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Prag

Prag

Titel: Prag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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schönen Balkendecken und herrlichen Wandfresken. Im ehemaligen Pferdestall ist zudem ein Museum für historische Musikinstrumente und -automaten untergebracht – zu sehen und hören sind u. a. Orchestrione, Phonographen, Grammophone, Polyphone und Leierkästen.
    Adresse Hradčanské náměstí 67/8. S  15, 22 Pražský hrad. Tägl. 10–18 Uhr. Eintritt Palast und Museum 6 €, erm. 3,20 €, Familien 10 €. Palast oder Museum 4 €, erm. die Hälfte.

    Loreta ( Loreto-Heiligtum) : Der Name des Heiligtums geht auf eine Legende zurück, die vom Wunder der Santa Casa, des Hauses der Jungfrau Maria, erzählt. Der Überlieferung nach wurde es Ende des 13. Jh. von Engeln aus Nazareth ausgeflogen, um es vor einem Sarazeneneinfall in Sicherheit zu bringen. Über Umwege gelangte das heilige Häuschen schließlich in einen Lorbeerhain bei Ancona. Dort entwickelte es sich zu einem berühmten Wallfahrtsort, der kurzerhand Loreto genannt wurde. Später, während der Gegenreformation, verkaufte die katholische Kirche das Wunder als – heute würde man sagen – PR-Gag. So entstanden überall in Böhmen und anderswo Loreto-Heiligtümer (das in Prag zwischen 1626 und 1631). Sie sind eine Kopie des Originals, und wer sie besichtigt, kann sich eine Fahrt nach Ancona sparen. Im Kreuzgang rund um die Santa Casa ist die wundersame Geschichte des Häuschens auf 47 Deckengemälden festgehalten. Die Schatzkammer des Heiligtums beherbergt ein paar liturgische Gegenstände. Der wertvollste ist eine Monstranz mit über 6000 Diamanten. Zuvor zierten die Steine übrigens das Hochzeitskleid einer Gräfin.
    Nicht sehens-, aber hörenswert sind die Ende des 17. Jh. in Amsterdam gegossenen 24 Glocken im Turm über dem Eingang – dieser Trakt ist übrigens ein Werk von Christoph und Kilian Ignaz Dientzenhofer. Die Glocken können ähnlich wie ein Klavier gespielt bzw. in Gang gesetzt werden. Unter anderem improvisierte Franz Liszt auf ihnen. Zu jeder vollen Stunde erklingt heute das Lied Sei tausend mal gegrüßt, Maria .
    Das Loreta ist durch einen Brückengang mit dem Klostergebäude des Kapuzinerordens verbunden, der das Heiligtum verwaltet. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Kloster von der SS als Gefängnis genutzt. Erst 1990, nach dem Untergang des Kommunismus, bekam es der Orden zurück. Die Fassade der Klosterkirche ist gespickt mit Kanonenkugeln. Sie landeten 1757 im Klosterareal, abgeschossen von der preußischen Artillerie.
    Adresse Loretánské náměstí 5. S  15, 22 Pohořelec. Tägl. (außer Mo) 9–12.15 und 13–16.30 Uhr. Eintritt 4,40 €, erm. 3,60 €, Familien 9,20 €.

    Strahovský klášter ( Kloster Strahov) : Seit 1989 ist das Kloster wieder im Besitz des Prämonstratenserordens. Man muss kein Ungläubiger sein, wenn man den Namen zweimal liest. Die Blütezeit des Ordens ist heute zwar vorüber, im Mittelalter war er jedoch sehr populär und nahm eine zentrale Rolle bei der Christianisierung des Landes ein.Der Name des Ordens stammt von dessen erstem Kloster im Tal Prémontré in Frankreich. Gegründet hatte esNorbert von Xanten, nachdem er, vom Blitz getroffen, vom Pferd fiel und dazu eine Stimme flüsterte, er solle von der Hurerei ablassen und nur noch Anständiges tun. Das war 1115, schon fünf Jahre später gab es das Kloster in Frankreich und bereits 1140 entstand der Prager Ableger. Seit 1627 befinden sich sogar Norberts sterbliche Überreste hier in der Abteikirche Mariä Himmelfahrt ; sie ist zugleich die größte und schönste Kirche des Klosters. In ihr liegt übrigens auch der kaiserliche FeldmarschallGottfried Heinrich Graf zu Pappenheim begraben. Seine Popularität verdankt er Friedrich Schiller, der ihm im Wallenstein die geflügelten Worte „Ich kenne meine Pappenheimer“ in den Mund legte.
    Gleich nebenan befindet sich der Eingang zur Bibliothek , deren Bestand auf knapp eine Million Bände geschätzt wird. Der Blick in die zwei imposanten Lesesäle beeindruckt und lässt das Kloster ins Prager Pflichtprogramm aufrücken. Im ersten, dem sog. Philosophischen Saal, reichen die Bücherschränke, übrigens aus Nussbaum, bis an die Decke. Diese ist mit Fresken verziert, die der österreichische Maler Anton Maulpertsch 1870 schuf und welche

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