Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6
bitten.
Kapitel 28
UNHEIMLICHER UND UNHEIMLICHER
Als sich Aria endlich durch den Verkehrsstau gekämpft hatte und vor dem Radley parkte, war sie über eine Stunde zu spät dran. Sie schleuderte dem Parkhelfer ihre Schlüssel entgegen und durchsuchte die Mischung aus jungen Leuten, förmlich gekleideten Partygängern und Fotografen nach Emily, aber die war nirgends zu sehen.
Nachdem Jason Aria mittags in seiner Wohnung gefunden und wütend rausgeworfen hatte, war Aria ziellos umhergekurvt. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Schließlich war sie zum St.-Basil-Friedhof gefahren und den Hügel zu Alis Grab hinaufgelaufen. Als Aria das letzte Mal dort gewesen war, war Alis Sarg noch nicht im Boden gewesen – Mr und Mrs DiLaurentis hatten damit gewartet, sie zu begraben. Offensichtlich wollten sie die Tatsache nicht akzeptieren, dass ihre Tochter wirklich tot war. Und obwohl die DNA-Beweise immer noch nicht eindeutig bestätigten, dass wirklich Alis Leiche in dem halb ausgegrabenen Loch im Hinterhof der DiLaurentis gefunden worden war, musste sich die Familie der Realität gestellt haben, denn Aria hatte gehört, dass sie letzten Monat endlich Alis sterbliche Überreste bestattet hatten, ohne Trauerfeier.
Alison Lauren DiLaurentis stand auf dem Grabstein. Eine neue Schicht frisch gepflanzten Grases umgab ihr Grab, es war bereits steif und frostig von der Kälte. Aria starrte lange auf die Marmorplatte
und wünschte sich, sie könne mit Ali sprechen. Sie wollte Ali von dem Jahrbuch erzählen, dass sie in Jasons Wohnung gefunden hatte. Sie wollte nach der Inschrift fragen, die Wilden über Ians Bild geschrieben hatte. Was hat Ian getan, das so schlimm war? Und was ist mit dir passiert? Was wissen wir nicht?
Ein Mädchen in einem engen Schlauchkleid hielt Aria an den zwei großen Eingangstoren des Radley auf. »Hast du eine Einladung? «, fragte sie mit nasaler und herablassender Stimme. Aria zeigte ihr die Einladung, die ihr Ella geschickt hatte, und das Mädchen nickte. Eng in ihren Mantel gewickelt, überquerte Aria die steinerne Schwelle und ging in das Hotel. Ein Haufen Rosewood-Kids, darunter Noel Kahn, Mason Byers, Sean Ackard und Naomi Zeigler zappelten auf der Tanzfläche zu einem Seal-Remix. Nachdem Aria ein Glas Champagner genommen und mit ein paar schnellen Schlucken geleert hatte, fing sie an, die Grüppchen zu scannen und nach Emily zu suchen. Sie musste ihr von dem Jahrbuch erzählen, dass sie in Jason DiLaurentis’ Wohnung gefunden hatte.
Jemand tippte ihr auf die Schulter und sie drehte sich um. »Du hast es geschafft!«, rief Ella und umarmte Aria heftig.
»H-hi.« Aria versuchte zu lächeln. Ella trug ein seegrünes Umhängetuch um die Schultern und darunter einen glänzenden schwarzen Seidenmantel. Xavier stand neben ihr. Er trug einen Nadelstreifenanzug über einem blauen Button-Down-Hemd und hielt ein Glas Champagner in der Hand. »Schön, dich wiederzusehen, Aria.« Xaviers Augen bewegten sich von Arias Gesicht über ihren Busen zu ihren Hüften. Ihr drehte sich der Magen um. »Wie ist das Leben bei deinem Vater?«
»Gut, danke«, sagte Aria steif. Sie versuchte, Ella diskret einen flehenden Blick zuzuwerfen, aber die Augen ihrer Mutter waren
glasig. Bestimmt hatte sie schon zu Hause ein paar Drinks gekippt. Ella beruhigte sich manchmal so vor einer Ausstellung. Noel Kahns Vater tippte Ella auf die Schulter und Arias Mutter drehte sich um und begann ein Gespräch mit ihm. Xavier trat näher an Aria heran und legte ihr den Arm um die Hüften. »Ich hab dich vermisst«, sagte er. Sein Atem war heiß und roch nach Whiskey. »Hast du mich auch vermisst?«
»Ich muss jetzt gehen«, sagte Aria laut und fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Sie riss sich von Xavier los und schlängelte sich an einer Frau mit einer flauschigen Nerzstola vorbei. Sie hörte Ella »Aria?« rufen. Es lag Schmerz und Enttäuschung in ihrer Stimme. Aber Aria lief weiter.
Vor einem großen Buntglasfenster, dem Porträt eines teigigen Sängers mitsamt seiner Laute, blieb sie stehen. Als sie spürte, wie sie jemand am Arm zog, zuckte sie zusammen. War Xavier ihr etwa gefolgt? Aber es war nur Emily. Ein paar Strähnen ihres rotgoldenen Haars hatten sich aus ihrem Bananenknoten gelöst und ihre Wangen waren gerötet. »Ich habe überall nach dir gesucht«, rief sie.
»Ich bin gerade erst angekommen«, sagte Aria. »Der Verkehr war schlimm.«
Emily zog ein großes, schmutzig-grünes Buch unter ihrem Arm hervor.
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