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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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In der Nacht von Jennas Unfall war Spencer Zeugin eines Zwischenfalls geworden, von dem ihre Freundinnen keine Ahnung hatten – Ali hatte sie damals schwören lassen, es Emily, Aria und Hanna nie zu verraten. Und da Spencer nicht reden durfte, verdrängte sie den Gedanken an den Vorfall und tat so, als sei er nie passiert.
    Aber es war passiert: In jener kühlen Frühlingsnacht in der sechsten Klasse war Spencer nach Alis Rückkehr ins Wohnzimmer hinaus ins Freie gerannt. Die Luft roch nach verbranntem Haar. Sie sah, wie Jenna die wackelige Strickleiter hinuntergebracht wurde.
    Ali war neben ihr. »Hast du das mit Absicht gemacht?«, fragte Spencer entsetzt.
    »Nein!« Ali packte Spencers Arm. »Es war …«
    Jahrelang hatte Spencer versucht, zu vergessen, was als Nächstes geschehen war. Toby Cavanaugh kam auf sie zu gerannt. Das Haar klebte ihm am Kopf und sein sonst leichenblasses Gesicht war gerötet. Er peilte schnurstracks Ali an.
    »Ich habe dich gesehen!« Toby zitterte vor Wut. Er schaute hinüber zur Auffahrt seines Elternhauses, in die gerade ein Polizeiauto eingebogen war. »Ich werde den Bullen alles erzählen.«
    Spencer keuchte auf. Die Türen des Krankenwagens knallten zu und er fuhr mit heulender Sirene davon. Ali blieb ganz ruhig.
    »Gut, aber ich habe dich auch gesehen, Toby«, sagte sie kühl. »Und wenn du mich verpetzt, verpetze ich dich. Bei deinen Eltern !«

    Toby wich einen Schritt zurück. »Nein.«
    » Doch !«, konterte Ali. Obwohl sie nicht einmal eins sechzig groß war, wirkte sie plötzlich riesig. » Du hast die Rakete gezündet, und du hast dabei deine Schwester verletzt.«
    Spencer packte ihre Freundin am Arm. Was war nur in sie gefahren? Aber Ali schüttelte sie ab.
    »Stiefschwester«, murmelte Toby beinahe unhörbar. Er schaute auf sein Baumhaus und dann auf die Straße. Ein zweites Polizeiauto rollte langsam auf das Haus der Cavanaughs zu. »Das zahl ich dir heim«, zischte er Ali an. »Wart’s nur ab!« Dann verschwand er.
    Spencer packte Ali erneut am Arm. »Was sollen wir jetzt machen?«
    »Nichts«, sagte Ali beinahe lässig. »Wir sind aus dem Schneider.«
    »Alison?« Spencer blinzelte ungläubig. »Hast du nicht gehört? Er hat dich gesehen. Er will es der Polizei sagen!«
    »Das glaube ich kaum.« Alison lächelte. »Nicht bei dem, was ich über ihn weiß.« Und dann beugte sie sich zu Spencer und flüsterte ihr ins Ohr, bei was sie Toby beobachtet hatte. Es war so ekelhaft gewesen, dass Ali darüber komplett vergessen hatte, dass sie eine angezündete Rakete in der Hand hielt, bis das Ding loszischte und versehentlich in das Fenster des Baumhauses schoss.
    Ali ließ Spencer schwören, den anderen kein Wort davon zu verraten, und drohte, ihr alle Schuld in die Schuhe zu schieben, falls Spencer doch plapperte. Aus Angst vor Alis Drohung hielt Spencer den Mund. Sie befürchtete zwar, dass Jenna etwas sagen würde – sie musste sich doch daran erinnern, dass Toby nicht der Schuldige gewesen war -, aber
Jenna war nach dem Unfall verwirrt und hysterisch und gab an, sich überhaupt nicht an jene Nacht zu erinnern.
    Über ein Jahr später verschwand Ali.
    Die Polizei verhörte alle, Spencer eingeschlossen, und fragte, ob Alison irgendwelche Feinde gehabt habe. Spencer dachte sofort an Toby. Sie konnte nicht vergessen, dass er gesagt hatte: Das zahl ich dir heim . Aber wenn sie den Cops von Toby erzählte, müsste sie auch die Wahrheit über Jennas Unfall erzählen. Sie müsste erzählen, dass sie einen Teil der Verantwortung trug. Dass sie die Wahrheit gewusst und bisher geschwiegen hatte. Und sie müsste ihren Freundinnen gestehen, dass sie seit mehr als einem Jahr diesen Vorfall vor ihnen geheim gehalten hatte. Also sagte Spencer nichts.
    Sie zündete sich eine neue Zigarette an und fuhr vom Parkplatz der Rosewood Abbey. Kein Grund zur Panik. A. konnte unmöglich alles wissen, wie in den SMS behauptet. Außer natürlich, A. war Toby Cavanaugh. Doch das ergab keinen Sinn. A.s Nachrichten an Spencer betrafen ein Geheimnis, von dem nur Ali wusste: Damals, in der siebten Klasse, hatte Spencer Ian, den Freund ihrer Schwester Melissa, geküsst. Spencer hatte das nur Ali anvertraut, sonst niemandem. Und A. wusste auch von Wren, der gerade Melissas jüngster Exfreund geworden war, nachdem Spencer mit ihm letzte Woche mehr angestellt hatte, als nur einen Kuss zu tauschen.
    Andererseits wohnten die Cavanaughs in Spencers Straße. Wenn Toby ein Fernglas besaß, konnte er

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