Prag
unter den Gaben befanden sich auch Gewänder, die ihm nun regelmäÃig angezogen werden. Eines schneiderte sogar Kaiserin Maria Theresia persönlich aus Samt und Gold. Nachahmungen des Prager Jesulein gibt es überall zu kaufen, groà und klein, aus Glas und Porzellan, einfarbig und handbemalt. Neben Oblaten und Becherovka zählen sie zu den beliebtesten Andenken.
Mahnmal für die Opfer des Kommunismus : Das Mahnmal, das der Opfer des totalitären Regimes zwischen 1948 und 1989 gedenkt, wurde 2002 am Fuà des PetÅÃns enthüllt. Ein über 26 Stufen führendes Schriftband erinnert u. a. daran, dass 248 Menschen aus politischen Gründen hingerichtet wurden und etwa 4500 politische Häftlinge in den Gefängnissen starben. Die sieben Bronzefiguren â nur die erste ist komplett, alle anderen werden nach und nach zu Torsi â sind ein Werk Olbram Zoubeks. Sie demonstrieren die Standhaftigkeit all jener, die durch das System zermürbt wurden, aber nie umfielen.
Adresse Ãjezd/Ecke VÃtÄzná, nur wenige Meter von der StraÃenbahnhaltestelle Ãjezd ( S  6, 9, 12, 20, 22) entfernt.
PetÅÃn (Laurenziberg)
Früher baute man am PetÅÃn Wein an, doch das ist Vergangenheit. Heute zieht sich eine steile Wiese voller Obstbäume den Prager Hausberg hinauf, der die Kleinseite von dem südlichen Stadtteil SmÃchov trennt. Zwischen den Bäumen stehen mehrere Denkmäler, u. a. eines für den früh verstorbenen DichterKarel Hynek Mácha (1810â1836). Er schrieb das Epos Máj , eine Hommage an den Frühling und die frisch Verliebten, wodurch er so etwas wie deren Schutzheiliger wurde. Jedes Jahr am Abend des 1. Mai pilgern junge Paare an sein Denkmal, küssen sich und legen VeilchensträuÃchen nieder.
Auf den PetÅÃn gelangt man am einfachsten mit der Standseilbahn von Ãjezd (s. u.). An der Endstation liegt ein im Sommer wohl duftender Rosengarten. Zudem findet sich dort ein Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, die vom Kloster Strahov hinunter nach Ãjezd verlief. Einer Legende zufolge lieà sie Karl IV. errichten, um der Hunger leidenden Bevölkerung Arbeit zu geben. Daher wird sie auch Hungermauer genannt. Verschwiegen wird bei all den glorifizierenden Geschichten über Karl IV. gerne, dass die Mittel dafür aus der Enteignung jüdischer Haushalte kamen. Direkt an die Mauer grenzt die verspielt-barocke Sankt-Laurentius-Kirche ( Kostel sv. VavÅince) , ursprünglich ein romanischer Bau aus dem 10. Jh. Von der Kirche ist der deutsche Name des Hügels abgeleitet. Sie ist jedoch so gut wie immer verschlossen. An ihrer Stelle lag einst angeblich eine alte heidnische Kultstätte, wo der Legende nach schöne junge Mädchen verbrannt wurden.
Hinter Baumwipfeln lassen sich im Winter ein paar Plattenbauten ausmachen, heute Studentenwohnheime. Zu sozialistischer Zeit waren sie die Quartiere der Spartakiade-Teilnehmer â einem gigantischen, propagandistischen Turnerfest, das im benachbarten Strahov-Stadion über die Bühne ging. Auch die Arena selbst ist gigantisch, sie fasst knapp eine Viertelmillion Besucher. Als FuÃballstadion taugt das weite Rund aber nicht.
Lanová dráha ( Standseilbahn) : Als sie 1891 in Betrieb genommen wurde, funktionierte sie auf eine so einfache wie geniale Weise, die etwas an einen Flaschenzug erinnert: Stets zog die jeweils obere Bahn durch ihr höheres Gewicht die untere hinauf. Beide Bahnen hatten groÃe Wassertanks, die stets oben gefüllt und unten geleert wurden. Aufgrund eines Erdrutsches musste der Betrieb 1965 eingestellt werden. 20 Jahre lang war der PetÅÃn nur noch zu Fuà zu besteigen. Heute verkehrt eine elektrifizierte Bahn. In der Mitte der Strecke befindet sich die HaltestelleNebozÃzek und daneben das gleichnamige, in fast allen Reiseführern zur Stadt verzeichnete Restaurant. Unser Tipp in Sachen Essen mit Wahnsinnsausblick liegt nur 100 m weiter, auf der anderen Seite der Standseilbahn (â Essen und Trinken).
Adresse Nur wenige Meter von der StraÃenbahnhaltestelle Ãjezd ( S  6, 9, 12, 20, 22) entferntLanová dráha. Verkehrt im Winter tägl. 9â20.45 Uhr, im Sommer 9â23 Uhr, jeweils alle 10â15 Min. Ticket 1,10 ⬠oder mit einer Zeitfahrkarte des öffentlichen Nahverkehrs.
Å tefánikova HvÄzdárna ( Å tefániksternwarte) : Als
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