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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Aber es war nicht meine Schuld.«
    Das Geheul der Sirenen wurde lauter und lauter. Ein Krankenwagen bog heulend in die Auffahrt der Cavanaughs ein. Rettungssanitäter sprangen heraus und eilten zum Baumhaus. Die Strickleiter war heruntergelassen worden.
    »Was ist passiert, Ali?« Spencer drehte sich um und stürmte zur Tür. »Du musst uns sagen, was passiert ist!«
    Ali rannte hinter ihr her. »Bleib da, Spence!«

    Hanna und Aria sahen sich an. Sie hatten zu viel Angst, den beiden ins Freie zu folgen. Was, wenn jemand sie entdeckte?
    Draußen kauerte sich Spencer hinter einen Busch und starrte über die Straße. Sie entdeckte das hässliche, gezackte Loch in der Scheibe von Tobys Baumhausfenster. Das Feuer war inzwischen anscheinend gelöscht worden. Jemand schlich von hinten an sie heran. »Ich bin’s«, sagte Ali.
    »Was …«, begann Spencer, aber bevor sie ihre Frage beenden konnte, kletterte ein Sanitäter die Strickleiter hinunter. Er hatte einen Arm um eine zweite Person geschlungen. War Toby verletzt ? Oder etwa … tot ?
    Drinnen und draußen reckten die Mädchen die Hälse. Ihre Herzen rasten. Und dann, für einen Augenblick, setzten sie simultan aus.
    Es war gar nicht Toby. Es war Jenna.
     
    Einige Minuten später kamen Ali und Spencer ins Haus zurück. Ali erzählte allen mit beinahe unheimlicher Ruhe, was passiert war: Die Rakete war versehentlich durch das Fenster geschossen und hatte Jenna getroffen. Niemand hatte ge sehen, wie Ali den Feuerwerkskörper gezündet hatte, also waren sie sicher, solange keine von ihnen den Mund aufmachte. Schließlich gehörte das Feuerwerk Toby, und wenn die Polizei jemanden beschuldigen würde, dann ihn.
    Sie weinten die ganze Nacht, klammerten sich aneinander und machten fast kein Auge zu. Spencer war so geschockt, dass sie sich vor dem Fernseher zu einer Kugel zusammenrollte und stundenlang wortlos durch die Kanäle zappte. Als sie am nächsten Morgen aufstanden, wusste schon die ganze Nachbarschaft, dass jemand ein Geständnis abgelegt hatte.

    Toby.
    Die Mädchen hielten das zuerst für einen schlechten Scherz, aber in der Lokalzeitung stand es schwarz auf weiß: Toby hatte gestanden, mit einem angezündeten Feuerwerkskörper gespielt und ihn versehentlich in Richtung seiner Schwester abgeschossen zu haben. Die Rakete war ihr ins Gesicht geschlagen … und hatte ihr das Augenlicht geraubt . Ali las den Artikel laut vor, während die Freundinnen um den Küchentisch der DiLaurentis’ saßen und sich an den Händen hielten. Die Mädchen hätten eigentlich erleichtert sein müssen. Aber … sie kannten nun mal die Wahrheit.
    Jenna verbrachte einige Tage im Krankenhaus, sie war hysterisch und sehr verwirrt. Alle fragten sie, was genau passiert war, aber sie konnte sich offenbar an nichts erinnern. Sie sagte, sie wisse auch nicht, was direkt vor dem Unfall geschehen sei. Die Ärzte sprachen von posttraumatischem Stress.
    Die Rosewood-Day-Privatschule veranstaltete zu Jennas Gunsten einen Spiel-nicht-mit-Feuerwerkskörpern-Nachmittag, gefolgt von einer Wohltätigkeitsveranstaltung mit Tanz und Kuchenverkauf. Die Mädchen, vor allem Spencer, engagierten sich mit Feuereifer und schützten Ahnungslosigkeit und Bestürzung vor. Wenn jemand fragte, sagten sie, Jenna sei ein liebes Mädchen und eine sehr gute Freundin. Das sagten auch die anderen Mädchen, die nie ein Wort mit ihr gewechselt hatten. Jenna kehrte nicht wieder an die Rosewood Day zurück. Sie besuchte fortan eine Schule für Blinde in Philadelphia und nach jener Nacht sah man sie nicht mehr im Städtchen.
    In Rosewood wurden unangenehme Dinge sanft, aber gründlich entfernt, und Toby bildete keine Ausnahme. Für
den Rest des Schuljahres ließen seine Eltern ihn zu Hause unterrichten.
    Nach dem Sommer wurde Toby in eine Besserungsanstalt nach Maine geschickt. Er reiste ohne großes Tamtam ab, an einem klaren Tag Mitte August. Sein Vater fuhr ihn zum Bahnhof, wo er alleine den Zug zum Flughafen nahm. Am selben Nachmittag beobachteten die Mädchen, wie die Cavanaughs das Baumhaus im Garten abrissen. Es war, als wollten sie alles auslöschen, was an Tobys Existenz erinnerte.
    Zwei Tage nach Tobys Abreise lud Ali die Mädchen auf einen Campingausflug in die Pocono Mountains ein. Die Fünf machten eine Kanutour, kletterten und sonnten sich am Ufer des Sees. Als ihre Gespräche sich abends Toby und Jenna zuwandten – was in jenem Sommer oft geschah -, erinnerte Ali sie daran, dass sie niemals einer Menschenseele

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