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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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machen. Das gehört zum Einmaleins jedes Geschäfts: Man muss immer wirken, als ob man genauso gut wieder gehen könnte.«
    »Oh. Alles klar.«
    Cool sein. Das kann ich, keine Frage.
    Aber als wir auf das Haus zugehen, hämmert mein Herz. Das ist unser Haus, ich weiß es!
    »Was für eine Haustür!«, rufe ich aus. »Wie die glänzt!« Ich drücke auf die Klingel.
    »Becky… cool, okay?«, sagt Luke. »Versuch bitte, nicht so beeindruckt auszusehen.«
    »Oh ja, stimmt ja.« Ich mache den coolsten Gesichtsausdruck, den ich auf Lager habe.
    Eine sehr schlanke Frau in den Vierzigern öffnet die Tür. Sie trägt D&G Jeans, ein Top, das 500 Pfund gekostet haben muss, und einen so riesigen Diamantring, dass sie wahrscheinlich kaum den Arm heben kann.
    »Hi.« Sie spricht mit einem heiseren Mockney-Akzent. »Möchten Sie das Haus besichtigen?«
    »Ja!« Ich merke sofort, dass ich schon wieder zu begeistert klinge, und schiebe möglichst unbeteiligt nach: »Wir dachten, wir sehen es uns mal an.«
    »Fabia Paschali.« Ihre Hand fühlt sich an wie nasse Baumwolle.
    »Becky Brandon. Und das ist mein Mann Luke Brandon.«
    »Kommen Sie doch rein.«
    Unsere Schritte klackern auf den schwarz-weißen Marmorfliesen. Ich muss mich zusammenreißen, nicht nach Luft zu schnappen. Die Eingangshalle ist tatsächlich riesig. Und diese geschwungene Treppe: wie in Hollywood! Ich sehe mich schon in einem atemberaubenden Abendkleid diese Treppe hinunterschreiten, und Luke steht natürlich unten und bewundert mich.
    »Hier wurden schon Modeaufnahmen gemacht«, sagt Fabia. »Der Marmor ist aus Italien, und der Kronleuchter ist aus antikem Muranoglas. Er gehört zum Haus.«
    Sie wartet auf eine Reaktion.
    »Sehr schön«, sagt Luke. »Becky?«
    Cool. Ich muss cool bleiben.
    »Ja, ganz nett.« Ich täusche ein kleines Gähnen vor. »Können wir die Küche sehen?«
    Die Küche ist genauso umwerfend. Es gibt eine große Frühstückstheke, ein Glasdach und ungefähr jedes erdenkliche Küchengerät. Ich gebe mir Mühe, weiterhin unbeteiligt zu wirken.
    »Backofen mit drei Klappen… professioneller Restaurantherd mit integrierter Grillfunktion… drehbare Arbeitsplatte mit unterschiedlichen Oberflächen…«
    »Nicht schlecht.« Meine Hand gleitet über den Granit. »Ist auch eine automatische Sushimaschine drin?«
    »Ja, natürlich«, erwidert sie in einem Ton, als hätte ich etwas Selbstverständliches gefragt.
    Die Küche hat eine eingebaute automatische Sushimaschine! Oh Gott. Es ist einfach Wahnsinn. Wie auch die Terrasse mit dem tollen Grill. Und der Salon mit den David-Linley-Möbeln. Als Fabia uns nach oben führt, bin ich schon völlig fertig, weil ich ja die ganze Zeit versuchen muss, cool zu bleiben.
    »Das Ankleidezimmer…« Fabia führt uns in ein kleines Zimmer mit Walnussschränken. »Und dies ist das Schuhzimmer.« Wir gehen hinein. Mir wird schwindlig. Auf beiden Seiten nichts als Schuhe, Schuhe, Schuhe. Auf wildlederbedeckten Regalen. Louboutins… Blahniks…
    »Toll!«, rutscht es mir heraus. »Wir haben dieselbe Größe, wenn das kein Zeichen ist…«
    Luke sieht mich warnend an. Ich winke also lässig ab und sage: »Ich meine… das ist okay.«
    »Haben Sie Kinder?«, fragt Fabia und sieht auf meinen Bauch.
    »Wir bekommen im Dezember eins.«
    »Wir haben zwei. Sie sind jetzt beide auf dem Internat.« Sie reißt sich ein Nicorette-Pflaster vom Arm, wirft es in den Mülleimer und holt eine Packung Marlboro Lights aus ihrer Jeanstasche. »Sie sind unter dem Dach untergebracht, wenn sie jetzt nach Hause kommen. Ihre Kinderzimmer haben wir noch so gelassen, wie sie früher waren. Möchten Sie sie sehen?« Sie zündet sich die Zigarette an.
    »Die Kinderzimmer?«, fragt Luke. »Mehr als eins?«
    »Seins und ihrs. Wir hatten für jedes Kind eins und sind nie dazu gekommen, die Zimmer renovieren zu lassen. Dies hier war für meinen Sohn…«
    Sie öffnet eine weiße Tür. Ich kriege den Mund kaum noch zu. Das Zimmer ist ein Märchenland. Die Wände sind mit einer Landschaft aus grünen Hügeln, blauem Himmel und mit Teddybären beim Picknick bemalt. In der Ecke steht ein Bett in der Form einer Burg, und gegenüber steht ein roter Holzzug auf Schienen. Groß genug, dass man darauf sitzen kann. In jedem Waggon liegen Spielsachen.
    Ich möchte einen Jungen. Ich möchte ja so gerne einen Jungen.
    »Das Zimmer meiner Tochter ist hier drüben«, fährt Fabia fort.
    Ich kann mich kaum losreißen, folge ihr aber und schnappe schon wieder nach

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