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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Mädchen
unter der Tür zu ihrem Klassenzimmer stehen. Sie wirkte gleichzeitig fremd und vertraut. Dieses Mädchen war schlank wie ein Model, hatte langes rotbraunes Haar und trug einen aufgerollten blau karierten Rosewood-Day-Uniformrock, violette Keilpumps und ein Bettelarmband von Tiffany.
    Arias Herz schlug plötzlich schneller. Sie hatte sich besorgt gefragt, wie sie wohl auf ihre alten Freundinnen reagieren würde, und hier stand Hanna. Was war mit Hanna passiert ?
    »Hi«, sagte Aria leise.
    Hanna drehte sich um und musterte Aria von Kopf bis Fuß. Ihren langen Stufenschnitt, ihr weißes Rosewood-Day-Hemd, die klobigen Bakelitarmreifen, die braunen Schnürstiefel. Zuerst blieb ihre Miene ausdruckslos, aber dann lächelte sie.
    »Oh mein Gott«, sagte sie. Wenigstens war Hannas Piepsstimme noch erkennbar. »Wie war es in … Wo warst du? In der Slowakei?«
    »Äh, ja«, antwortete Aria. Die grobe Richtung stimmte.
    »Cool!« Hanna lächelte Aria verkniffen an.
    »Kirsten sieht aus, als wäre sie an Miamis South Beach«, unterbrach das Mädchen, das neben Hanna stand. Aria sah sie an und versuchte, sie einzuordnen. War das Mona Vanderwaal? Als Aria sie das letzte Mal gesehen hatte, war ihr Haar zu winzigen Zöpfchen geflochten gewesen, und sie hatte einen Mofaroller gefahren. Jetzt sah sie sogar noch glamouröser aus als Hanna.
    »Ja, finde ich auch«, stimmte Hanna zu. Sie wandte sich
entschuldigend an Aria und Noel - der immer noch dastand - und sagte: »Sorry, Leute. Bis später dann.«
    Aria ging ins Klassenzimmer und ließ sich in den ersten freien Stuhl sinken, den sie sah. Sie legte den Kopf zwischen die Knie und holte tief und reinigend Atem.
    »Die Hölle, das sind die anderen« , murmelte sie vor sich hin. Es war ihr Lieblingszitat des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre und das perfekte Mantra für Rosewood.
    Sie wiegte sich ein paar Sekunden hin und her. Sie war kurz vorm Durchdrehen. Das Einzige, was half, war die Erinnerung an Ezra, den Typen, den sie im Snookers kennengelernt hatte. Er war ihr in den Waschraum gefolgt, hatte ihr Gesicht zu sich gezogen und sie geküsst. Ihre Münder waren wie gemacht füreinander, nicht ein Mal schlugen ihre Zähne zusammen. Seine Hände glitten federleicht über ihren Rücken, ihren Bauch, ihre Beine. Da war spontan eine Verbindung zwischen ihnen gewesen. Schön, manche würden frotzeln, es wäre lediglich eine Zungenkuss-Verbindung gewesen, aber Aria war sicher, dass es mehr war als nur das.
    Gestern Abend hatte sie die Erinnerung an diese Küsse so überwältigt, dass sie ein Haiku geschrieben hatte, um ihren Gefühlen für Ezra Ausdruck zu verleihen. Haikus waren ihre Lieblingsgedichte. Das Ergebnis hatte ihr so gut gefallen, dass sie es in ihr Handy getippt und an die Nummer geschickt hatte, die Ezra ihr gegeben hatte.
    Aria seufzte abgrundtief und sah sich im Klassenzimmer um. Es roch nach Büchern und Putzmittel. Die riesigen
Fenster gingen auf die Rasenfläche im Süden hinaus und die grünen Hügel dahinter. Das Laub einiger Bäume draußen hatte bereits begonnen, sich gelb und orange zu verfärben. Neben der Tafel hing ein Poster mit den besten Shakespeare-Zitaten und daneben ein Aufkleber mit dem Spruch NUR EIN SCHWEIN IST GEMEIN. Es sah aus, als habe der Hausmeister vergeblich versucht, ihn zu entfernen.
    War es aufdringlich gewesen, Ezra um halb drei Uhr nachts eine SMS zu schicken? Sie hatte daraufhin noch nichts von ihm gehört. Aria suchte ihr Handy in der Tasche und zog es heraus. Auf dem Display blinkte NEUE KURZMITTEILUNG auf. Vor Erleichterung, Aufregung und Angst verkrampfte sich ihr Magen. Aber als sie auf LESEN drückte, wurde sie von einer Stimme unterbrochen.
    »Entschuldigung. Äh, in der Schule sind Handys ver boten.«
    Aria bedeckte ihr Telefon mit den Händen und sah auf. Derjenige, der das gesagt hatte - wahrscheinlich der neue Lehrer -, stand mit dem Rücken zur Klasse und schrieb an die Tafel. Mr Fitz hatte er bisher geschafft. Er hielt ein Memo mit dem Wappen von Rosewood in der Hand. Von hinten wirkte er ziemlich jung. Ein paar Mädchen, die zu spät gekommen waren und sich einen Sitzplatz suchten, musterten ihn anerkennend. Die jetzt wunderschöne Hanna pfiff sogar leise durch die Zähne.
    »Ich weiß, ich bin neu hier«, fuhr er fort und schrieb Kursleiter Englisch unter seinen Namen. »Aber das Sekretariat
hat mir diesen Merkzettel gegeben, auf dem etwas steht von keine Handys in der Schule.« Dann drehte er sich um.

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