Prag
námÄstÃ) , einem Pilgerziel der anderen Art. Eine Graffiti-Gedenkstätte für den 1980 ermordeten Ex-Beatle John Lennon ziert dort die Gartenmauer des GroÃpriorspalais. Die âGive peace a chanceâ-Sprüche in sozialistischer Zeit waren Ausdruck politischen Protests, die heutigen âGustel und Rosmarie waren daâ mit Jahreszahl nicht mehr. Wer die Wand absucht, entdeckt vielleicht auch die Unterschrift der Lennon-Witwe Yoko Ono, die sie bei ihrem Pragbesuch 2003 hinterlieÃ.
Gleich ums Eck liegt die â Johanniterkirche Maria unter der Kette (Panny Marie pod ÅetÄzem) , die älteste Kirche der Kleinseite. Das Haus zum Goldenen Einhorn (U Zlatého Jednorožce) schräg gegenüber (Nr. 11) war im 18. Jh. eines der angesehensten Hotels der Stadt. Ludwig van Beethoven nahm sich hier 1796 ein Zimmer â eine Gedenktafel mit Konterfei erinnert daran. Der Komponist besuchte Prag während seiner Kuraufenthalte in den westböhmischen Bädern übrigens mehrmals.
Zuerst kamen die Kranken â die Anfänge des Tourismusin Prag
Im späten 18. Jh. entwickelte sich Prag zu einem beliebten Reiseziel. Schon damals zählte man in den Sommermonaten bis zu 20.000 Besucher. Die meisten kamen für ein paar Tage aus Teplice (Teplitz), Karlovy Vary (Karlsbad) oder Mariánské LáznÄ (Marienbad) angereist. Das waren die Badeorte, die en vogue waren, in die es die Leidenden, die Gelangweilten und die Hautevolee aus aller Welt mit ihren heiratsfähigen Töchtern zog. Und der Ausflug nach Prag gehörte dabei zum Programm. Heute zählt die Prager Innenstadt tagtäglich im Schnitt rund 31.000 Besucher aus aller Welt, das ist ein bisschen mehr als das historische Zentrum noch Einwohner hat.
Von der LázeÅská gelangt man über die schmale Gasse Saská und schlieÃlich unter der Karlsbrücke hindurch in jenes Eck, das gerne als Prags Klein-Venedig beschrieben wird. Von hier sieht âdie Karlsbrücke wie eine lange Wanne aus, durch welche die FuÃgänger fahren, eine Räderkonstruktion unterm Hinternâ, so Bohumil Hrabal.
Den Beginn der Karlsbrücke flankieren zwei Türme. Der kleinere stammt aus dem 12. Jh. und diente schon zur Kontrolle der Judithbrücke, der Vorgängerin der Karlsbrücke. Der gröÃere wurde erst im 15. Jh. als Pendant zum gegenüberliegenden Altstädter Brückenturm erbaut. Man kann ihn
besteigen, doch der Ausblick ist bei Weitem nicht so schön wie vom Brückenturm auf der anderen Uferseite.
Den Spaziergang kann man auf der herrlichen Terrasse des Restaurants Hergetova Cihelna (â Essen und Trinken) ausklingen lassen. Auf dem Areal der alten Ziegelei befindet sich auch das sehenswerteste â Franz-Kafka-Museum (Franz Kafka Museum) , das dem berühmten Literaten gewidmet ist. Den kleinen Platz vor dem Museum lockert eine provokante Arbeit des Künstlers David Äerný auf: Zwei sich bewegende Bronzefiguren pinkeln in ein Becken, das der tschechischen Landkarte gleicht.
Malá Strana (Kleinseite)
Sehenswertes
Kostel svatého Tomáše ( Sankt-Thomas-Kirche) : Sie entstand zusammen mit dem Klostergebäude der Augustiner-Eremiten zwischen 1285 und 1379. Zur Hussitenzeit war sie eine der katholischen Hauptkirchen Prags. Da sich der Adel bevorzugt in ihr bestatten lieÃ, floss genügend Geld für eine opulente Ausschmückung. Ihr heutiges barockes Aussehen verdankt sieKilian Ignaz Dientzenhofer, der die Umbauarbeiten in der ersten Hälfte des 18. Jh. leitete. Aus jener Zeit stammen auch die leichten und farbenfrohen Deckenmalereien, eine Bilderfolge über den Hl. Augustinus, für welche die Kirche bis heute überaus berühmt ist. Geschaffen wurde sie von Böhmens bedeutendstem Freskenmaler, Wenzel Lorenz Reiner (1689â1743). Im benachbarten Kloster leben heute noch fünf Mönche, aus dem gröÃten Teil des Gebäudes wurde 2009 jedoch ein Fünf-Sterne-Hotel.
Adresse Letenská. S  12, 20, 22 Malostranské námÄstÃ. Geöffnet nur zu Messen.
Das Goldene Prag
ValdÅ¡tejnský palác ( Palais Waldstein) : Das riesige Palais, das sich um fünf Höfe und eine groÃe Gartenanlage erstreckt, wurde in der ersten Hälfte des 17. Jh. erbaut; knapp 30 Häuser mussten dafür weichen. Sein Bauherr warAlbrecht von Waldstein , eine der zentralen Figuren des DreiÃigjährigen
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