Pretty Little Liars - Makellos
dann drehte er sich um und ging mit seinem Vater nach drinnen.
Emily saß auf der Steinmauer und ließ sich nass regnen. Sie fühlte sich merkwürdig kribbelig, als würde Kohlensäure in ihr blubbern. Was war da gerade passiert? Als ihr Nokia piepend verkündete, dass sie eine SMS bekommen hatte, zuckte sie zusammen und nahm es aus der Jackentasche. Ihr sank das Herz in die Kniekehlen. Es war der Absender, den sie vermutet hatte.
Emily, wie wäre es mit diesem
Bild für das Jahrbuch?
Sie öffnete den Anhang und blickte auf ein Foto von sich und Maya im Passbildautomaten auf Noels Party. Sie sahen sich sehnsüchtig in die Augen, gleich darauf hatten sie sich geküsst. Emily erinnerte sich, dass sie den Fotoauslöser gedrückt hatte. Aber hatte nicht Maya alle Fotos an sich genommen?
Du willst sicher nicht, dass alle das sehen, oder? , stand unter dem Foto.
Und natürlich stammte die Nachricht von A.
SIE STIEHLT FÜR DICH, ALSO SEI DOCH NICHT SO UNDANKBAR!
Mona trat aus der Umkleidekabine von Saks. Sie trug ein transparentes grünes Calvin-Klein-Kleid mit rechteckigem Ausschnitt, drehte eine Pirouette, und der üppige Rock breitete sich wie ein Fächer aus. »Wie findest du’s?«, fragte sie Hanna, die bei den Kleiderständern vor der Kabine stand.
»Super«, murmelte Hanna. Im grellen Licht der Umkleide konnte sie sehen, dass Mona keinen BH trug.
Mona warf sich vor dem dreiteiligen Spiegel in Pose. Sie war so beneidenswert dünn, dass sie manchmal sogar in die begehrte Größe 32 passte. »Na, ich glaube, zu deinem Teint passt es besser.« Sie zupfte an einem der Träger. »Willst du mal reinschlüpfen?«
»Lieber nicht«, sagte Hanna. »Es ist ziemlich durchsichtig.«
Mona stutzte. »Seit wann macht dir das was aus?«
Achselzuckend wandte sich Hanna wieder den vorrätigen Marc-Jacobs-Blazern zu. Es war Donnerstagabend und sie stöberten in der Designerabteilung von Saks in der King James Mall nach Outfits für Foxy. Eine Menge Privatschüler und Töchter reicher Eltern, die das College abgebrochen hatten und sich nun wieder von Mommy und Daddy beglucken ließen, würden zu der Party kommen, und da war es wichtig,
sich in einem Kleid zu präsentieren, das nicht noch fünf andere Mädels trugen.
»Ich will edel aussehen«, antwortete Hanna. »Wie Scarlett Johansson.«
»Wieso?«, fragte Mona. »Die hat einen fetten Arsch.«
Hanna schürzte die Lippen. Mit edel meinte sie dezent . Wie die unschuldig wirkenden Models aus der Diamantenwerbung, die erst auf den zweiten Blick ihre schamlose Verruchtheit verrieten. Sean sollte von Hannas Tugendhaftigkeit so begeistert sein, dass er sein Jungfräulichkeits-Gelübde in die Tonne trat und ihr die Kleider vom Leib riss.
Sie nahm ein Paar kamelfarbene Miu-Miu-Schühchen vom Regal mit den Sonderangeboten, das geschickt neben den Umkleidekabinen platziert war. »Die sind ja süß.« Sie hielt einen Schuh hoch, damit Mona ihn begutachten konnte.
»Dann schnapp sie dir doch.« Mona nickte in Richtung von Hannas Tasche.
Hanna stellte sie wieder ins Regal. »Nein, bestimmt nicht.«
»Wieso nicht?«, flüsterte Mona. »Schuhe sind ganz easy. Das weißt du doch.« Als Hanna weiterhin zögerte, schnalzte Mona mit der Zunge. »Herrje, steckt dir immer noch diese Tiffany-Sache in den Knochen?«
Statt einer Antwort betrachtete Hanna angelegentlich ein Paar silberne Marc-Jacobs-Slingbacks.
Mona zog weitere Kleidungsstücke von den Ständern und stolzierte zurück in die Kabine. Sekunden später kam sie mit leeren Händen wieder heraus. »Hier gibt es nur Mist. Auf zu Prada.«
Sie gingen durch das Einkaufszentrum und Mona tippte eine Nachricht in ihren Sidekick. »Ich check nur fix bei Eric
ab, welche Farbe das Bouquet hat, das er für mich besorgt«, erklärte sie. »Dann kann ich mein Kleid danach aussuchen.«
Mona hatte beschlossen, Noel Kahns Bruder Eric die Ehre zu geben, sie zu Foxy zu begleiten. In der vergangenen Woche hatte sie mit ihm einige Dates gehabt und die Kahn-Jungs waren immer eine gute Wahl – sie waren attraktiv und reich und Societyfotografen liebten sie. Natürlich hatte Mona versucht, Hanna ein Foxy-Date mit Noel schmackhaft zu machen, aber zu spät, Noel war bereits mit Celeste Richards vom Quäker-Internat für den Ball verabredet. Das war eine Überraschung, denn eigentlich galt es als sicher, dass Noel in Aria Montgomery verknallt war. Hanna war es egal. Wenn sie nicht mit Sean zur Party gehen konnte, ging sie eben ohne Date.
Mona sah von
Weitere Kostenlose Bücher