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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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telefonieren?«, fragt Luke die Assistentin. »Becky, es macht dir doch nichts aus?«
    »Schon okay«, winke ich ab.
    »Ich zeige Ihnen den Weg«, sagt die Assistentin und erhebt sich. »Mrs. Brandon, ich bin gleich wieder da.«
    Die beiden verschwinden, und die Tür schließt sich mit einem schweren Klack.
    Ich bin allein. Der Computer ist noch an. Der Schallkopf liegt neben dem Monitor.
    Ich könnte ihn einfach nehmen und…
    Nein. Lächerlich. Ich weiß ja noch nicht einmal, wie man so ein Ding bedient. Außerdem würde das ja die zauberhafte Überraschung verderben. Wenn Luke will, dass wir warten, dann warten wir.
    Ich drehe mich auf dem Bett um und sehe meine Fingernägel an. Ich kann warten. Natürlich kann ich das. Ich kann locker…
    Oh Gott. Ich kann es nicht. Nicht bis Dezember. Jetzt habe ich hier alles vor der Nase… und keiner ist in der Nähe… ich werfe nur einen klitzekleinen Blick darauf. Ganz kurz nur. Und ich sage Luke einfach nichts davon. Dann werden wir bei der Geburt immer noch überrascht – nur, dass es für mich insgeheim doch nicht mehr sooo eine Überraschung ist. Genau.
    Ich beuge mich hinüber und nehme den Schallkopf in die Hand. Ich setze ihn auf das Gel auf meinem Bauch – und sofort erscheint wieder das verschwommene Bild auf dem Monitor.
    Ich habe es geschafft! Nun muss ich nur noch die entscheidende Stelle finden. Hoch konzentriert bewege ich das Gerät über meinen Unterleib, drehe es mal hier- und mal dahin und recke den Kopf dabei Richtung Bildschirm, um etwas erkennen zu können.
    Das ist ja viel einfacher, als ich dachte! Vielleicht sollte ich Ultraschall-Assistentin werden. Offensichtlich bin ich ein Naturtalent.
    Da ist der Kopf. Wow, er ist riesig! Und das muss…
    Meine Hand bleibt stehen, und ich halte den Atem an.
    Ich habe es gerade gesehen. Ich habe das Geschlecht gesehen!
    Es ist ein Junge!
    Das Bild ist zwar nicht so klar, wie die Ultraschall-Assistentin es hinbekommen hat, aber es besteht kein Zweifel: Luke und ich bekommen einen Sohn!
    »Hallo«, sage ich zu dem Bildschirm, und meine Stimme zittert dabei etwas. »Hallo, kleiner Junge!«
    Mir laufen Tränen übers Gesicht. Wir bekommen einen prächtigen kleinen Jungen! Ich kann ihm süße Latzhosen anziehen und ihm ein Bobby-Car kaufen, und Luke kann mit ihm Cricket spielen, und wir nennen ihn…
    Oh mein Gott. Wie nennen wir ihn?
    Was Luke wohl zu Birkin sagen würde? Dann könnte ich nämlich eine Birkin-Tasche von Hermes als Windeltasche kaufen.
    Birkin Brandon. Klingt doch ziemlich cool.
    »Hallo, mein Baby«, summe ich dem großen Bild seines Kopfes sanft entgegen.
    »Möchtest du Birkin heißen?«
    »Was um alles in der Welt machen Sie denn da?«, schreckt mich die Ultraschall-Assistentin auf. Sie steht reichlich entsetzt mit Luke in der Tür.
    »Das sind Krankenhausgeräte! Die dürfen Sie nicht einmal anfassen!«
    »Tut mir leid«, räume ich ein und wische mir die Tränen weg. »Ich musste einfach noch einen Blick auf das Kind werfen. Luke, ich habe mit unserem Baby gesprochen. Es ist einfach… toll.«
    »Zeig mal.« Lukes Miene hellt sich auf, und er kommt durch den Raum auf mich zu, die Assistentin folgt ihm. »Wo?«
    Es ist mir egal, ob Luke sieht, dass es ein Junge ist, und es ist mir egal, ob dann die Überraschung dahin ist. Ich muss diesen Moment mit ihm teilen.
    »Guck, hier ist der Kopf«, zeige ich. »Hallo, mein Schatz!«
    »Aber wo ist das Gesicht?«, fragt Luke etwas verstört.
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich auf der anderen Seite«, winke ich ab. »Hier sind Mummy und Daddy! Wir lieben dich ganz gaanz…«
    »Mrs. Brandon«, unterbricht mich die Assistentin, »Sie reden mit Ihrer Blase.«
    Woher soll ich denn wissen, dass das meine Blase ist? Sah genau wie ein Babykopf aus.
    Meine Wangen sind immer noch ganz heiß, als wir ins Sprechzimmer des Arztes gehen. Die Assistentin hat mir einen ellenlangen Vortrag darüber gehalten, wie ich mich hätte verletzen oder das Gerät hätte beschädigen können, und wir sind erst von ihr losgekommen, als Luke eine großzügige Spende angeboten hat. Als Wiedergutmachung sozusagen.
    Außerdem hat sie noch gesagt, ich sei nicht mal in der Nähe des Babys gewesen und hätte folglich auch sein Geschlecht nicht sehen können. Hmpfh.
    Als ich meinem Frauenarzt Dr. Braine gegenübersitze, geht es mir langsam besser. Er strahlt so viel Ruhe aus. Dr. Braine ist in den Sechzigern, hat graumeliertes, gepflegtes Haar und trägt einen Nadelstreifenanzug und einen

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