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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Türklingeln, aber nicht von dem Klingelton, der ihr vertraut war. Aus der Türglocke klang »American Idiot« von Green Day. Komisch. Wann hatten ihre Eltern das geändert?
    Sie schlug ihre Daunendecke zurück, schlüpfte in die mit blauen Blumen bedruckten, mit Fell ausgekleideten Clogs, die sie in Amsterdam gekauft hatte, und stampfte die Wendeltreppe hinunter, um die Tür zu öffnen.
    Sie keuchte auf. Vor der Tür stand Alison.
    Sie war größer als früher und ihr blondes Haar war jetzt stufig geschnitten. Ihr Gesicht wirkte bezaubernder und kantiger als in der Siebten.
    »Ta-daaa!« Ali grinste und breitete die Arme aus. »Ich bin wieder da!«
    »Ach du Sch …« Aria verschluckte sich und blinzelte ein paarmal heftig. »Wo … wo warst du?«
    Ali verdrehte die Augen. »Meine Eltern sind aber auch zu dämlich«, sagte sie. »Erinnerst du dich an meine wirklich coole Tante Camille, die Französin, die meinen Onkel Jeff geheiratet hat, als wir in der Siebten waren? Ich habe sie vor drei Jahren im Sommer in Miami besucht, und es
hat mir so gut gefallen, dass ich gleich dortgeblieben bin. Ich hab meinen Eltern natürlich Bescheid gesagt, aber sie haben wohl vergessen, es allen anderen zu sagen.«
    Alison rieb sich die Augen. »Moment. Du warst also in … Miami ? Es geht dir gut ?«
    Ali drehte sich hin und her. »Ich sehe ja wohl mehr als gut aus, meine Liebe. Hey, hast du dich über meine SMS gefreut?«
    Arias Lächeln erstarb. »Äh … Ehrlich gesagt, nein.«
    Ali sah verletzt aus. »Wieso nicht? Die über deine Mom war soooo witzig.«
    Aria starrte sie an.
    »Mein Gott, bist du empfindlich.« Ali kniff die Augen zusammen. »Hast du vor, mich schon wieder abzuwimmeln?«
    »Wie bitte?«, stammelte Aria.
    Alison sah Aria lange an. Auf einmal tropfte ihr schwarze, gallertartige Flüssigkeit aus den Nasenlöchern. »Ich habe den anderen alles über deinen Dad erzählt. Alles.«
    »Deine … Nase …« Aria deutete mit dem Finger darauf. Plötzlich rann die Flüssigkeit auch aus Alisons Augen, so als weine sie Tränen aus Öl. Auch von ihren Händen tropfte es.
    »Ach, das ist gar nichts. Ich verwese bloß.« Alison lächelte.
    Aria fuhr im Bett auf. Sie war schweißgebadet. Die Sonne schien in ihr Fenster und aus der Stereoanlage ihres Bruders im Nebenzimmer dröhnte »American Idiot«. Sie
suchte ihre Hände nach schwarzem Schleim ab, aber sie waren blitzsauber.
    Ach du Scheiße.
     
    »Guten Morgen, Schatz.«
    Aria taumelte die Wendeltreppe hinab und erblickte ihren Vater, der nur mit karierten Boxershorts und Unterhemd bekleidet den Philadelphia Inquirer las. »Morgen«, murmelte sie.
    Sie schlurfte zur Espressomaschine. Von dort aus starrte sie lange auf die bleichen, mit Haaren übersäten Schultern ihres Vaters. Er scharrte mit den Füßen und summte in die Zeitung hinein.
    »Dad?« Ihre Stimme zitterte.
    »Hm?«
    Aria lehnte sich gegen die Arbeitsplatte aus Granit. »Können Geister SMS schreiben?«
    Ihr Vater blickte auf, überrascht und verwirrt. »Was ist eine SMS?«
    Aria schob die Hand in eine offene Schachtel Frühstücksflocken und griff sich ein paar. »Ach, vergiss es.«
    »Sicher?«, fragte Byron.
    Sie kaute nervös. Was wollte sie ihn eigentlich fragen? Schickt mir ein Geist diese SMS? Also wirklich, sie war doch kein kleines Kind mehr. Außerdem, warum sollte Alis Geist zurückkommen und ihr das antun? Es war fast so, als wolle Ali sich rächen. Aber wofür denn eigentlich?
    An dem Tag, an dem sie Arias Vater im Auto erwischt hatten, war Ali großartig gewesen. Aria war geflüchtet
und gerannt, bis sie so außer Atem war, dass sie gehen musste. Sie lief den ganzen Weg nach Hause, denn sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte. Ali umarmte sie lange und fest. »Ich werde schweigen wie ein Grab«, flüsterte sie.
    Aber am nächsten Tag begannen die Fragen. Kennst du das Mädchen? Ist sie Studentin? Wird dein Dad es deiner Mom sagen? Glaubst du, er macht so was häufiger? Normalerweise machten Aria Alis Neugier und selbst ihr Spott nichts aus. Es war kein Problem für sie, der Freak der Gruppe zu sein. Aber diesmal war es anders. Diese Fragen taten weh.
    Also mied Aria Alison in den letzten Tagen vor ihrem Verschwinden. Sie schickte ihr keine »Mir ist langweilig«-SMS mehr im Unterricht, und sie half ihr auch nicht dabei, ihr Spind auszuräumen. Und sie sprach vor allem nicht mehr darüber, was geschehen war. Es machte sie wütend, dass Ali sich einmischte und nachbohrte - als handle es sich um

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