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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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mir gut. Er …« Emilys Lippe zitterte. »Irgendwie denke ich, ich habe es ja vielleicht verdient.«
    »Warum?« Toby knirschte wütend mit den Zähnen. »Was hast du ihm denn getan?«
    Emily zupfte an der weißen Schleife auf der Tiffany-Schachtel. Die ersten Regentropfen prasselten auf die Scheibe. Sie holte tief Luft. Würde sie es wirklich wagen, es laut auszusprechen? »Ben und ich waren mal zusammen. Dann hat er mich dabei erwischt, wie ich jemand anderen geküsst habe. E-ein Mädchen. Er nannte mich eine Lesbe, und als ich ihm sagte, ich sei keine Lesbe, da wollte er, dass ich es ihm beweise. Indem ich ihn küsse … und so weiter.
Das war es, was du im Flur der Schwimmhalle mitbekommen hast.«
    Toby rutschte unbehaglich auf seinem Sitz hin und her.
    Emily strich über die weiße Gardenie, die Toby ihr als Ansteckblume mitgebracht hatte. »Vielleicht bin ich wirklich eine Lesbe. Ich habe Alison DiLaurentis geliebt. Aber ich dachte, das sei nur, na ja, weil es eben Ali war. Ich habe mich nie für eine Lesbe gehalten. Und jetzt? Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Vielleicht hat Ben recht und ich bin wirklich lesbisch. Tja, und vielleicht sollte ich es akzeptieren.«
    Emily konnte kaum fassen, was sie da eben alles vom Stapel gelassen hatte. Sie blickte Toby ins Gesicht. Er hatte die Lippen fest zusammengepresst. Emily dachte, jetzt werde er sicher gleich zugeben, dass er Alis Freund gewesen war. Es war der perfekte Moment. Aber er fragte nur leise: »Warum hast du solche Angst davor, es zuzugeben?«
    »Das ist doch offensichtlich!« Emily lachte bitter. War es nicht offensichtlich? »Weil ich keine Lesbe sein will.« Mit sehr leiser Stimme fügte sie hinzu: »Alle würden sich über mich lustig machen.«
    Sie rollten auf eine verlassene Kreuzung mit Stoppschild zu. Aber statt kurz anzuhalten und dann weiterzufahren, stellte Toby die Automatik auf PARKEN. Emily war verwirrt. »Warum halten wir?«
    Toby nahm die Hände vom Lenkrad und starrte Emily so lange an, bis ihr unbehaglich wurde. Er wirkte sehr aufgebracht. Sie legte sich die Hände in den Nacken, wandte sich ab und sah aus dem Fenster. Die Straße war still und verlassen, neben ihr erstreckte sich eines der größten Maisfelder von Rosewood. Es regnete jetzt stärker, und weil Toby
die Scheibenwischer ausgeschaltet hatte, verschwamm die Nachtlandschaft vor den Wagenfenstern. Plötzlich wünschte sich Emily ein Zeichen der Zivilisation. Ein Auto, das vorbeifuhr. Ein Haus an der Straße. Eine Tankstelle an der Ecke. Irgendetwas. War Toby aufgebracht, weil er in sie verknallt war und sie gerade quasi ihr Coming-out gefeiert hatte? War Toby etwa ein Lesbenhasser ? Auf gereizte Reaktionen ihrer Umwelt musste sie sich einstellen, falls sie tatsächlich lesbisch war. So würden die Menschen wahrscheinlich für den Rest ihres Lebens auf sie reagieren.
    Schließlich fragte Toby: »Hat sich noch nie jemand über dich lustig gemacht?«
    »N-nein.« Sie sah Toby forschend an. Was meinte er mit seiner Frage? »Eigentlich nicht. Nicht, bevor das mit Ben passiert ist, zumindest.« Donner krachte über ihnen und sie schrak zusammen. Ein Blitz zuckte durch den Nachthimmel und erhellte ihn einen Moment lang. Emily sah, dass Toby stirnrunzelnd mit einem Knopf an seinem Jackett spielte.
    »Als ich heute diese ganzen Leute auf der Party gesehen habe, fiel mir wieder ein, wie schwierig es war, in Rosewood zu leben«, sagte er. »Früher haben mich alle gehasst. Aber heute Abend waren die gleichen Leute unheimlich nett zu mir. Früher haben sie mich nur verarscht, und plötzlich war es, als habe es diese Zeit nie gegeben.« Er rümpfte die Nase. »Wissen die denn nicht, wie beschissen ihr Verhalten war?«
    »Wahrscheinlich nicht«, hauchte Emily unsicher.
    Toby sah sie an. »Ich habe deine alte Freundin Spencer Hastings auf der Party gesehen.« Ein neuer Blitz ließ Emily zusammenzucken. Toby lächelte schief. »Ihr Mädels wart
damals die Superclique. Und ihr habt alle anderen gnadenlos verarscht. Mich, meine Schwester …«
    »Wir haben es nicht so gemeint«, rief Emily instinktiv.
    »Emily«, wehrte Toby achselzuckend ab. »Doch. Das habt ihr. Warum auch nicht? Ihr wart die beliebtesten Mädchen der Schule. Ihr konntet es euch erlauben.« Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
    Emily versuchte zu lächeln. Dies war doch sicher ein Witz, oder? Aber Toby erwiderte ihr Lächeln nicht. Warum redeten sie jetzt von dieser alten Geschichte? Sollten sie nicht lieber

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