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Prag

Prag

Titel: Prag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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unter den Gaben befanden sich auch Gewänder, die ihm nun regelmäßig angezogen werden. Eines schneiderte sogar Kaiserin Maria Theresia persönlich aus Samt und Gold. Nachahmungen des Prager Jesulein gibt es überall zu kaufen, groß und klein, aus Glas und Porzellan, einfarbig und handbemalt. Neben Oblaten und Becherovka zählen sie zu den beliebtesten Andenken.

    Mahnmal für die Opfer des Kommunismus : Das Mahnmal, das der Opfer des totalitären Regimes zwischen 1948 und 1989 gedenkt, wurde 2002 am Fuß des Petříns enthüllt. Ein über 26 Stufen führendes Schriftband erinnert u. a. daran, dass 248 Menschen aus politischen Gründen hingerichtet wurden und etwa 4500 politische Häftlinge in den Gefängnissen starben. Die sieben Bronzefiguren – nur die erste ist komplett, alle anderen werden nach und nach zu Torsi – sind ein Werk Olbram Zoubeks. Sie demonstrieren die Standhaftigkeit all jener, die durch das System zermürbt wurden, aber nie umfielen.
    Adresse Újezd/Ecke Vítězná, nur wenige Meter von der Straßenbahnhaltestelle Újezd ( S  6, 9, 12, 20, 22) entfernt.
    Petřín (Laurenziberg)
    Früher baute man am Petřín Wein an, doch das ist Vergangenheit. Heute zieht sich eine steile Wiese voller Obstbäume den Prager Hausberg hinauf, der die Kleinseite von dem südlichen Stadtteil Smíchov trennt. Zwischen den Bäumen stehen mehrere Denkmäler, u. a. eines für den früh verstorbenen DichterKarel Hynek Mácha (1810–1836). Er schrieb das Epos Máj , eine Hommage an den Frühling und die frisch Verliebten, wodurch er so etwas wie deren Schutzheiliger wurde. Jedes Jahr am Abend des 1. Mai pilgern junge Paare an sein Denkmal, küssen sich und legen Veilchensträußchen nieder.
    Auf den Petřín gelangt man am einfachsten mit der Standseilbahn von Újezd (s. u.). An der Endstation liegt ein im Sommer wohl duftender Rosengarten. Zudem findet sich dort ein Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, die vom Kloster Strahov hinunter nach Újezd verlief. Einer Legende zufolge ließ sie Karl IV. errichten, um der Hunger leidenden Bevölkerung Arbeit zu geben. Daher wird sie auch Hungermauer genannt. Verschwiegen wird bei all den glorifizierenden Geschichten über Karl IV. gerne, dass die Mittel dafür aus der Enteignung jüdischer Haushalte kamen. Direkt an die Mauer grenzt die verspielt-barocke Sankt-Laurentius-Kirche ( Kostel sv. Vavřince) , ursprünglich ein romanischer Bau aus dem 10. Jh. Von der Kirche ist der deutsche Name des Hügels abgeleitet. Sie ist jedoch so gut wie immer verschlossen. An ihrer Stelle lag einst angeblich eine alte heidnische Kultstätte, wo der Legende nach schöne junge Mädchen verbrannt wurden.
    Hinter Baumwipfeln lassen sich im Winter ein paar Plattenbauten ausmachen, heute Studentenwohnheime. Zu sozialistischer Zeit waren sie die Quartiere der Spartakiade-Teilnehmer – einem gigantischen, propagandistischen Turnerfest, das im benachbarten Strahov-Stadion über die Bühne ging. Auch die Arena selbst ist gigantisch, sie fasst knapp eine Viertelmillion Besucher. Als Fußballstadion taugt das weite Rund aber nicht.

    Lanová dráha ( Standseilbahn) : Als sie 1891 in Betrieb genommen wurde, funktionierte sie auf eine so einfache wie geniale Weise, die etwas an einen Flaschenzug erinnert: Stets zog die jeweils obere Bahn durch ihr höheres Gewicht die untere hinauf. Beide Bahnen hatten große Wassertanks, die stets oben gefüllt und unten geleert wurden. Aufgrund eines Erdrutsches musste der Betrieb 1965 eingestellt werden. 20 Jahre lang war der Petřín nur noch zu Fuß zu besteigen. Heute verkehrt eine elektrifizierte Bahn. In der Mitte der Strecke befindet sich die HaltestelleNebozízek und daneben das gleichnamige, in fast allen Reiseführern zur Stadt verzeichnete Restaurant. Unser Tipp in Sachen Essen mit Wahnsinnsausblick liegt nur 100 m weiter, auf der anderen Seite der Standseilbahn (→ Essen und Trinken).
    Adresse Nur wenige Meter von der Straßenbahnhaltestelle Újezd ( S  6, 9, 12, 20, 22) entferntLanová dráha. Verkehrt im Winter tägl. 9–20.45 Uhr, im Sommer 9–23 Uhr, jeweils alle 10–15 Min. Ticket 1,10 € oder mit einer Zeitfahrkarte des öffentlichen Nahverkehrs.

    Å tefánikova Hvězdárna ( Å tefániksternwarte) : Als

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