Prag
Krieges. Er stammte aus einer protestantischen böhmischen Adelsfamilie, konvertierte zum Katholizismus und kam durch Heirat zu groÃem Reichtum. Diesen wusste er geschickt zu vermehren. Er stellte auf eigene Kosten Heere von bis zu 40.000 Mann Stärke auf, denn die Kriegsbeute gehörte stets dem, der die Söldner bezahlte. Mit deren Gewalt vertrieb er nicht-katholische Adelige und eignete sich ihr Vermögen an. Doch sein Glück war nicht von Dauer. 1634 wurde Waldstein ermordet.
Ein paar Räume des Palais sind, wenn der Senat sich ins Wochenende verabschiedet, der Ãffentlichkeit zugänglich. Dazu gehört der groÃe, über zwei Etagen gehende Festsaal, der wie die meisten Räume im Stil des Manierismus ausgeschmückt ist. Das Deckengemälde zeigt den einstigen Hausherren als römischen Kriegsgott Mars im Triumphwagen.
Neben wechselnden Ausstellungen in der einstigen Reithalle (ValdÅ¡tejnská jÃzdárna) kann man noch den frühbarocken Palaisgarten (ValdÅ¡tejnská zahrada) besichtigen. Passenderweise fand hier zu Friedrich Schillers 100. Geburtstag eine Festaufführung statt. Auf dem Programm stand jenes Historiendrama, das Waldstein in der Schreibweise Wallenstein unsterblich machte. Noch heute wird die Sala Terrena der Anlage im Sommer für Konzerte und Theateraufführungen genutzt. Das Herzstück der Gartenanlage sind die Bronzestatuen des niederländischen Künstlers Adriaen de Vries. Dabei handelt es sich jedoch um Repliken. Die Originale verschwanden wie so vieles am Ende des DreiÃigjährigen Krieges und stehen heute im Park von Schloss Drottingholm in Schweden.
Adresse Palais amValdÅ¡tejnské námÄstÃ. S  12, 20, 22 Malostranské námÄstÃ. Palast Sa/So 10â17 Uhr. Eintritt frei. Zugang zum Garten über die Letenská. M  A Malostranská. Garten AprilâOkt. tägl. 7.30â18 Uhr. Ebenfalls Eintritt frei.
Pedagogické Muzeum Jana Amose Komenského ( Comenius-Museum) : Der Theologe, Pädagoge und Visionär Jan Amos Komenský (1592â1670), international bekannt unter dem NamenComenius, musste nach der Schlacht vom WeiÃen Berg fliehen. Später im Exil in Amsterdam formulierte er jenen berühmten Satz, den die Friedensbewegung während des Kalten Krieges aufgriff: âEs kommt die Zeit, wo Völker ihre Schwerter in Pflüge, ihre Lanzen in Sicheln und ihre Musketen in Hacken umschmieden werden.â Bekannt ist er auch für seine Schriften zur Sozial- und Religionspädagogik. Das Museum informiert nicht nur über Comenius selbst, sondern auch über die Geschichte des Schulsystems und der modernen Pädagogik auf tschechischem Boden.
Adresse ValdÅ¡tejnská 20. S  12, 20, 22 Malostranské námÄstÃ. Tägl. (auÃer Mo) 10â12.30 u. 13â17 Uhr. Eintritt 2,40 â¬, erm. die Hälfte.
Palácové zahrady pod Pražským hradem ( Palastgärten unter der Prager Burg) : Im Mittelalter dienten die Südhänge der Burg als Weingärten. Erst als der Adel im 17. Jh. die Kleinseite entdeckte, lieà er hier zu seinen Palästen terrassenförmige Gärten anlegen. Im 18. Jh. verzierte man sie mit barocken Statuen, Galerien, Balustraden, Glorietten und Brunnen. Fünf solcher Gärten wurden zur Jahrtausendwende zu einem einzigen zusammengefasst. Darunter ist auch der Ledeburská zahrada ( Ledebour-Garten) ganz im Westen der Anlage mit einer herrlichen Sala Terrena, einem offenen Gartensaal â hier finden im Sommer gelegentlich Konzerte statt.
Adresse ValdÅ¡tejnská (2 Zugänge). M  A Malostranská. Z. T. mit âLedeburská zahradaâ ausgeschildert. April u. Okt. tägl. 10â18 Uhr, Mai u. Sept. bis 19 Uhr, Aug. bis 20 Uhr, Juni u. Juli bis 21 Uhr. Eintritt 3,20 â¬, erm. 2 â¬. Die Gärten sind auch von den südlichen Wallgärten der Prager Burg zugänglich.
Kostel svatého Mikuláše ( Sankt-Nikolaus-Kirche) : Sie zählt zu den prachtvollsten Barockbauten Europas und ihre mächtige Kuppel samt Glockenturm â nach Plänen Kilian Ignaz Dientzenhofers â zu den Wahrzeichen Prags.
Errichtet wurde die Kirche von den Jesuiten im Zuge der Gegenreformation. Der protestantische Vorgängerbau musste dafür weichen. Lediglich der Name wurde beibehalten â schlieÃlich wird der Hl. Nikolaus als Schutzpatron der
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