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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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ihre Lieblingslehrer in den Brunnen«, erzählte sie.
    »Ich weiß«, sagte Toby. »Ich war auch auf der Rosewood Day, weißt du das nicht mehr?«
    »Oh.« Emily kam sich vor wie eine Vollidiotin. Natürlich war er auf ihrer Schule gewesen. Bis man ihn wegschickte.
    Toby zog eine Packung Schokokekse aus der Tasche. Er hielt sie Emily hin. »Willst du einen? Kleiner Snack vor dem Wettkampf?«
    »Einen halben«, sagte Emily.
    »Kluges Mädchen.« Toby reichte ihr einen Keks. Er blickte zur Seite. »Merkwürdig, wie unterschiedlich Jungs und Mädchen sind. Jungs wetteifern ständig, wer mehr verputzen kann. Selbst die älteren, wie mein Psychologe in Maine, und der ist mindestens schon fünfunddreißig. Einmal haben wir bei ihm zu Hause ein Shrimp-Wettessen gemacht. Er hat mich um sechs Shrimps geschlagen.«
    »Shrimps«, sagte Emily schaudernd, und weil sie die auf der Hand liegende Frage – du hattest einen Psychologen? – nicht stellen wollte, fragte sie: »Was ist passiert, nachdem dein, äh, Psychologe so viel gegessen hatte?«
    »Er hat sich übergeben.« Toby fuhr mit den Fingerspitzen
durch das Wasser. Es roch noch intensiver nach Chlor als das Wasser im Schwimmbecken.
    Emily rieb sich die Knie. Sie fragte sich, ob er aus dem gleichen Grund zu einem Psychologen gegangen war, aus dem er die Schuld an Jennas Unfall auf sich genommen hatte.
    Ein luxuriöser Bus fuhr auf den Parkplatz und die Mitglieder der Schulband stiegen aus. Sie trugen volle Montur: rote Jacken mit Epauletten und ausgestellte Smokinghosen. Der Trommelmajor hatte außerdem einen albernen Pelzhut auf dem Kopf, der sehr warm und unbequem aussah. »Du sprichst oft von Maine«, sagte Emily. »Freust du dich darüber, wieder in Rosewood zu leben?«
    Toby zog eine Augenbraue hoch. »Freust du dich darüber, in Rosewood zu leben?«
    Emily runzelte die Stirn. Sie beobachtete ein Eichhörnchen, das um eine Eiche herumwetzte. »Weiß nicht«, sagte sie leise. »Manchmal fühle ich mich hier fehl am Platz. Früher habe ich mich normal gefühlt, aber jetzt … Mir kommt es so vor, als sollte ich anders sein, als ich es bin.«
    Toby starrte sie an. »Das verstehe ich.« Er seufzte. »Hier gibt es nur perfekte Menschen. Und wenn du nicht dazu gehörst, hast du verloren. Aber ich glaube, selbst die auf den ersten Blick so irre perfekten Leute sind innerlich genauso verkorkst wie wir.«
    Er richtete den Blick auf Emily und ihr wurde schwindelig. Fast meinte sie, ihre Gedanken und Geheimnisse stünden ihr in riesigen Schlagzeilen auf die Stirn geschrieben und Toby könnte sie lesen. Zugleich hatte vor ihm noch nie jemand ihr Empfinden so gut in Worte gefasst. »Ich fühle mich ziemlich verkorkst«, sagte sie leise.

    Toby sah sie ungläubig an. »Wie das?«
    Über ihnen donnerte es. Emily schob die Hände in die Ärmel ihrer Trainingsjacke. Ich bin verkorkst, weil ich nicht weiß, wer ich bin und was ich will , hätte sie am liebsten gerufen. Stattdessen sah sie ihn direkt an und sagte: »Ich liebe Ge witter.«
    »Ich auch«, antwortete er.
    Dann beugte er sich in Zeitlupe zu ihr und küsste sie. Es war ein sehr sanfter, vorsichtiger Kuss, eine federleichte Berührung. Als er sich zurückzog, kam es Emily vor, als läge der Kuss immer noch auf ihren Lippen.
    »Wofür war das?«, flüsterte sie.
    »Ich weiß nicht«, sagte Toby. »Hätte ich das nicht tun sollen?«
    »Doch«, flüsterte Emily. »Es war schön.« Ihr erster Gedanke war: Ich habe gerade einen Jungen geküsst, den Ali vielleicht auch schon geküsst hat . Ihr zweiter Gedanke war, dass ihr erster Gedanke ziemlich verkorkst war.
    »Toby?«, ertönte eine Stimme. Ein Mann in Lederjacke stand unter dem Vordach der Schwimmhalle, die Hände in die Hüften gestemmt. Es war Mr Cavanaugh. Emily kannte ihn vom Sommer-Trainingslager der Schwimmer vor einigen Jahren … und von der Nacht, in der Jenna erblindet war. Ihre Schultermuskeln verspannten sich. Wenn Mr Cavanaugh hier war, war dann auch Jenna hier? Nein, sie ging doch in Philadelphia zur Schule. Bestimmt war sie dort. Hoffentlich.
    »Was machst du hier draußen?« Mr Cavanaugh streckte die Hand prüfend in den Regen, der seit Kurzem fiel. »Deine Staffel beginnt gleich.«

    »Oh.« Toby sprang auf. Er lächelte Emily an. »Gehst du wieder mit rein?«
    »Gleich«, sagte Emily schwach. Sie war sich nicht sicher, ob ihre Beine sie tragen würden. »Viel Glück beim Wettkampf.«
    »Okay.« Toby sah sie noch einen Moment lang an, als wollte er etwas sagen,

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