Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)
Energiewaffen einzusetzen. Der Partikelstrahl wanderte der Länge nach über das angegriffene Polisschiff und wurde dabei zum größten Teil von Hartfeldern abgewehrt, aber der Kapitän verfolgte zufriedenstellende Explosionen innerhalb des Schiffes, wo Hartfeldgeneratoren überlastet wurden. Als der Strahl erneut an den Triebwerken vorbeiwanderte, fand er kurzfristig eine Lücke und stanzte ein Loch in die Station. Flammen folgten der Luft, die dort aus einem glühenden Krater entwich.
Immanenz betrachtete die zu vernachlässigenden Auswirkungen, die die Laserangriffe auf sein Schiff zeitigten. Die exotische Metallpanzerung reflektierte die meiste Energie, aber was durch die Leitfähigkeit zurückbehalten wurde, reichte kaum, um das wärmestreuende Supraleiternetz anzuwärmen. Er analysierte den eigenen Angriff auf das Polisschiff, bestimmte dessen Schwachpunkte und schnitt es dann mit lässiger Sorglosigkeit in zwei Hälften.
Die eigenen Abwehrlaser feuerten automatisch auf den anfliegenden Raketenschwarm. Als Immanenz feststellte, dass die Raketen eine Art Abwehrmunition verwendeten, um Zielerfassungssensoren zu überlisten, wechselte er auf Breitspektrum-Maser und verfolgte ein oder zwei Explosionen, aber sah überwiegend Raketen hell aufleuchten und dann wie Asche erlöschen. Unvermeidlicherweise kamen jedoch einige von ihnen durch.
Detonation.
Immanenz analysierte die Explosion, die von einer Art Atomspaltwaffe erzeugt worden war. Eine zweite und dritte folgten gleich darauf, und über Außensensoren sah er atomares Feuer, das in den Weltraum hinausgespien wurde. In seinem Sanktum spürte er, wie sich das Schiff neigte und bebte. Die Explosionen blieben jedoch ein gutes Stück innerhalb der Parameter. Das Supraleiternetz lenkte die Hitze in Thermalgeneratoren ab und stockte so den Energievorrat des Schiffs auf. Die piezoelektrischen Schichten in der exotischen Metallpanzerung trugen auch dazu bei, diese Ladung zu ergänzen. Schnell waren die Laminarbatterien des Schiffs aufs Neue bis zum Anschlag gefüllt, und Immanenz erhöhte die Stromzufuhr zu allen vier Partikelkanonen und feuerte auf das zweite Schiff zwischen ihm und der Station. Es wandte ihm den Bug zu, um möglichst wenig Zielfläche zu bieten, und schaltete selbst auf Maser um. Die vier türkisen Strahlen sammelten sich auf dem Bug und bohrten nebenher weitere Löcher in die Station. Die Schildgeneratoren hielten einige Sekunden lang durch, aber dann brannte das Schiff vom Bug bis zum Heck aus. Etwas in ihm explodierte und verstreute Wolken aus glühenden Trümmern und hell leuchtendem Gas.
Der Pradorkapitän wendete sein Schiff und beschleunigte in Richtung der übrigen feindlichen Fahrzeuge. Weitere Einschläge auf seinem Rumpf folgten, und Maserangriffe erhöhten die Temperatur stetig.
»Je häufiger ihr mich trefft, desto stärker werde ich!«, sang Immanenz.
Jetzt startete er einen Teil der eigenen Raketen und verfolgte dann mit stetig wachsendem Ärger, wie sie abgeschossen wurden. Das musste an diesen künstlichen Intelligenzen liegen, die die Menschen benutzten, denn kein Pradorschiff hätte so schnell reagieren und die verschiedenen Tarnmethoden der Raketen dekodieren können. Die Polis war im Vorteil, wenn es um Informationsverarbeitung ging, aber was sollte es? Letztlich trug immer brachiale Gewalt den Sieg davon.
Immanenz feuerte seine Partikelstrahlen auf das gepanzerte Polisschiff ab. Dieses kugelförmige Fahrzeug war offensichtlich eine modernere Konstruktion, denn es war größer als die anderen und trug das Subraumtriebwerk offenkundig im Inneren. Das Schiff absorbierte den Beschuss und fiel ein Stück weit zurück, während glühende Linien über den Rumpf hinwegliefen und schließlich verblassten. Erneut drang es vor, und als Immanenz diesmal darauf schoss, wurden die Partikelstrahlen abgelenkt und zerstreut. Das Schiff hatte also den eigenen Rumpf in starkem Maß elektrisch negativ aufgeladen, um die negativen Ladungen der Ionenstrahlen abzustoßen. Immanenz steuerte auf den Gegner zu, erhöhte die Beschleunigung und richtete dabei die Partikelkanonen auf die anderen beiden Schiffe, die ihn von beiden Seiten aus angriffen. Das gepanzerte Polisschiff beschleunigte ebenfalls.
Interessant, dachte Immanenz. Sind die an Bord wohl bereit, sich zu opfern, um mich aufzuhalten?
Etwas anderes traf jetzt sein Schiff. Der Kapitän analysierte die Daten und fand heraus, dass der Gegner diesmal eine Art Partikelkanone abfeuerte, die
Weitere Kostenlose Bücher