Pretty Little Liars - Vollkommen
York hatte, dann hatte er sie mit Aria betrogen.
»Alles okay«, presste sie heraus.
»Gut. Deine Leistungen im Unterricht sind glänzend.« Er lächelte und zeigte dabei seine süßen schiefen Front zähne im Unterkiefer.
»Ja, macht auch Spaß«, sagte Aria, wollte sich zum Gehen wenden und stolperte über ihre superhohen Plateauboots. Vornüber kippte sie gegen Ezras Pult. Ezra packte sie um die Taille, richtete sie auf … und lehnte sie an sich. Sein Körper fühlte sie sich warm an und strahlte Geborgenheit aus, und er roch gut, nach Chilipulver, Zigaretten und alten Büchern.
Aria ging schnell auf Abstand. »Alles okay?«, fragte Ezra.
»Ja.« Sie zupfte übereifrig ihren Blazer zurecht. »Entschuldigung.«
»Schon gut«, wehrte Ezra ab und stopfte die Hände in die Jackentaschen. »Also … bis dann.«
»Ja. Bis dann.«
Aria verließ das Klassenzimmer. Sie atmete schnell und heftig. Vielleicht war sie ja verrückt, aber es kam ihr so vor, als habe Ezra sie eine Sekunde länger als nötig an sich gedrückt. Und es war ihr keinesfalls unangenehm gewesen.
SCHLECHTE PRESSE GIBT ES NICHT
Während der Freistunde am Montagnachmittag saßen Hanna Marin und ihre beste Freundin Mona Vanderwaal an einem Ecktisch von Steam, der Kaffeebar der Rosewood Day. Sie taten das, was sie am besten konnten: über Leute herziehen, die nicht so fantastisch waren wie sie selbst.
Mona stieß Hanna mit einem in Schokolade gehüllten Biscotto an. Für sie war Essen mehr Requisite als Nahrung. »Jennifer Feldmann hat ordentliche Stampfer, was?«
»Das arme Mädchen«, seufzte Hanna mit falschem Mitgefühl. »Stampfer« war Monas Lieblingsbezeichnung für propere, unförmige Beine, die ohne erkennbare Verjüngung vom Knie hinunter zum Knöchel durch die Welt gehen mussten.
»Und ihre Füße sehen in diesen Hacken aus wie Knackwürste!« Mona kicherte.
Hanna kicherte ebenfalls und beobachtete, wie Jennifer, die Mitglied der Tauchmannschaft war, ein Poster an die Wand hängte, auf dem der morgige Schwimmwettkampf angekündigt wurde. Ihre Knöchel waren wirklich unsäglich dick.
»Tja, das kommt davon, wenn Mädels mit Schweineknöcheln meinen, sich in Louboutins quetschen zu müssen«,
seufzte Hanna. Christian Louboutins Schuhe waren ausschließlich für feingliedrige Nymphen wie sie und Mona designt, das wusste doch jeder.
Mona nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und zog ihren Gucci-Terminplaner aus ihrer auberginefarbenen Ledertasche. Hanna nickte anerkennend. Sie hatten heute noch Wichtigeres zu tun, als Mitschüler zu dissen. Sie mussten nicht eine, sondern gleich zwei Partys planen: eine nur für sie beide und eine, an der auch der Rest von Rosewoods Elite teilnehmen würde.
»Eins nach dem anderen.« Mona zückte ihren Stift. »Unser Jahrestag. Was sollen wir heute Abend machen? Shopping? Massagen? Dinner?«
»Alles«, antwortete Hanna. »Wir müssen auf jeden Fall bei Otter einfallen.« Otter war die neue Luxusboutique in der Mall.
»Das ist doch ein Plan«, stimmte Mona zu.
»Wo sollen wir essen?«
»Im Rive Gauche natürlich«, sagte Mona laut, um die Kaffeemühle zu übertönen.
»Du hast recht. Dort kriegen wir auf jeden Fall Wein.«
»Sollen wir ein paar Jungs einladen?« Monas blaue Augen leuchteten. »Eric Kahn ruft mich ständig an. Vielleicht kann er Noel für dich mitbringen?«
Hanna runzelte die Stirn. Obwohl Noel süß, unverschämt reich und Teil des übercoolen Kahn-Clans war, stand sie nicht wirklich auf ihn. »Keine Jungs«, entschied sie. »Aber das mit Eric ist cool.«
»Das wird ein toller Jahrestag.« Mona grinste so breit,
dass ihre Wangen Grübchen bekamen. »Es ist schon unser dritter . Kaum zu glauben, was?«
Hanna lächelte. Sie feierten den Jahrestag ihres ersten mehr als dreistündigen Telefongesprächs, das als sicherer Indikator dafür galt, dass man die beste Freundin an der Strippe hatte. Obwohl Hanna und Mona sich seit dem Kindergarten kannten, hatten sie vor der Cheerleader-Eignungsprüfung nie wirklich miteinander gesprochen. Das war ein paar Wochen vor Beginn der achten Klasse gewesen. Ali war seit zwei Monaten verschwunden und Hannas alte Freundinnen waren distanziert und kühl geworden. Also entschied sie, Mona eine Chance zu geben, und sie hatte es nie bereut. Mona war lustig und sarkastisch und trotz ihrer Vorliebe für Plüschrucksäcke und merkwürdige Motorroller verschlang sie Vogue und Teen Vogue genauso gierig wie Hanna. Wenige Wochen später beschlossen sie, beste
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