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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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ein gedämpftes »Scheiße!« von unten und veränderte seine Einschätzung der übermenschlichen Fähigkeiten Helens ein wenig. Minuten vergingen, dann: »Okay, euer Weg ist frei.«
    Sie liefen die Treppe hinab, und die ersten beiden boten dem Rest Deckung, während sie in die abgeschaltete Fertigungsanlage eindrangen. Helen führte ihre drei Mann zur ersten gigantischen Maschine - einer riesigen Pulverschmiede - und folgte von dort aus einem Förderband. Jebel führte seine drei Leute zur Schmiede, wo sie Sicherungspositionen bezogen. Und so ging es weiter, zwischen Spritzgussmaschinen mit bis auf Mikrometer einstellbaren Gussformen, weiteren Förderbändern, Walzen, Pressen, Schweiß- und Allzweck-Montagerobotern hindurch. Dabei mussten sie viel Raum oberhalb ihrer Position absichern und sondieren, denn die Produktionsreihen dieser Fabrik verliefen nicht nur in zwei Dimensionen. Dass die Hälfte der Gravoplatten hier aktiv war, das war ungewöhnlich, da solche Fertigungsanlagen normalerweise in Schwerelosigkeit und drei Dimensionen arbeiteten. Ein Gitterwerk, das vom Boden bis zur Decke reichte, stützte weitere Maschinen, Roboter, Förderbänder, die ganze Palette hochtechnisierter Hochgeschwindigkeitsfertigung. Hier einzudringen, während die Anlage lief, wäre keine sehr kluge Idee gewesen. Die steuernde KI hätte offenkundig versucht zu verhindern, dass man zu Schaden kam, aber man hätte trotzdem irgendeinem Vorgang in die Quere kommen können, den sie einfach nicht rechtzeitig stoppen konnte, und schon wäre man von den Zahnrädern zermahlen worden.
    Auf halbem Weg über den Hallenboden, der aus einer Metalllegierung bestand, ging Helen eben noch dahin und sprang im nächsten schon hoch. Sie prallte an eine Strangpresse, die zwischen mehreren Reihen kupferartiger Rohre festgefressen war. Urbanus blieb unten, während die anderen beiden ebenfalls hochsprangen, seitlich versetzt zu Helen, um für das weitere Vordringen die Achsenformation zu bilden, die Helen von ihnen verlangte. Als Jebel die abgeschalteten Gravoplatten erreichte, forderte er Jean Klars mit einem Wink auf, am Boden zu bleiben, und die beiden anderen, sie zu flankieren. Dann stieß er sich zur Decke ab. Fast im selben Augenblick, in dem er sich an einem großen Kranausleger festhielt, brach die Schießerei aus.
    Das scheußliche Getöse eines Geschosshagels, der auf Maschinen einprasselte, war für alle das Signal, in Deckung zu gehen, aber da die Kugeln überall abprallten und umgelenkt wurden, war es schwierig, ihren Ausgangspunkt zu lokalisieren. Jebel glaubte, dass er getroffen worden war, denn Blut und Fleischfetzen spritzten auf ihn. Ein Laser eröffnete auch das Feuer, wobei der Strahl unsichtbar blieb, bis er irgendwo auftraf. Lichtblitze erhellten die ganze Fertigungsanlage, als bediente jemand ein Lichtbogenschweißgerät. Als Jebel sich hinter den dickeren Teil des Kranauslegers zog, sah er eine Person aus Helens Gruppe durch die Luft trudeln, während Rauch aus dem Körper quoll. Der Mann prallte seitlich an eine Multipresse, verstreute geschwärzte Körperteile und brach in Flammen aus. Jebel fühlte sich in der Position verwundbar, in der er hing - denn nicht genug Metall schirmte ihn von dem ab, was immer hier auf sie lauerte. Er stieß sich vom Kranausleger ab und rollte sich zu einer Kugel zusammen, während er durch die Lücke zwischen dem Ausleger und einem bauchigen Schmelzofen flog. Das Knacken und Prasseln eines Lasers folgte ihm, und ein Hosenbein der Kampfuniform qualmte schon, als er sich in Deckung zog.
    »Unsere Kommandantin ist nicht mehr dabei«, meldete Urbanus über Kom.
    Jebel bemerkte das jetzt auch - er sah Helens Überreste an der Decke schweben. »Hast du die Position dieses Bastards festgestellt?«
    »Dieser Bastarde, vermute ich«, antwortete der Golem.
    Jebel warf einen kurzen Blick auf das Gestrüpp aus Maschinen vor ihm und zog wieder den Kopf ein. Nach seiner Einschätzung hockte der mit dem Laser hinter einer automatischen Fräsmaschine weiter links am Boden.
    »Deckungsfeuer!«, befahl er und kroch dann kopfunter am Schmelzofen hinab, bis er unter diesem hervor eine bessere Sicht hatte. Der Lärm von Schüssen und Brandgestank erfüllten alles. Etwas bewegte sich hinter der Fräsmaschine - Einschätzung bestätigt. Er feuerte fünf Explosivgeschosse ab. Ein Prador sprang aus der Explosion hervor und setzte dann akrobatisch von einer Maschine zur nächsten. Er wurde drei- oder viermal getroffen, aber

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