Prag
namens Fünfkirchen, der in Haus Nr. 15 wohnte.
An der SnÄmovnà tagt heute im ehemaligen Thunschen Palais (Nr. 4) das Abgeordnetenhaus (Poslanecká snÄmovna) â nicht selten herrscht hier Medienrummel, zumal Gesetze im Akkord verabschiedet werden. Dennoch gelingt es der Legislative nicht, den Reformstau abzubauen. Von Arbeitsrecht über Mietrecht bis Zollrecht â was wollte nicht alles nach der Samtenen Revolution und was will noch alles nach dem Beitritt zur EU neu geregelt werden.
Von der ansteigenden, malerischen Thunovská â Churchill blickt vor der englischen Botschaft etwas grimmig drein â zweigt das kleine Gässchen Zámecká wieder zum Malostranské námÄstà hinab, diesmal aber zu seinem oberen Abschnitt. Dort liegt der Eingang zur â Sankt-Nikolaus-Kirche (Kostel svatého Mikuláše) , die samt dem angrenzenden ehemaligen Klostergebäude den Platz in zwei Hälften trennt. Sie ist die mit Abstand prächtigste Barockkirche Prags, und wer nur eine besichtigen will, sollte sich für sie entscheiden.
Die stets belebte â Nerudova ulice , die Nerudagasse, führt hinauf zur Prager Burg. Anfang des 20. Jh. fuhr auch ein Bus die steile Gasse hinauf, jedoch war die Qualität der Bremsen zum damaligen Zeitpunkt noch nicht allzu gut, und so stellte man nach dem ersten Unfall den Betrieb wieder ein. An der Nerudova liegt auch der Zugang zum â Muzeum Montanelli , dem jüngsten Kunstmuseum der Stadt.
Ãber die engen verwinkelten Gassen Jánský VrÅ¡ek und Å porkova stöÃt man direkt auf die Deutsche Botschaft und damit auf den â Palais Lobkowitz (Lobkovický palác) an der VlaÅ¡ska ulice (Welsche Gasse), deren Name an das einstige italienische Viertel erinnert. Es waren überwiegend Baumeister, Steinmetze, Stuckateure und Maler, die im 16. und 17. Jh. über die Alpen nach Prag kamen. Schräg gegenüber dem Palais, in einem Gebäudeteil des ehemaligen Welschen Spitals, befindet sich heute auch das Italienische Kulturinstitut.
John-Lennon-Gedenkmauer
Etwas tiefer, an der TržiÅ¡tÄ, sitzt die Botschaft der USA im Palais Schönborn (Schönbornův palác). Videokameras schmücken das Domizil. 1917 hatteFranz Kafka darin eine Zwei-Zimmer-Wohnung im 2. Stock. Hier erkrankte er an Tuberkulose, und hier entstand auch die Erzählung Ein Landarzt . Kurz darauf folgt die Botschaft Irlands . Am unteren Ende der TržiÅ¡tÄ befindet sich rechter Hand der Eingang zum â Vrtba-Garten (Vrtbovská zahrada) .
Um den Spaziergang fortzusetzen, überquert man die Karmelitská. Die StraÃe (samt ihrer Verlängerung Ãjezd) kann mit dem Charme anderer Kleinseitner StraÃenzüge zwar nicht mithalten, bietet jedoch ein paar Attraktionen wie die â Wallfahrtskirche Maria zum Siege (Chrám Panny Marie VÃtÄzné) , Heimat des âPrager Jesuleinsâ. Die Sehenswürdigkeiten entlang der StraÃe finden Sie unter der Ãberschrift âKarmelitská und Ãjezdâ .
Ãber das romantische Gässchen Prokopská gelangt man nun in eine der malerischsten Ecken Prags und direkt auf den Malteserplatz (Maltézské námÄstÃ) . Rund um den Schutzpatron des Ordens, Johannes dem Täufer, stehen alte Bürger- und Adelshäuser. Aus ein paar von ihnen wurden Botschaftsgebäude.
Das ockerfarbene Palais Nostitz aus der Mitte des 17. Jh. am südlichen Ende des länglichen Platzes (Hausnr. 1) beherbergt heute das Kulturministerium. Ein paar Schritte dahinter erstreckt sich der Park der â Insel Kampa . Von der Kleinseite wird sie vom Teufelsbach ( Äertovka) getrennt, ein Gewässer, um dessen Namen sich mehrere Legenden ranken. Eine erzählt von einem alten Weib, das im Bach die Kleider des Adels wusch. Dabei blickte sie auf ihr Spiegelbild im Wasser und sah plötzlich den Teufel. Gelacht soll er haben und in sie gefahren sein. Das gleiche Schicksal ereilte vermutlich noch andere .
Im Park der Insel Kampa, wo StraÃenmusikanten ihren Mittagsschlaf halten, Hunde Frisbeescheiben hinterherjagen, Schulklassen ihr Picknick auspacken und Joints ihre Runde drehen, lohnt ein weiteres Kunstmuseum, das â Museum Kampa , einen Besuch.
Zweigt man am Platz Na KampÄ nach links in die schmale Gasse Hroznová ab, gelangt man â alles andere als geradewegs â zum GroÃpriorsplatz (VelkopÅevorské
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