Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
Deren lange Beine strampelten wild unter ihrem Airbag.
    Hanna wischte sich Tränen aus den Augen. »Bist du in Ordnung?«
    »Mach dieses Ding da weg!«
    Hanna stieg aus und zog Mona aus dem Wagen.
    Sie standen schwer atmend am Straßenrand. Auf der anderen Seite der Straße erkannte Hanna Schienen und den dunklen Bahnhof von Rosewood. Von dem Porsche war weit und breit nichts zu sehen, genauso wenig von dem Reh, das sie beinahe angefahren hätten. Vor ihnen sprang eine Ampel von Gelb auf Rot.
    »Wow, wie krass«, sagte Mona mit zitternder Stimme.
    Hanna nickte. »Bist du wirklich okay?« Sie schaute das Auto an.
    Der gesamte Motorraum war um einen Telefonmast gewickelt. Die Stoßstange lag am Boden und ein zerbrochener Scheinwerfer blinkte immer noch hektisch. Stinkender Dampf quoll unter der Motorhaube hervor.
    »Glaubst du, das Ding geht gleich in die Luft?«, fragte Mona.
    Hanna kicherte. Eigentlich sollte eine solche Situation nicht lustig sein, aber sie war es. »Was machen wir jetzt?«
    »Wir sollten abhauen«, sagte Mona. »Von hier aus können wir nach Hause laufen.«
    Hanna versuchte, ihr Kichern zu unterdrücken. »Oh Gott. Sean wird durchdrehen!«
    Beide Mädchen begannen, hysterisch zu lachen. Hanna
drehte sich hicksend auf der leeren Straße um sich selbst und breitete die Arme aus. Es war irgendwie berauschend, ganz allein in der Mitte eines leeren, vierspurigen High ways zu stehen. Sie fühlte sich wie die Königin von Rosewood, aber wahrscheinlich war sie immer noch besoffen. Dann warf sie die Schlüssel neben das Auto. Als sie auf dem Asphalt auftrafen, ging der Alarm wieder los.
    Hanna beugte sich eilig nach vorne und drückte den Aus-Knopf. Der Lärm erstarb. »Muss das so laut sein?«, beschwerte sie sich.
    »Grässlich.« Mona setzte ihre Sonnenbrille wieder auf. »Seans Vater sollte das unbedingt reparieren lassen.«

LIEBST DU MICH? JA ODER NEIN?
    Die Standuhr im Flur schlug gerade neun, als Emily am Samstagmorgen leise die Treppe zur Küche hinunterschlich. Sie stand sonst am Wochenende nie so früh auf, aber heute hatte sie nicht schlafen können.
    Irgendjemand hatte Kaffee gemacht, und auf dem Tisch stand ein mit Hühnermuster verzierter Teller, auf dem sich Zimtbrötchen häuften. Es sah aus, als seien ihre Eltern auf dem Spaziergang, in den sie sich jeden Samstag bei Wind und Wetter zu Tagesanbruch stürzten. Wenn sie ihre üblichen zwei Runden um das Viertel drehten, würde Emily es noch schaffen, sich unauffällig zu verdrücken.
    Nachdem Ben sie und Maya letzte Nacht in dem Fotoautomaten erwischt hatte, war Emily, ohne sich von Maya zu verabschieden, von der Party geflüchtet. Sie hatte Carolyn angerufen und sie darum gebeten, sie sofort abzuholen. Carolyn und ihr Freund Topher, die tatsächlich bei Applebee’s gewesen waren, kamen und stellten keine Fragen, obwohl Carolyn ihrer Schwester - die nach Whiskey stank - einen strengen, elternmäßigen Blick zuwarf, als sie auf den Rücksitz kletterte. Zu Hause hatte Emily sich sofort unter ihre Decke verkrochen, um nicht mit
Carolyn reden zu müssen, und fiel sofort in einen tiefen Schlaf. Aber am Morgen fühlte sie sich noch schrecklicher als vorher.
    Sie wusste nicht, was sie von den Ereignissen bei der Party halten sollte. Alles war verschwommen und unklar. Sie wollte unbedingt glauben, dass es ein Fehler gewesen war, Maya zu küssen, dass sie Ben alles erklären konnte und die Sache gut ausgehen würde. Doch Emily konnte nicht vergessen, wie es sich angefühlt hatte. Es war, als sei sie vor gestern Nacht noch nie geküsst worden.
    Trotzdem, an Emily war rein gar nichts lesbisch! Sie kaufte tussige Pflegekuren für ihr vom Chlor angegriffenes Haar. Sie hatte ein Poster des scharfen australischen Schwimmers Ian Thorpe an der Wand hängen. Sie kicherte mit den anderen Schwimmerinnen über die Jungs in ihren Speedos. Sie hatte nur ein einziges Mal vorher ein Mädchen geküsst und das war schon Jahre her und zählte nicht. Und falls doch, bedeutete es jedenfalls nichts. Richtig?
    Sie brach ein Zimtbrötchen auseinander und stopfte sich ein Stück in den Mund. Ihr Kopf platzte beinahe. Sie wollte, dass alles wieder so war wie früher. Sie wollte ein frisches Handtuch in ihre Sporttasche werfen und ihren Kopf für das Training frei machen. Sie wollte auf den Auswärtsfahrten Grimassen schneidend in Digitalkameras grinsen. Sie wollte mit sich und ihrem Leben zufrieden sein und nicht länger wie ein emotionales Jojo in der Luft hängen.
    Das war

Weitere Kostenlose Bücher