winziger Skikleidung. Ach, diese kleinen Pudelmützen!
    »Luke, das Baby sollte früh Ski fahren lernen«, sage ich. Luke ist nämlich gerade zurückgekommen. »Das ist bestimmt gut für die Entwicklung.«
    »Ski fahren?«, fragt er befremdet. »Ich dachte, du fährst nicht gern Ski?«
    Ich fahre wirklich nicht gern Ski.
    Vielleicht können wir ja einfach so nach Val-d’Isère fahren und tolle Klamotten tragen. Ohne Ski fahren.
    »Becky«, unterbricht Mum meine Gedanken. »Sieh dir dieses Bett an. Es kontrolliert automatisch die Temperatur, hat eine Gute-Nacht-Lightshow und einen beruhigenden Vibrationsmechanismus.«
    »Wow«, sage ich und sehe mir das Bild an. »Das ist ja Wahnsinn! Was kostet es?«
    »Die Luxusversion kostet… tausendzweihundert Pfund«, sagt Mum.
    »Tausendzweihundert Pfund?« Luke verschluckt sich fast an seinem Tee. »Für ein Bett? Ist das dein Ernst?«
    »Das ist topaktuell«, wirft Suze ein. »Mit NASA-Technologie entwickelt.«
    »NASA-Technologie?« Luke schnaubt. »Soll unser Kind schlafen oder ins All fliegen?«
    »Möchtest du denn nicht das Beste für unser Kind?«, frage ich Luke. »Was meinst du, Janice?«
    Janice scheint mich nicht zu hören. Sie starrt die Ultraschallbilder an und wischt sich Tränen aus den Augen.
    »Janice, alles okay?«
    »Oh, Entschuldigung, Liebes!« Sie putzt sich die Nase und leert das Sherryglas. »Kann ich noch mal auffüllen, Jane?«
    »Nur zu!«, ermutigt Mum sie. »Arme Janice«, flüstert sie Suze und mir zu. »Sie wünscht sich so sehr Enkelkinder, aber Tom verlässt ja nicht mal die Gartenlaube.« Sie spricht noch etwas leiser. »Er muss schon seit Monaten nicht mehr beim Friseur gewesen sein. Vom Rasieren ganz zu schweigen. Ich habe schon zu ihr gesagt: Wenn er nicht etwas mehr auf sein Äußeres achtet, findet er nie ein nettes Mädchen. Aber…« Mum unterbricht sich, weil es klingelt. »Das sind bestimmt die Leute vom Catering-Service. Dabei habe ich denen doch gesagt, dass sie zur Hintertür reinkommen sollen.«
    »Ich geh schon«, sagt Dad. Wir wenden uns wieder den Katalogen zu.
    »Sollen wir einen Badewannensitz kaufen?«, frage ich. »Und eine aufblasbare Wanne zum Verreisen?«
    »Das hier musst du haben.« Suze zeigt mir das Bild eines gepolsterten Körbchens. »Die sind toll. Wilfrid wohnt praktisch da

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