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Price, Richard

Price, Richard

Titel: Price, Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clockers
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dem
Lieferwagen zum Friedhof, rollt dich aus dem Lieferwagen raus, hilft dir ins
Gras, legt dich dort flach, in all dem Tau, und Scheiße, du bist hilflos, du
bist geil, hast einen Riesensteifen, sie legt sich neben dich, reibt sich an
dir, und Scheiße, du willst gerade in die Vollen gehen, und sie sagt ... Was,
was hat sie gesagt? Komm, Junge, rück schon raus mit der Sprache.«
    Verwirrt von den Einzelheiten dieses Szenarios, warf
Rocco einen Blick durch die Scheibe. »Hmm.«
    Der blonde Bursche saß in einem Rollstuhl.
    »Hmm«, brummte Rocco erneut, verlor dann das Interesse,
fing an, blind den Gang auf und ab zu laufen, und sein Verstand war damit
beschäftigt, in groben Zügen seine nächste Begegnung mit Strike zu planen. Mit
ausgestreckten Armen schlug er geistesabwesend gegen die Wände und murmelte
wie ein Mantra: »Was dann, was dann, was dann.«
     
    ***
     
    Mit der
Stirn auf den Knien und brennendem Magen saß Strike auf der Sitzfiäche der
Bank, hatte zu große Schmerzen, um auf der Lehne zu thronen. Er konnte spüren,
wie Tyrone ihn von seiner Kette aus anstarrte, brachte aber nicht mal die Kraft
auf, den Jungen wegzuscheuchen.
    Bist du
Ronnie Dunham ... Zuerst hatte ihm das aalglatte Gerede des Cops Angst
eingejagt, aber dann hatte er sich angespannt und deprimiert gefühlt. Der
Mordcop hatte ihn an Dinge denken lassen, von denen er nicht wusste, wie er sie
handhaben sollte - sein Bruder im Countyknast, die Kinder jetzt ohne Vater -, und
es gab keine Möglichkeit, dem Cop irgendwie zu stecken, dass sein Bruder das
Ganze für Buddha Hat auf seine Kappe nahm, ohne sich dabei selbst ans Messer zu
liefern. In der Hoffnung, Victor damit zu helfen, hatte er spontan ein paar
üble Gerüchte über Darryl herausgestottert, aber selbst das war ein Fehler,
denn in dem Augenblick, wo man andeutete, irgendetwas anderes zu wissen,
steckte man mit drin, und der Cop würde ihn nicht eher in Frieden lassen, bis
die Wahrheit raus war.
    Bist du
Ronnie Dunham ...
    Der Bulle
hatte das ganz geschickt eingefädelt, so getan, als ob ihn Victor wirklich
interessierte - was hast du von ihm gehört, wie geht's ihm da drin? Strike
musste Victor sehen. Er musste sich zu einem Besuch aufraffen, musste hin und
sehen, ob er irgendwas brauchte. Aber nicht sofort, nicht mit diesen
Magenschmerzen.
    Strike
blickte auf und sah, dass Erroll herangekommen war, über ihm stand und ihn aus
seinen Sehschlitzen anstarrte.
    »Was wollte er?«, sagte Erroll, sprach leise aus dem
Mundwinkel heraus.
    »Er hat nach der Sache im >Ahab's< gefragt, nach
me-meinem Bruder und all so'n Scheiß.«
    Strike versuchte, tief Luft zu holen, um sich dann
aufzurichten, aber er glaubte nicht, dass er es schaffen würde. Erroll setzte
sich neben ihn auf die Bank; seine Wangen und seine Stirn glänzten vor
Schweiß. Strike fiel auf, dass Erroll sich ebenfalls vor Schmerzen krümmte, und
sie saßen dort, als befänden sie sich in der Notaufnahme des >Christ the
King< und warteten darauf, dass ihre Namen aufgerufen wurden.
    »Wo ist dein Auto?«, presste Erroll zwischen seinen
Lippen hervor. »Hol's her.«
    Strike ging gebeugt davon, als trüge er einen riesigen
Stein, und ein paar Minuten später beugte sich Erroll durch das offene Beifahrerfenster
des Accord. Er ließ das Päckchen auf den leeren Sitz plumpsen.
    »Das ist von Rodney.«
    »Okay.«
    Für einen Moment verlor Erroll die Gewalt über sich,
ein winziges hohes Klagen entfuhr seinen geplatzten Lippen, und Strike gefror
vor entsetzter Abscheu fast das Blut in den Adern, während er aus den
Augenwinkeln sah, wie Tyrone erstaunt zu ihnen herüberblickte.
    »Rodney sagt, du sollst es strecken. Er wird dich heute
Abend deswegen treffen.«
    Strike sah auf das braune Papierpäckchen auf dem
Beifahrersitz, dachte: >Jetzt handeln wir mit Kilos<, dachte: >Das ist
keine Art zu leben, aber du bist hier und nicht woanders, also, was willst du
da machen?<
    Bist du Ronnie Dunham? Er wünschte, die Antwort wäre
>nein<.
    Beim
Fahren wog Strike das Päckchen mit der Hand: ein halbes Kilo. Rodney benahm
sich so, als gäbe es außer ihm niemanden auf der Welt.
    Strike
brachte das Päckchen in eine seiner Wohnungen, die sich im fünften Stock eines
alten, aber gepflegten Gebäudes befand, die Flure waren sauber und rochen gut,
die Lobby hatte man frisch in einem glänzenden Beige gestrichen. Seitlich der
Briefkästen hingen die Mitteilungen des Bewohnerbeirats, Petitionen für mehr
Polizeistreifen und Listen, in denen man

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