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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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verstanden sich zurzeit nicht gerade gut – genauer gesagt, seit Maya Emily dabei erwischt hatte, wie sie ein anderes Mädchen küsste, hatten sie kein Wort mehr miteinander gesprochen.
    Mayas Unterlippe zitterte und plötzlich brach sie in Tränen aus. »Entschuldige«, schluchzte sie und bedeckte ihr
Gesicht mit den Händen. »Es ist alles so schrecklich. Ich kann nicht glauben, dass Jenna …«
    Emily spürte Mitgefühl in sich aufsteigen. Sie hatte Maya und Jenna in letzter Zeit viel zusammen gesehen – in den Fluren der Rosewood Day, im Atrium der King James Mall und sogar auf den Rängen bei Emilys letztem Schwimmwettkampf.
    Eine kleine Bewegung an einem der vorderen Fenster der DiLaurentis erregte Emilys Aufmerksamkeit und lenkte sie von Maya ab. Es sah aus, als habe jemand den Vorhang gelüftet und dann wieder fallen gelassen. Ob das Jason gewesen war? Aber dann sah sie ihn neben dem Podium stehen. Er fummelte an seinem Handy herum. Sie wendete sich wieder Maya zu, die gerade eine grüne Plastiktüte aus ihrem Armeerucksack hervorzog. »Ich wollte dir das hier geben«, sagte sie. »Die Arbeiter, die nach dem Feuer aufgeräumt haben, haben sie gefunden und dachten, sie gehöre mir. Aber ich habe mich daran erinnert, dass ich sie mal in deinem Zimmer gesehen habe.«
    Emily griff in die Tasche und zog eine Geldbörse aus pinkfarbenem Kunstleder heraus. Ein geschwungenes E war darauf eingraviert, der Reißverschluss war ebenfalls rosa. »Oh mein Gott«, hauchte Emily. Die Börse hatte ihr Ali im sechsten Schuljahr geschenkt. Sie war das Erinnerungsstück, das Emily vor dem Beginn von Ians Prozess in Spencers Hintergarten vergraben hatte. Ihre Trauertherapeutin Marion hatte ihnen versichert, dass dieses Ritual ihnen helfen werde, Alis Tod zu verarbeiten, aber Emily hatte die Börse seitdem sehr vermisst.

    »Danke.« Sie drückte ihren Schatz an die Brust.
    »Kein Problem.« Maya verschloss den Rucksack und schulterte ihn wieder. »Ich geh mal besser zu meiner Familie. « Sie deutete in die Menge. Mr und Mrs St. Germain standen beim Brief kasten der DiLaurentis und wirkten etwas verloren.
    »Tschüss.« Emily richtete den Blick wieder nach vorne. Hanna stand jetzt neben Spencer und Aria direkt hinter der Absperrung. Emily hatte ihre alten Freundinnen seit Jennas Beerdigung nicht mehr zusammen gesehen. Sie schluckte und drängte sich durch die Menge, bis sie direkt neben ihnen stand. »Hey«, sagte sie leise zu Spencer.
    Spencer sah Emily unsicher an. »Hey.«
    Aria und Hanna nickten ihr zu.
    »Wie geht’s euch?«, fragte Emily.
    Aria fuhr mit den Fingern durch die Fransen ihres langen schwarzen Schals. Hanna starrte auf ihr iPhone und antwortete nicht. Spencer biss sich auf die Unterlippe. Sie sahen alle drei so aus, als sei es ihnen unangenehm, hier beieinanderzustehen. Emily drehte die rosa Geldbörse in den Händen und hoffte, sie würde ihren Freundinnen auffallen. Sie wollte unbedingt mit ihnen über Ali reden, aber seit Jennas Leiche gefunden worden war, hatte sich eine tiefe Kluft zwischen ihnen aufgetan. Nach Alis Verschwinden war es genauso gewesen: Es war schlichtweg einfacher, sich aus dem Weg zu gehen, als immer wieder an die schrecklichen Ereignisse erinnert zu werden, die sie zusammen durchgemacht hatten.
    »Worum geht es hier, was meint ihr?«, versuchte es Emily erneut.

    Aria zog einen Labello mit Kirschgeschmack aus der Tasche und trug ihn auf. »Mrs DiLaurentis hat dich doch angerufen. Hat sie dir nichts gesagt?«
    Emily schüttelte den Kopf. »Sie hat aufgelegt, bevor ich sie fragen konnte.«
    »Vielleicht geht es darum, dass Billy immer noch auf seiner Unschuld beharrt.« Hanna lehnte sich an die Absperrung, die daraufhin zu schwanken begann.
    Aria erschauderte. »Ich habe gehört, sein Anwalt will die Klage abweisen lassen, weil keine Stiefelabdrücke in Jennas Garten gefunden wurden. Es gibt wohl keinerlei Beweise, die ihn mit dem Tatort in Verbindung bringen.«
    »Das ist doch lächerlich«, sagte Spencer. »Er hatte all diese Fotos von uns und die ganzen Botschaften von A.«
    »Aber findet ihr es nicht auch merkwürdig, dass es Billy gewesen sein soll?«, fragte Aria leise. Sie zupfte an ihrer Nagelhaut herum. »Er kam aus dem Nichts.«
    Der Wind drehte sich und es roch plötzlich aufdringlich nach den Kuhfladen, die auf der benachbarten Weide lagen. Emily musste Aria zustimmen: Bisher war sie sich sicher gewesen, dass Alis Mörder jemand sein musste, den sie kannten und der mit ihrem

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